340. Infanterie-Division

 

Feldpostnummer des Divisions-Kommandos: 00138

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Mit Befehl OKH Chef H Rüst und BdE AHA/Ia (I) Nr 3113/40 g.K vom 14.10.40 und Ergänzungsbefehle 3243/40 und 3248/40 g.K vom 31.10.40 wurde die 340.ID zum 15.11.40 als bodenständige Infanterie-Division der 14. Welle im Raum Schleswig (WK X) aus Abgaben des Feldheeres aufgestellt. Im Einzelnen waren dies für die Aufstellung des Infanterie-Regiments 694 Abgaben der 68.Infanterie-Division (Stab/IR 196, I./IR 188 und I./IR 169), für das IR 695 Abgaben der 170. Infanterie-Division (Stab/IR 401, III./IR 399 und III./391), für das IR 696 Abgaben der 68.ID (I./IR 196) sowie der 290. Infanterie-Division (III./IR 502). Das Artillerie-Regiment 340 wurde gebildet aus dem Stab/AR 240 (170.ID), dem Stab III./AR 290 (290.ID) und dem Stab III./AR 168 (68.ID) mit je zwei Batterien. Mit diesen Abgaben wurden zunächst nur Rahmeneinheiten aufgestellt. Die weitere Auffüllung ab Januar 1941 und auch die Ersatzgestellung oblag hierbei dem WK I (WB Prag) für fechtende Teile aus den Geburtenjahrgängen 1908-1913 und für rückwärtige Dienste aus den Jahrgängen 1904-1907. Als Besatzungsdivision zur Freimachung einer in Frankreich liegenden Kampfdivision für den Osten vorgesehen, wies die Gliederung der neuaufgestellten Division erhebliche Defizite gegenüber einer solchen aktiven Division auf. So besaßen die Infanterie-Regimenter der 340.ID(bod) keine Infanteriegeschütz-Kompanien und statt einer Panzerjäger-Kompanie nur einen Panzerjäger-Zug. Die PzJägAbt bestand nur aus einer Radfahr-Schwadron und einer Kompanie mit 3,7cm-Geschützen. Neben einer Aufklärungsabteilung war auch eine Nachrichten-Abteilung nicht vorgesehen. Die Versorgungstruppen bestanden nur aus einem geringen Personalstamm und das Artillerie-Regiment hatte nur drei leichte Abteilungen zu zwei Batterien. Die Ausstattung der Division bestand dabei fast ausnahmslos aus französischen (Beute-)Waffen, -Gerät und -Fahrzeugen.
Bis zum Termin der geforderten Verwendungsbereitschaft (1. Mai 1941) verbrachte die Division die Zeit der Zusammenstellung, Eingewöhnung und Ausbildung in den Garnisonen der Region Schleswig. Anfang Mai 1941 erhielt die 340.ID den Befehl zur Verlegung im Eisenbahntransport in den Westen nach Flandern, die mit dem 7. Mai begann. Am 12. Mai waren alle Divisionsteile dort im Bereich der 15. Armee eingetroffen. Das DivStQuartier war in Roubaix (Croix) und die Grenadier-Regimenter bezogen ihre Unterkünfte in Lille (GR 694), Hazebrouck (GR 695) und Bethune (GR 696). Bis zur Ablösung der 208. Infanterie-Division und Übernahme des Küstenverteidigungsabschnitts (KVA) am 10.Juni 1941 verbrachte die Division hier im Raum um Lille - Roubaix mit weiterer Ausbildung, Alarmübungen gegen feindliche Luftlandungen und etlichen Wachaufgaben von Wehrmachtseinrichtungen.Das neue Einsatzgebiet lag in der Region Pas-de-Calais mit rechter Grenze Gravelines (Grande Fort Philippe exklusive) und mit linker Grenze bei Honvault (nördl. Boulogne-sur-Mer). Zu diesem großen KVA gehörte damit auch der wichtige Hafen und Stadt Calais, was wiederum neben der Küstenverteidigung auch Wachaufgaben (z.T. im Hinterland) für eine größere Anzahl von Einrichtungen der Wehrmacht mit sich brachte (Armeepioniergerätelager Boulogne, Armeepionierlager Audruicq, Armeepionierpark Hafenbereich Calais, Armeeverpflegungslager St-Omer, Versorgungslager Pont d'Ardres, Südbahnhof Calais, Hauptbahnhof Calais, Verstärkeramt I Calais, Verstärkeramt II Calais, Öltanklager 3 Calais, Öltanklager 4 Calais, Hafensperre Calais, Marinesanitätsgerätelager Wimereux und das Armeemunitionslager “Walter” im Wald bei Eperlecques. Das neue DivStQuartier lag in Ardres. Am 27. /28. Juli hatte die Division (IR 695) bei einem Feuergefecht mit Soldaten eines britischen Luftlandeunternehmens bei Ambleteuse 4 Verwundete. Im Januar 1942 musste die Division eine größere Anzahl (4 Infanterie-Kompanien, 1 MG-Kompanie und eine Artillerie-Batterie) von Soldaten nebst Waffen zur Bildung anderer Einheiten abgeben, was die Kampfkraft der Division ernstlich schwächte. Anfang März 1942 erfolgte dann die Umgliederung und Erweiterung der 340.ID(bod) in eine Kampfdivision für den Osteinsatz. Ab dem 19. April 1942 begann die Ablösung der Division aus ihrem bisherigen KVA und sie versammelte im Raum Hazebrouck – Armentiers – Lens – Bethune – Lillers. Am 10. Mai 1942 erfolgte die offizielle Übergabe des KVA „C“ an die 106. Infanterie-Division und am gleichen Tag verlegte der Divisionsstab von Ardres nach Lillers.
