7. Armee
AOK 7
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 7. Armee bzw. das Armeeoberkommando 7 wurde am 25. August 1939 im Wehrkreis V aufgestellt. Sie wurde der Heeresgruppe C an der Westfront unterstellt und sicherte die deutsche Westgrenze am Oberrhein. Nach dem Beginn des Westfeldzuges verblieb die 7. Armee zunächst defensiv. Erst während der zweiten Phase des Feldzuges, der "Schlacht um Frankreich" durchbrach die Armee die Maginotlinie. Die Spitzen der 7. Armee erreichten bei Alt-Breisach das Ostufer des Rheines und die Bunker von Colmar. Zusammen mit dem XXXXI. Armeekorps verfolgte die Heeresgruppe C die französische 2e Groupe d’armées mit rund 400.000 Mann und kesselte sie in Lothringen ein. Nach dem Ende des Frankreichfeldzuges besetzte die Armee Ostfrankreich. Anfang Juli 1940 wurde die zur Küstensicherung an die Atlantikküste in Südwest-Frankreich verlegt. Am 18. April 1941 folgte die endgültige Verlegung der Armee zur Küstensicherung an der Kanalküste im Bereich Normandie - Bretagne. Die 7. Armee lag somit genau im Bereich der alliierten Invasion ab dem 6. Juni 1944 in der Normandie. Nach der misslungenen Abwehr der alliierten Landungsverbände hatte die 7. Armee bis zum Ende Juni 1944 bereits 90.000 Mann verloren, darunter fünf Generale. Der Oberbefehlshaber der 7. Armee, Generaloberst Friedrich Dollmann, starb am 28. Juni 1944 an einem Herzinfarkt. Sein Nachfolger wurde SS-Oberstgruppenführer Paul Hausser. Ende Juli 1944 gelang es den alliierten, aus dem Landekopf auszubrechen und über Avranches nach Süden durchzubrechen. Nach einer anschließenden Umgruppierung der alliierten Streitkräfte griff die 3. US-Armee durch die entstandene Lücke in der Front weiter an. Die Amerikaner überrannten die Bretagne und stieß in einem weiten Bogen gegen die Loire vor, während die Infanterie auf Le Mans vorging. Zeitgleich griffen die 1. US-, die britische 2. Armee und die kanadische 1. Armee in südlicher Richtung an und zwang die deutschen Verbände zum Rückzug. Die britische 2. Armee durchstieß bei der Operation Tractable das deutsche Stellungssystem; der Zusammenhang der deutschen Truppen konnte nicht wiederhergestellt werden. Die 7. Armee wurde daraufhin zusammen mit der 5. Panzerarmee im Kessel von Falaise eingekesselt. Nur Teile der Armee konnten sich, unter Zurücklassung aller schweren Waffen, zur 15. Armee durchschlagen und aus dem Kessel ausbrechen. 45.000 deutsche Soldaten gingen in Gefangenschaft, 10.000 waren gefallen. Die Reste der 7. Armee zogen sich anschließend gemeinsam mit der 15. Armee auf die Reichsgrenze zurück. Während der alliierten Operation "Market Garden" verteidigte die 7. Armee die Reichsgrenze nördlich der Mosel. Anschließend stabilisierte sich die deutsche Front wieder. Mitte Dezember 1944 nahm die 7. Armee an der Ardennenoffensive teil. Sie stieß südlich von Bastogne nach Martelange und Celles vor und unterstützte dabei die 5. Panzerarmee. Bei Celles kam der deutsche Vormarsch zum Erliegen. Im Anschluß stieß die 3. US-Armee der 7. Armee von Süden kommend in die Flanke, die sich nur unter schweren Verlusten auf die Reichsgrenze zurückziehen konnte. Zu Beginn des Jahres 1945 stieß die 3. US-Armee nach heftigen Kämpfen mit der 7. Armee im Raum Trier gegen Koblenz vor, bevor sie in Verfolgung der 7. Armee nach Mainz und Mannheim umschwenkte. Nachdem die Alliierten den Rhein überschritten hatten, wurden große Teile der Heeresgruppe B im Ruhrkessel eingeschlossen. Die 7. Armee konnte sich jedoch rechtzeitig nach Osten absetzen und führte bis Kriegsende ständige Rückzugsgefechte, zunächst zwischen Main und Lahn, und dann im Raum Spessart - Fulda - Gotha, im Thüringer Wald bis in den Raum Leipzig - Hof. Die Reste der 7. Armee gingen bei Kriegsende im Bayerischen Wald und in Böhmen in amerikanische Gefangenschaft.