Mit Verladung erster Divisionsteile auf die Eisenbahn begann dann am 12.Mai 1942 die Verlegung in den Osten mit Ausladung in Wolkowysk. Zum größten Teil im Landmarsch erreichte sie dann über Baranowicze – Ssluzk – Rogatschew den Dnjepr im Raum Gomel. Hier wurde die Division kurzzeitig zu Sicherungsdiensten eingeteilt und nahm auch an einer Partisanenoperation teil. Nach weiterem Landmarsch via Tschernigow – Neshin – Baturin – Gluchow traf die Division mit letzten Teilen am 4. Juli 1942 in Kursk ein, um dann im zügigen Vormarsch südlich der Bahnlinie Kursk-Kastornoje mit ersten Teilen am 5. Juli den Raum zwischen den Flüssen Kschen und Olym zu erreichen. Während des Marsches wurden immer wieder kleinere, versprengte Feindgruppen angegriffen, was aber keine eigenen Verluste kostete. Bis zum 7. Juli war die Division mit Masse im Raum Kastornoje (hier DivGefStd) versammelt. Trotz der zurückliegenden, anstrengenden Märsche begann die Division schon am Folgetag mit der Ablösung der 9. Panzer-Division nordöstlich Kastornoje und bezog Stellung nordwestlich Woronesh in Linie mit rechtem Flügel bei Gremjatsche/Malaya Werejka – Spasskoje – Ilinowka - Golossnowka . Dabei geriet sie am 10.Juli (erstes Gefecht !) in einen starken, feindlichen Panzerangriff, der 2km ostwärts Maloprokrowka zu einem Einbruch bis Wereika (nördl. Semljansk) führte. Hier stand die Division in sehr harten Abwehrkämpfen (10 Panzerabschüsse) und wurde durch die Luftwaffe unterstützt. Dieser Einbruch konnte dann am 13. Juli durch Umfassung des Feindes zusammen mit Panzerkräften der 9.PD bereinigt werden. Der Gegner hatte sich vor der Divisionsfront mit starken Panzerkräften (über 100 Panzer) und schwerer Artillerie sowie motorisierter Infanterie versammelt und griff in den folgenden zwei Wochen täglich mehrmals die Division an. Dabei wurden alle Angriffe abgewiesen (z.T. in Gegenstößen) und der Feind erlitt erhebliche Verluste an Mensch und Material. Von der Schwere der Kämpfe zeugte die gemeldete Abschusszahl von über 30 Panzern durch die Division. Bei einem weiteren, am 23.Juli angesetzten Angriff zusammen mit der 9. Panzer-Division zur Umfassung der sich mit immer neu auftretenden Einheiten verstärkenden Feindgruppe vor der Division konnte die Division in schwersten Abwehrkämpfen die Nordwestflanke der Umfassungsbewegung (Höhe 218 bei Iwanowka) halten und die eigene Linie wurde auf rechtem Flügel bis Lomowo – Ssurikowy Wysselki vorgeschoben und damit der Feind aus Bol. Wereika vertrieben. Die Verluste der Division in den Kämpfen vom 21. -26. Juli betrugen 13 Offiziere und 754 Uffze + Mannschaften. Am 27. Juli wurde die 9.PzDiv dann endgültig herausgelöst und ab dem 29.7. übernahmen Teile der 377. Infanterie-Division im Tausch Teilabschnitte der 340.ID.Auch im Laufe des August 1942 und in den ersten zwei Wochen des September ließen die Bestrebungen der Roten Armee zur Wiedergewinnung des linken und rechten Don-Ufers bei Woronesh nicht nach. Dabei konnten aber sämtliche Feindangriffe, die teilweise massiert mit Panzern und starker Artillerie vorgetragen wurden, abgewiesen werden. Um die dabei entstandenen, eigenen Verluste bei den Grabenkämpfern auszugleichen wurde am 19.August 1942 der Befehl zum rücksichtslosen Auskämmen der Trosse gegeben. Die angespannte Personallage erforderte immer wieder die Unterstellungen von Bataillonen und Regimentern zu so wie auch von Nachbardivisionen. Häufig wurden auch Divisionsabschnitte auf Armeebefehl getauscht oder verlängert, jedoch verblieb die Division dabei allgemein weiterhin in der „Nordfront“ nördlich Semljansk, wenn auch teilweise in Verlängerung nach Westen und nach Osten bis zum Don (Donskaja) und von dort scharf nach Süden abknickend, dem Lauf des Don (rechtes Ufer) folgend bis in den Raum Olchowatka. Hier waren mit Beginn einer erneuten sowjetischen Offensive zur Rückgewinnung von Woronesh am 15.September das IR 695 und ein Bataillon (I./IR 696) in Unterstellung zur 377. Infanterie-Division südlich Olchowatka zum Gegenangriff auf Mokrij angesetzt, was nach schweren Kämpfen bis zum 3.Oktober gelang und zur Stabilisierung in diesem Frontbereich führte. Ab Anfang Oktober gab es dann bis zur erneuten sowjetischen Großoffensive am 16. Dezember 1942 beiderseits keine weiteren offensiven Kampfhandlungen mehr und die Division befand sich im Stellungskrieg mit all seinen täglichen Begleiterscheinungen (Feuerüberfälle, Luftangriffe, Spähtrupps etc). Wenn auch der Schwerpunkt des Gegners bei dieser „Mittlere-Don-Operation“ (ab 15.12.42) weiter südlich bei der 8.ital. Armee lag, so hatte die 340.ID doch zeitgleich starke Fesselungsangriffe abzuweisen, was im Wesentlichen gelang, jedoch weiter im Süden im Schwerpunktbereich bei den italienischen Truppen zu einem Desaster führte. In Ausnutzung ihres dort erfolgreichen Vorgehens setzte die Rote Armee ihre Offensive u.a. mit der „ Woronesh-Kastornoje-Operation“ am 23. Januar fort, die auf deutscher Seite zur Räumung des Brückenkopfes Woronesh am 23./24. Januar 1943 führte. Vorab war weiter südlich das ungarische III. Armeekorps durchbrochen worden und auch im Bereich der „Nordfront“ – hier lag die 340.ID – gelangen dem Gegner tiefe Einbrüche mit dem Ziel, die westlich und nordwestlich Woronesh stehenden deutschen Verbände von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden und damit einzukesseln.Zwar erhielten die deutschen Verbände (auch 340.ID) am 24.1.43 den Befehl, das Gebiet zu räumen und auf eine neue HKL im Olym-Abschnitt zurück zu gehen, jedoch gelang es dem Gegner schon am 26.1. die für den Rückzug wichtigen Knotenpunkte Kastornoje und Gorschetschnoje zu erreichen und damit das VII. und XIII. AK einzuschließen. Die 340.ID selbst sah sich am 27.1. durch den westlich des Flusses Kobylja nach Süden vorgestoßenen Feind ihrer Rückzugsstraße nach Kastornoje beraubt und befand sich am 28.1. zusammen mit der 377.ID im Raum Orechowo quasi eingekesselt. Für den geplanten Ausbruch der zwei Armeekorps wurden am nächsten Tag drei Gruppen gebildet. Die ebenfalls arg dezimierte 340.ID gehörte zusammen mit den Resten der 377. und 75. ID sowie den Resten der 6. und 9. ungarischen Division zur Gruppe Beukemann (GL Beukemann = DivKdr 75.ID) und war ca. 9000 Mann stark. Am 29.1. lag die Division 5km südl. Kastornoje noch östlich der Bahnlinie als der Ausbruch begann. Das Ziel war Tim am gleichnamigen Fluss, wo von der 4. Panzer-Division die Stellung gehalten wurde.Der Ausbruch gelang und auf verschneiten Nebenwegen unter unsäglichen Strapazen und Kämpfen erreichte die Division im Rahmen der Gruppe Beukemann am 5.Februar Prilepy (ostw. Tim), um sich von dort über Repezkaja Plota nach Manturowo den Anschluß zur Korpsgruppe Siebert (VII.AK) zu erkämpfen, da Tim selbst an diesem Tag aufgegeben werden musste. Am 9.2. standen die vorderen Teile der Korpsgruppe Siebert und Gruppe Beukemann nordöstlich von Manturowo. Die Armee (AOK 2) erklärte am 14. Februar 1943 in einem Tagesbefehl den Ausbruch ihrer Truppen als gelungen. Wenn auch die hier getätigten Angaben sowie auch die (geschönten) Wehrmachtsberichte des OKW zum Ausbruch den Anschein eines geordneten Rückzugs erwecken, so war dieser doch mehr eine heillose Flucht der Verbände mit hohen eigenen Verlusten an Menschen und besonders auch an Material. 
Die Division, mittlerweile aufgesplittert, setzte sich in den folgenden Tagen dann weiter südlich an Kursk vorbei über Medwenskoje und weiter über Bol. Soldatskoje, andere Teile über Obojan, Pawlowka (hier Kämpfe des GR 695 in Unterstellung zur 68.ID) in den Raum Ssudsha ab.Um die während des Rückzugs stark angeschlagenen und vermischten Verbände aufzufrischen und wieder neu zu ordnen, war für die 340.ID sowie auch für die 377.ID Wiktorowka (an Bahnlinie Ssudsha – Lgoff) als Versammlungsraum bestimmt, wo dann bis 20.Februar auch die letzten Teile der Division eintrafen (DivGefStd in Pogrebki). Am Folgetag setzten sich in diesem Sammelraum die Kommandeure beider Divisionen zu einer Besprechung über den Befehl der Verschmelzung der 377. Infanterie-Division mit der 340. ID in Nowoiwanowka zusammen. Aus den Restteilen der 377.ID wurde zunächst eine Gruppe Oberst Brohm (Kdr Artillerie-Regiment 377) gebildet (Auflösung und personelle Eingliederung in 340.ID am 2.3.1943) sowie am 6.3.43 aus den fechtenden Teilen das Grenadier-Regiment 769, welches der 340.ID vorerst nur unterstellt wurde (endgültige Eingliederung in die 340.ID unter Beibehaltung der Regimentsbezeichnung im November 1943). Da mit dem 25.2.1943 das KTB der 377.ID endet, war damit wohl auch zu diesem Zeitpunkt organisatorisch die Eingliederung dieser Division in die 340. ID abgeschlossen. Während der weiteren frontnahen Auffrischung der 340.ID befanden sich – neben der nördlich Rylsk in Unterstellung zur 82.ID stehenden Gruppe Pagels (= GR 694 und GR 696, Oberst Pagels war Kdr des GR 696) - abwechselnd immer nur Teile in Stärke eines Regiments im Kampfeinsatz (Verzögerungskämpfe östlich und westlich der Bahnlinie zwischen Pogrebki und Swerlikowschtschina). Am 1. März erhielt die Division dann den Befehl, während des weiteren Absetzens des XIII.AK, dessen tiefe Nordflanke nördlich Rylsk abzudecken. In zwei Tagesmärschen wurde der neue Einsatzraum erreicht (DivGefStd am 2.3.1943 ab 20:00 Uhr in Rylsk) und die Division übernahm dort den Befehl über die Gruppe Pagels und die dort liegende FeldgendAbt 581. Das GR 695 folgte nach Ablösung und Eingliederung einer Gruppe von Lüdinghausen in Korenewo am 5.März 1943 ebenfalls in den Raum nordöstlich Rylsk.Nachdem sich in der Folgezeit dort die Front stabilisiert hatte – nicht zuletzt auch durch Angriffe der Division zur Vernichtung des westlich des Sseims befindlichen Gegners bei Kapostitschi und Ladygina (5./6.März 1943) – wurde von der 340.ID ab 8. März eine „Dauerstellung“ bezogen mit linker Grenze zur 88.ID : Krupez – Nowikow (zu 88.ID) – Bol. Gneuschewo (zu 88.ID) – Borschtschewka – Olchowka – Strekaljowka und rechter Grenze zur 327.ID: Iwanowskoje Süd – Sutschkino Nord – Rylsk (zu 327.ID) – Bobrowo (zu 327.ID) – Dugina.Ab dem 8. April verbreiterte sich der Divisionsabschnitt auf linkem Flügel wegen Herausziehens der 88.ID um 4 Bataillonsabschnitte, wobei auf rechtem Flügel 2 ½ Bataillonsabschnitte an die 327. ID abgegeben wurden. In dieser eher „ruhigen“ Stellung verblieb die Division bis Ende August dann im Stellungskrieg mit all seinen Nebenerscheinungen wie tägliche Artillerie-Feuerüberfällen und Granatwerferbeschuß, sowie fortgesetzte Durchführung von eigenen und Abwehr – z.T. im Nahkampf - von feindlichen Stoß- und Spähtruppunternehmen. Hinzu kamen Luftangriffe mit (Brand-)Bombenabwürfen und Bordwaffenbeschuß, die jedoch nur geringere Opfer und Schäden forderten. Verlustreicher, besonders im rückwärtigen Bereich, waren hingegen immer wieder durchgeführte Überfälle einer Partisanengruppe aus dem Raum Amon. Mit Beginn der russischen Großoffensive auf Charkow (Operation „Rumjancev“) am 3. August 1943 verstärkten sich die gegnerischen Aktionen auch im Divisionsbereich zusehends. Dennoch konnten alle Feindangriffe, die teilweise zu Einbrüchen geführt hatten, unter hohen Feindverlusten abgewiesen werden bzw. in Gegenstößen bereinigt werden (Aleschnja 8. und 10. August, Weshonka 15. August, Krupez und Weshonka 19.August). Erst am 27. August mußte die Division ihren Nordflügel auf Grund feindlichen Geländegewinns und wegen der nicht mehr zu schließenden Lücke zum linken Nachbarn in die Linie Aleschnja – Amon zurücknehmen. Der Feind verstärkte nun seine Angriffe und drückte nach schweren, verlustreichen Kämpfen bei Kalinowka, Prichodkowka (GR 695) und Kruglaja Poljana die dort eingesetzten Kampfgruppen der 340.ID und 82.ID nach Südwesten. Nach weiteren schweren Kämpfen im Laufe des 29. August bei Nadeika und Turajewo wurde die Division, da in diesem Raum nur noch stützpunktartig verteidigt werden konnte, in der Nacht vom 29./30.8. zusammengefasst mit der 327.ID zurückgenommen. Am 31. August ging Krupez verloren und die Division, zu ihr gehörten die Kampfgruppen "Herbst" (Teile 340. u. 377. I.D.) und "Deyhle" (Teile 327. I.D.), setzte sich mit Überqueren des Sseim bei Putiwl am 2. September weiter ab auf nördlich Konotop bei Lisogubowskij. Nachdem am 5.9. der Feind in Konotop eingedrungen war, zog sich die Division über die Bahnlinie Konotop – Bachmatsch nach Süden zurück und verteidigte im Raum Girewka – Ssossnowka. Hier wurden zwar feindliche Angriffe in Regimentsstärke am 11.9. abgeschlagen, jedoch erforderte die Lage ein weiteres Absetzen in südwestlicher Richtung nach südlich Bachmatsch, wo am 13.9. in Linie Grigorowka-Dimitrijewka (südöstlich Bachmatsch) mit DivGefStd in Kropiwna eine neue Verteidigungslinie bezogen wurde. Ein am nächsten Tag erfolgter, tiefer, feindlicher Einbruch bei Gaiworon in die dünn besetzte Front der mittlerweile wiederum stark dezimierten Division, konnte erst am Westrand von Rubanka mit schwachen Kräften abgeriegelt werden. Ein weiterer Einbruch am 15./16. September bis Schtschuschtja Greblja konnte im Häuserkampf mit vorgezogener PAK bereinigt werden.Mit Beginn des allgemeinen Rückzuges des Heeres hinter den Dnjepr („Pantherbewegung“) erfolgte dann ab 17.9. auch für die Division das weitere, sprungweise Absetzen auf Kiew. Über Itschnja (18.9.) verlegte sie etwas weiträumiger nach westlich Priluki, wo die Division noch einen Angriff gegen aus Tolkatschewka und Mal. Dewiza nach Südwesten vordringenden Feind führte. Der weitere Rückzug führte die Division dann über nördlich Makejewka (19.9.) mit Überschreiten des Supoi und des Sumpfgebietes bei westlich Kasazkoje nach Nowaja Bassan und Bobrowiza (20.9.) Hier erfolgte ein kurzer Einsatz von Divisionsteilen entlang des Supoi von Ussowka bis Worinki, der ohne Feindberührung verlief. Nach Überquerung des Trubesh bei Russanowo erreichte sie dann am 22.9. abends planmäßig die Linie Gogolew – östlich Bolschaja Dymerka bei nur schwach nachfühlendem Feind. Am nächsten Tag erfolgte dann in Kiew der Übergang über den Dnjepr mit drei eiligst auf LKW verlasteten Bataillonen, die bis mittags ihren neuen Einsatzort nördlich Kiew beiderseits Jasnogorodka erreichten. Bis zum Abend hatten auch die bespannten Teile den neuen Einsatzraum erreicht und um 23:00 Uhr konnte die Division mit DivGefStd in Dymer die Herstellung der infanteristischen Abwehrbereitschaft melden. Doch auch der Feind war nicht untätig und hatte kleinere Teile über den im Divisionsabschnitt mit vielen kleinen Inseln durchsetzten Fluss übersetzen können und so am 24.9. einen Einbruch in Kompaniestärke bei und südlich Jasnogorodka erzielen können. Sofortige Maßnahmen zur Bereinigung wurden zwar angesetzt, konnten eine Verstärkung des Feindes auf 2 Bataillone in kürzester Zeit jedoch nicht verhindern. Erst im Gegenangriff wurde der Feind in den späten Nachmittagsstunden dann auf die Inselgruppe (Westufer) bei Jassnogorodka zurückgeworfen.