1939
Datum | Heeresgruppe | Ort |
25. August | C | Westen |
1940
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | C | Westen |
3. Juli | B | Westen an der Atlantikküste, Stab in Bordeaux |
16. August | C | Westen an der Atlantikküste, Stab in Bordeaux |
26. Oktober | D | Westen an der Atlantikküste, Stab in Bordeaux |
1941
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | D | Westen an der Atlantikküste, Stab in Bordeaux |
1942
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | D | Westen an der Atlantikküste, Stab in Bordeaux |
29. Mai | D | Westen an der Atlantikküste, Stab in Angers |
5. Juli | D | Westen an der Atlantikküste, Stab in Le Mans |
1943
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | D | Westen an der Atlantikküste |
1944
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | D | Westen an der Atlantikküste |
12. Januar | B | Westen an der Atlantikküste, Rückzug auf die Reichsgrenze |
1945
Datum | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | B | Westen |
3. März | G | Westen |
2. Oberbefehlshaber:
Generaloberst Friedrich Dollmann Aufstellung - 28. Juni 1944 (Selbstmord)
Generaloberst der Wffen-SS Paul Hausser 29. Juni 1944 - 21. August 1944 (verwundet)
General der Panzertruppen Hans Freiherr von Funck 21. August 1944 - 22. August 1944 m.st.F.b.
General der Panzertruppen Heinrich Eberbach 24. August 1944 - 31. August 1944
General der Panzertruppen Erich Brandenberger 31. August 1944 - 20. Februar 1945
General der Infanterie Hans Felber 22. Februar 1945 - 25. März 1945
General der Infanterie Hans von Obstfelder 25. März 1945 - Kapitulation
Chef des Generalstabes:
Generalleutnant Walther Fischer von Weikersthal 26. August 1939 - 25. November 1940
Generalmajor Werner Richter 25. November 1940 - 9. Juli 1942
Generalmajor Friedrich Sixt 9. Juli 1942 - 7. März 1943
Generalmajor Henning von Thadden 7. März 1943 - 1. Juni 1943
Generalmajor Max Pemsel 1. Juni 1943 - April 1944
Oberst i.G. Horst Kraehe April 1944 - Mai 1944
Generalmajor Max Pemsel Mai 1944 - 28. Juli 1944
Generalmajor Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff 28. Juli 1944 - Kapitulation
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Oberst i.G. Anton Dostler Aufstellung - 25 Oktober 1939
Oberstleutnant i.G. Emil Schniewind 25. Oktober 1940 - 20. Juni 1940
Oberst i.G. Siegfried Rasp 20. Juni 1940 - 24. April 1942
Oberst i.G. Otto-Hermann Brücker 24. April 1942 - 12. Dezember 1942
Oberst i.G. Erich Helmdach 12. Dezember 1942 - 1. September 1944
Oberstleutnant i.G. Werner Voigt-Ruscheweyh 1. September 1944 - 21. Februar 1945 (gefallen)
Major i.G. Hans-Joachim Hierche 22. Februar 1945 - 25. Februar 1945
Oberstleutnant i.G. Karl Redmer 25. Februar 1945 - 19. April 1945
Oberstleutnant i.G. Max Frenzel 20. April 1945 - Kapitulation
3. Gliederung:*
9. September 1939
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
Oberrhein 215. Infanterie-Division 78. Infanterie-Division 212. Infanterie-Division |
unbekannt |
Armee-Nachschubführer 558 Armee-Nachrichten-Regiment 558 |
10. Mai 1940
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXIII. AK | unbekannt | Armee-Nachschubführer 551
Armee-Feldpostamt 580 Kriegslazarett 610 Armee-Sanitäts-Abteilung 601 Armee-Nachrichten-Regiment 531 |
3. Juli 1940
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
I. Armeekorps | Straßen-Bau-Bataillon 680
Straßen-Bau-Bataillon 576 Straßen-Bau-Bataillon 571 |
Armee-Nachschubführer 551
Armee-Feldpostamt 580 Kriegslazarett 610 Armee-Sanitäts-Abteilung 601 Armee-Nachrichten-Regiment 531 |
30. April 1941
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Kartenstelle 550 Vermessungs- und Kartenabteilung 631 |
28. August 1941
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | Armee-Pionierschule 7
Pionier-Bataillon 44 Brückenkolonne B 44 Transport-Abteilung 800 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Nachschubführer 575 Armee-Feldpostamt 580 |