Auf Grund der geringen Personalstärke der Division konnte der Divisionsabschnitt am Westufer des Dnjepr nur schwach gesichert werden und eine Besetzung der Dnjepr-Inseln war nicht durchzuführen. So waren im Divisionsbereich alle Inseln in Feindeshand und auch nach vorübergehendem Freikämpfen sofort wieder feindbesetzt. Dazu gelang dem Gegner südwestlich Jasnogorodka bei Glebowka am 25.9. ein Einbruch aus Tarassowitschi, der nur abgeriegelt werden konnte und wo sich der Feind laufend verstärkte. Ein eigener Angriff zur Beseitigung dieses anfänglich noch kleinen, gegnerischen Brückenkopfes auf dem Westufer des Dnjepr im Div.-Abschnitt brachte bis zum Abend des 26.9. bei hohen eigenen Verlusten durch die gegnerische Überlegenheit an schweren Waffen und zäher Gegenwehr des mittlerweile in Div.-Stärke kämpfenden Feindes nicht den gewünschten Erfolg. Die bis zum 20. Oktober fortlaufenden – bei Tag und Nacht - feindlichen Angriffe zur Erweiterung des Brückenkopfes, mit starker personeller und materieller Überlegenheit bei ständig absinkender eigener Gefechtsstärke, führten mit Schwerpunkt im Abschnitt der 340.ID unter hohen Feindverlusten letztendlich zu Teilerfolgen. Auch der Einsatz aller Reserven des Armeekorps sowie weiterer Divisionen konnte diese nicht verhindern und dem Feind gelang es -nach erzwungener Rückverlegung der eigenen HKL auf eine Höhenrandstellung (8.10.) - bis zum 20. Oktober seinen Brückenkopf als operative Ausgangsstellung auszubauen. Aber auch nördlich Jasnogorodka ergaben sich immer wieder krisenhafte Lagen, weil der Gegner versuchte, aus dem Raum Tolokum (Verlust am 11.10.) nach Nordwesten vorstoßend Verbindung mit seinen südlich des Teterew eingedrungenen Kräften aufzunehmen. Bei Kämpfen im Verbund mit der 7. Panzer-Division und der 183. Infanterie-Division gelang es zwar, bei Rowy größere, gegnerische Teile in Stärke von 2 ½ Divisionen einzuschließen, jedoch war es den in der Front eh schon stark geschwächten Divisionen nicht möglich, den Einschließungsring zu halten und damit diesen Erfolg auszunutzen, so daß nach einem feindlichen Entlastungsvorstoß die eigene Truppe wieder auf die Ausgangsstellungen zurückgenommen werden musste (16. – 19.10).Am 23. Oktober 1943 traf als Ersatz für die 340.ID die GenMarschKp IX/377/9 in Stärke: 2/21/172 ein und am 25.10. wurde Oberst Ehrig mit der Führung der Division beauftragt. Am gleichen Tag mußte die Division auf rechtem Flügel durch Strecken der Divisionsteile einen Abschnitt von der 208. Infanterie-Division übernehmen.In diesen Tagen begann dann auch die Umgliederung in eine Division n.A. Dabei wurde das Grenadier-Regiment 694 aufgelöst und dafür die neu gebildete Divisionsgruppe 327 (fechtende Teile der aufgelösten 327. Infanterie-Division in Stärke eines Regimentes) mit den Regimentsgruppen 595 und 596 (in Stärke je eines Bataillons) eingegliedert. Das GR 696 wurde aufgelöst und I./GR 696 bildete das DivFüsBtl 340. Dafür wurde das seit März unterstellte GR 769 von der aufgelösten 377.ID nun ebenfalls fest eingegliedert. Als drittes Regiment verblieb mit Auffrischung durch II./GR 696 das Grenadier-Regiment 695. Ebenfalls aufgelöst wurde das Artillerie-Regiment 340 und eingegliedert wurde das AR 327 mit I. – IV. Abteilung der (aufgelösten) 327.ID unter Beibehaltung seiner bisherigen Nummer.
Quasi mit Abschluss dieser Reorganisation begann am 3. November der russische Großangriff. Nach massiver Artillerievorbereitung aus über 2500 Geschützen traf der Angriff südlich Jasnogorodka mit voller Wucht die 88., 68. und 208. Infanterie-Division und nördlich Jasnogorodka ab 6:00 Uhr auch die 340. ID mit Panzerangriff aus dem Raum Rowy, nach Süden auf Glebowka vorstoßend. Trotz heftiger eigener Gegenwehr, bei hohen eigenen Verlusten besonders an Offizieren und Abschuß von 20 Panzern, gelang dem Gegner der Durchbruch auf Dymer und die Umfassung der Mitte und des Nordflügels der Division. Dabei wurden die eigenen Sicherungen geworfen, die Stellungen der Division zum größten Teil zu Fall gebracht und die Masse der Infanterie zerschlagen und zersprengt. Die Artillerie verteidigte sich im Nahkampf und verlor 22 Geschütze. Auch südlich Jasnogorodka standen die dort eingesetzten Divisionsteile (GR 769) in heftigen Abwehrkämpfen im Raum Kasarowitschi – Glebowka, der den ganzen Tag befehlsgemäß gehalten wurde.Erst in der Nacht zum 4.11. erfolgte hier der Rückzug in eine neue HKL von 3km nnw Demidowo (hier Anschluß an die 208.ID) bis 1km sw Dymer (Anschluß an die divisionseigene Kampfgruppe Herbst = DivGr 327). Während des Tagesverlaufs am 4.11. konnte mit Unterstützung der 8.Panzer-Division der feindliche Durchbruch im Norden rund 2km westlich Dymer zum Stehen gebracht werden. Eine Kampfgruppe war zur Sicherung der Swidsh-Brücke bei Katjushanka eingesetzt. In der Nacht begannen dann auf dem Nordflügel weitere Absetzbewegungen zur Errichtung einer neuen HKL, was aber am Morgen des 5.11. durch einen Einbruch bei Litwinowka, der unter Zusammenfassung des Feuers aller Waffen (Abschuß von 11 Panzern) abgeriegelt werden konnte, nur zum Teil gelang. Am 6.11.mussste die Verteidigungslinie dann auf beiderseits Abramowka mit Front nach Nordosten zurückgenommen werden. Im südlichen Divisionsbereich kämpften sich - nach feindlichem Panzerdurchstoß gen Westen bis Mikolitschi - Teile der Division (zusammen mit Teilen der 208.ID) im Waldgelände in allgemeiner Richtung Filippowitschi – teils von überlegenem Gegner bereits umgangen – auf das Westufer des Sdwish zurück und am 7./8. November bezog die gesamte Division stützpunktartig Stellung auf dem Westufer des Swidsh zwischen Straße Kiew – Shitomir und beiderseits des Eisenbahnhaltepunktes (Hf) Borodjanka. Weiter südlich mussten die dort eingesetzten Divisionsteile immer wieder Vorstöße aus den feindlichen Brückenköpfen bei Lipowka und Andrejewka abwehren. Der DivGefStd befand sich bei Hf Woliza. Bis zum 11. November konnte der Gegner dann die Division nach Kämpfen bei Nishilowitschi, Negrbowka und Raewka über die Belka werfen. Nur noch mit schwacher Infanterie kämpfend musste sie sich auch über den Teterew (Masse der Division bei nördlich Korostychew und GR 695 mit nur noch 150 Mann nördlich bei Wischewitschi am 11.11.) zurückziehen und bis Radomyschl durchschlagen, um sich befehlsgemäß bei Tschaikowka zu sammeln. Der Ort war jedoch schon feindbesetzt und die Nord-Gruppe zog sich weiter nach Westen auf Tschernjachow zurück. Die südliche Gruppe stand bei nördlich Korostychew in harten Abwehrkämpfen und auch den Divisionsstab traf es hart: Er wurde bei Verteidigung des Ortes Jurowka (südwestlich Radomyschl) am 10.11. zerschlagen, wobei der Ia (= erster Generalstabsoffizier) schwer verwundet in Gefangenschaft geriet. Am 13.11. beteiligten sich die südlichen Kräfte der Division auf dem Marsch nach Buki (westlich Shitomir, was am 12.11. geräumt worden war) am Aufbau einer Sperrlinie Iwankow – Albinowka, die nördlichen Divisionsteile standen nördlich Tschernjachow. Bei Godycha wurden die Divisionsteile dann alle bis zum 15.11. gesammelt und die Division nur noch als Kampfgruppe eingestuft. Für einen Gegenangriff zur Wiedereinnahme von Shitomir marschierte am 18. November die Division nach Baryschewka, die Infanterie im LKW-Transport zur Ablösung von Teilen der 8.PzDiv (PzGrenRgt 28) bei Sokolowa Gora (3km nw Shitomir). Am 19. November 1943 brach - neben anderen Verbänden aus Süden - die Division aus Westen in Shitomir ein und hatte nach harten Kämpfen damit erheblichen Anteil an der Wiedergewinnung der Stadt. Am Tage darauf erreichte sie mit Spitze Weresy (nö Shitomir) und konnte bis zum Abend des 21.11. die Linie Osniki – Slobodka erkämpfen. Der weitere Angriff auf Sliptschizy scheiterte jedoch. Bis zum 5. Dezember verblieb die Division (DivGefStd in Wysokoje) in dieser Linie, erreichte einige Stellungsverbesserungen und wies alle Vorstöße bei Osniki und Kamennyj Brod des sich verstärkenden Gegners ab. Im Rahmen des eigenen Angriffs zur Wiedergewinnung von Radomyschl ab 6. Dezember erreichte die Division bis zum 9.12. mit GR 769 südlich Ostroff und mit GR 695 Worsowka. Hier versteifte sich der Feindwiderstand zusehends und zwang die Division zur Abwehr überzugehen. Bis zum 27.12. folgten schwere Tage, an denen der Feind immer wieder mit seiner