11. Oktober 1941
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Nachschubführer 575 Armee-Feldpostamt 580 |
3. November 1941
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Nachschubführer 575 Armee-Feldpostamt 580 |
3. Dezember 1941
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Nachschubführer 575 Armee-Feldpostamt 580 |
18. Januar 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | Eisenbahn-Bau-Kompanie 103 | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Kartenstelle 550 Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Nachrichten-Abteilung 425 |
11. März 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Kartenstelle 550 Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Nachrichten-Abteilung 425 |
15. April 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXXV. Armeekorps | unbekannt | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Propaganda-Kompanie 670 Wetterpeilzug 504 Vo-Meßtrupp 507 Armee-Kartenstelle 550 Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Nachrichten-Abteilung 425 |
17. Juni 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | keine | Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
27. Juli 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | Festungs-Pionier-Kommandeur XIX
1./Fla-Bataillon 615 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
14. September 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps
SS-Panzerkorps |
Festungs-Pionier-Kommandeur XIX
1./Fla-Bataillon 615 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
29. Oktober 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps
SS-Panzerkorps |
Festungs-Pionier-Kommandeur XIX
1./Fla-Bataillon 615 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
16. November 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | Festungs-Pionier-Kommandeur XIX mit Festungs-Pionier-Stäben
99, 11, und 17
1./Fla-Bataillon 615 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
10. Dezember 1942
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XXV. Armeekorps | Festungs-Pionier-Kommandeur XIX mit Festungs-Pionier-Stäben
99, 11, und 17
1./Fla-Bataillon 615 |
Armee-Nachrichten-Abteilung 531
Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
15. Juni 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
LXXXIV. Armeekorps | Festungs-Pionier-Kommandeur 19
Festungs-Pionier-Bataillon 17 Festungs-Pionier-Bataillon 11 Festungs-Pionier-Bataillon 9 Festungs-Pionier-Stab 36 Bau-Bataillon 803 Bau-Bataillon 94 |
Arko z.b.V. 474
Armee-Nachrichten-Abteilung 531 Vermessungs- und Karten-Abteilung 501 Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
21. Juni 1944
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
Kampfgruppe von Schlieben* | Festungs-Pionier-Kommandeur 19
Festungs-Pionier-Bataillon 17 Festungs-Pionier-Bataillon 11 Festungs-Pionier-Bataillon 9 Festungs-Pionier-Stab 36 Bau-Bataillon 803 Bau-Bataillon 94 |
HArko 309
Propaganda-Kompanie 649 Vermessungs- und Karten-Abteilung 631 Armee-Nachrichten-Abteilung 531Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
* Panzer-Abteilung 902, Festung Cherbourg, MG-Bataillon 17
19. Februar 1945
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
LXXX. AK | unbekannt | HArko 309
Propaganda-Kompanie 649 Vermessungs- und Karten-Abteilung 631 Armee-Nachrichten-Abteilung 531Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
7. Mai 1945
Armeekorps | Heerestruppen | Armeetruppen |
XII. AK | unbekannt | HArko 309
Propaganda-Kompanie 649 Vermessungs- und Karten-Abteilung 631 Armee-Nachrichten-Abteilung 531Armee-Kartenstelle 550 Propaganda-Kompanie 549 |
* Achtung: Die unterstellten Einheiten stellen immer nur Momentaufnahmen dar, da die Unterstellungen häufig wechselten und die Darstellung diese Seite sprengen würde.
4. Ersatz:
Ersatztruppenteil für das Armeeoberkommando war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 119, später Grenadier-Ersatz-Bataillon 119.