Luftwaffe, aber auch mit Panzern und Stalinorgeln mit Schwerpunkt bei Medelewka, Mirtscha und Worsowka angriff. Da weiter südlich der Gegner die deutschen Truppen immer weiter nach Westen drückte (Verlust von Radomyschl am 26.12.), musste sich die KGr 340.ID befehlsgemäß am 27.12. ebenfalls nach Westen absetzen. Diesen Absetzbewegungen folgte der Feind scharf nach und verursachte durch Schlachtfliegerangriffe auf die zurückmarschierenden Kolonnen weitere Verluste. Die Division erreichte am 30.12. wieder Shitomir, wo Divisionsteile die Stadt bis zur Räumung und dem endgültigen Verlust am 31. Dezember 1943 als Nachhut bis in die Abendstunden verteidigten. Mit einer Grabenstärke von nur noch 300 Mann (Werturteil IV = bedingt zur Abwehr geeignet) setzte sich die Division in den ersten Tagen des Jahres 1944 vor weiterhin stark nachdrängenden Gegner auf verstopften Waldwegen weiter nach Westen und Südwesten ab. Dabei immer wieder auftretende Überflügelungen und Einbrüche konnte die Kampfgruppe 340.ID zumeist durch Gegenstöße bereinigen, jedoch standen ihr bei einem russischen Durchbruch südwestlich Shitomir am 3.Januar bei nördlich Knyashin dafür keine Kräfte mehr zur Verfügung. Bei dem am nächsten Tag auf gesamter Breite der Divisionsfront geführten Feindangriff wurden die in der äußerst dünn besetzten HKL noch vorhandenen Teile von 2 Regimentern zersprengt, und dem Gegner gelang es mit Panzern auf Michailewka (südwestlich Shitomir) durchzustoßen, was eine Urlaubssperre für die Division als Disziplinarmaßnahme nach sich zog, da ein Regiment sich hinter die Artillerie-Stellung zurückgezogen hatte, anstatt zu kämpfen. Am 6. Januar erfolgte der Befehl zur Herauslösung der KGr 340.ID aus der Front zur Auffrischung und Neugliederung. Dabei wurde der Divisionsstab vom Kampfauftrag befreit und ab 14:00 Uhr dem XXXXVIII. Panzerkorps unterstellt. Die fechtenden Teile wurden unter rücksichtsloser Auskämmung aller Truppenteile zu einem Bataillon zusammengefasst und der 1. SS-PzGrenDiv LSSAH zugeführt. Das zur Division gehörende Artillerie-Regiment 327 verblieb ebenfalls im Kampfeinsatz in direkter Unterstellung beim Panzerkorps. Alle übrigen Divisionsteile verlegten in den befohlenen Auffrischungsraum Kumanowzy (10km nw Chmelnik) – Schpitschintzy – Adampol – Staraya Ssynjawa – Jusefowka. Die Auffrischung selbst erfolgte ab 16.1. beim XXXXVIII. PzKorps unter dem Befehl der 208. Infanterie-Division. Am 26. Januar wurden dazu auch die bislang noch im Einsatz stehenden Teile zur Division in Marsch gesetzt (außer AR 327).
Schon am 12. Februar 1944 erhielt die 340.ID (DivGefStd in Staryki bei Kozin) dann einen neuen Einsatzbefehl. Seit 12:00 Uhr wieder dem XIII. AK unterstellt, rückten erste Teile in den Raum Kozin – Sitno – Rudnia (nordöstlich Brody) ein. Mit zunächst nur vier (I./GR 696 und I./GR 769 und die Kampfmarsch-Bataillone 1005 und 1007) einsatzbereiten Bataillonen, wurde die Division wieder in den Kampf befohlen. Am nächsten Tag (13.2.) erfolgte dann der weitere Antransport der gesamten Division in 25 Zügen. Nach Weitermarsch über Demidowka in den neuen Einsatzraum (DivGefStd erst in Wolkowyje, dann in Dublany) südlich des Ikwa-Styr-Zusammenflusses (Smordwa, Höhengelände im Raum Bokumja und Straße Kniahihin – Targowica), begann sie sofort mit der Ablösung der bislang dort eingesetzten 7. Panzer-Division (Übernahme des Abschnitts am 15.2.44 um 20:00 Uhr) mit rechter Grenze zur 454. Sicherungs-Division ungefähr in Linie Mlynow – Smordwa und mit linker Grenze (zugleich Korpsgrenze des XIII.AK) von nördl. Brody (Leszniow) – Beresteczko – Lipa – Lauf des Styr bis Targowica – Ostrozec – Olyka. In der Stärkemeldung vom 15.2. erhielt die Division weiterhin das Werturteil IV (bedingt zur Abwehr geeignet) mit I./GR 769 mittelstark, I./GR 695 stark, 2 starken KM-Btl 1005 und 1007, DivBtl 340 mittelstark, 1 PiBtl durchschnittlich, 3 lei Battr zu je 3 leFH 18, 2 sBattr zu je 4 sFH(f), 14 s.Pak 7,5 und 7.mPak 5cm. Die Beweglichkeit dieser Teile lag bei 80-100%, die motorisierten Teile waren zu 60% beweglich. In diesen Tagen wurde gleichzeitig auch die weitere Auffrischung verstärkt vorangebracht. Durch Zuführung des Personalstammes des GR 346 (bislang KAbt C) zur Aufstellung des Regimentsstabes und Eingliederung der 2 Kampf-Marschbataillone 1005 und 1007 wurde als drittes Regiment GR 694 als DivGr 327 (offizielle Umbenennung in GR 694 am 19.Mai 1944) wieder aufgestellt. Die zwei weiteren Grenadier-Regimenter (GR 695 und 769) konnten am 19.2. neben den zwei starken I. Bataillonen auch je ein mittelstarkes II. Bataillon vermelden, sowie auch das Divisions-Bataillon voll einsatzbereit war. Eine Pionier-Kompanie des Regiments „König“ wurde 3./PiBtl 340, war jedoch abgestellt zur 454.Sich.Div. Auf Grund der weiterhin schwachen Artillerie änderte sich das Werturteil jedoch nicht. Erst am 14. März stieß das AR 327 wieder zur Division (und wurde erst spät am 22. Juni 1944 offiziell in AR 340 umbenannt). Bis zum 1. März festigte die Division ihren Abschnitt mit erfolgreichen Partisanenunternehmen südlich Smordwa (18.2.) und betrieb an dem gesamten, 20km-breiten Frontverlauf intensive Aufklärung. Kleinere, eigene Angriffe und Stoßtruppunternehmen bei Smordwa (GR 695) und bei Welnice (GR 769) führten zu Stellungsverbesserungen. Alle Angriffe des Feindes (Wojnica 20.2; Smordwa 23.2.) in der schwach besetzten Front wurden abgeschlagen und Einbrüche – auch beim rechten Nachbarn 454.SichDiv durch GR 695 (21.2.) – sofort bereinigt. Am 2. März musste die Division auf ihrem linken Flügel (weiterhin auch Korpsgrenze) eineVerbreiterung ihres Abschnitts hinnehmen. Die linke Grenze verlief nun von Eisenbahnlinie Kamionka-Strumilowka – Radziechow (XXXXVIII.PzK.) – Buzany (340.ID) - Ruskie (XXXXVIII.) – Eisenbahnknie bei Debowa – Karczna – Bakowce (340.) – Luczyce (340.) – Worotniow (XXXXVIII.) – Palcze (340.); rechte Grenze der Division zur 454.Sich.Div. (siehe auch 1.3.): Placzowka – Rhozne – Rudka – Bokujma (alle Orte zur 340.) – 800m westl. Pereweredow – Dorchastaje Male (beide zur 454.SichDiv.). Am gleichen Tag trat sie in ihrem linken Abschnitt in Nordwest-Richtung (Luczyce) zum Vorschieben der HKL an. Dabei wurden am 3.3. Radomysl (6km südl. Lawrow), am 4.3. im Häuserkampf die Orte Suchowola und Bakowce genommen. Mit Gewinnung des Südufers Bachabschnitt zwischen Rykanie und Lawrow am 5.3. war das Angriffsunternehmen des verstärkten GR 695 bis dahin zwar ein voller Erfolg bei hohen Feindverlusten, jedoch führte am 6.3. ein Gegenangriff ab Mittag, trotz Abschusses von 9 der 12 eingesetzten Feindpanzer und wiederum hohen feindlichen Personalverlusten durch heftigste, eigene Gegenwehr, wieder zum Verlust von Lawrow und den Höhen südlich Rykanie.Auch den ganzen nächsten Tag über stand die Division (mit verstärktem GR 695) bei Suchowola und nördlich Radomysl weiterhin in harten Abwehrkämpfen und konnte dort eine Abriegelungsfront aufbauen. Nachdem in den Folgetagen sämtliche Feindangriffe auch in der weiteren Divisionsfront an unterschiedlichsten Stellen abgeschlagen wurden und auch die feindlichen Spähtrupps unter hohen, blutigen Verlusten abgewiesen werden konnten, verhielt sich der Feind in der Front ruhig, verstärkte sich jedoch zusehends mit Panzern und Stalinorgeln. Am 15. März 1944 begann dann auch nach sehr starker Artillerie-Vorbereitung der feindliche Großangriff zur Umfassung des Kampfraumes Dubno. Es gelang dem Feind im mittleren Abschnitt der 340.ID zwischen Smordwa und Radomysl einen 9km breiten Einbruch bis nordöstlich Dublany zu erringen, was wiederum beim übergeordneten XIII.AK zur planmäßigen Aufgabe des Kampfraumes Dubno (mit einer ersten Einkesselung von Brody) und damit auch zum Rückzug der Division aus der Front bei Radomysl nach Südwesten führte. Während dieser Kämpfe stand nicht nur der gesamte Divisionsstab in vorderster Linie im Kampf, von der Schwere der Kämpfe zeugten auch die Meldungen (16.-18.3) des Abschusses von 28 Panzern mit divisionseigenen Mitteln, die Wiedergewinnung des Ortes Demidowka nach 6 erbittert geführten Gegenstößen und nicht zuletzt der Opfergang einzelner Gruppen des II./GR 694, die ihre Stützpunkte befehlsgemäß bis zum letzten Mann bei über 150 gezählten Feindtoten vor der eigenen Stellung gehalten hatten. Die eigenen Verluste waren sehr hoch (Gefechtsstärken der Bataillone von nur noch 130 Mann, Masse der Kompanien wurde von Feldwebeln geführt) und erlaubten in der nach planmäßigen Absetzen unter fortlaufenden Abwehrkämpfen erreichten Abwehrlinie am 20.3. nur noch eine stützpunktartige Besetzung. Mit einer Gesamtgefechtsstärke von 2550 Mann hatte die Division am 25.3. eine Gesamtfrontbreite von 48 km abzudecken (=55 Mann/km). Hinzu kam eine starke Beeinträchtigung der weiteren Abwehr durch akuten Munitionsmangel, so daß es dem Gegner bei seinen weiteren Umfassungsversuchen bis in die ersten Apriltage hinein immer wieder gelang, Divisionsteile weiter zurückzuwerfen. Erst ab 8. April konnte dann mit zugeführter Unterstützung (u. a. Bataillon „Lemberg“ von Division „Generlagouvernement“, Gruppe v. Radowitz, Gruppe v. Prittwitz , 2 galizische SS-Bataillone) mit dem Aufbau einer neuen Sicherungslinie ( Toporow – Lopatyn – Laszkow – Buzany – Stojanow – Druzkopol) mit Anschluß an die Nachbarn begonnen werden. Wenn auch in dieser Linie immer wieder einzelne Ortschaften verloren gingen, so konnten doch bis zum Ende des Monats April dann die anhaltenden Feindangriffe abgewehrt, Einbrüche bereinigt und sogar durch eigene Vorstöße Stellungsverbesserungen erreicht werden. Im Mai ließen die Feindangriffe in ihrer Zahl und Intensität dann auch etwas nach und durch Einschieben der 88. und 291. Infanterie-Division beim nördlichen Nachbarn (XXXXII.AK) verkürzte sich der Divisionsabschnitt etwas mit dadurch bedingter wenn auch nur geringer Verdichtung der Infanteriestärke in den Stellungen. Bis zum russischen Großangriff im Juli verbrachte die 340. ID die nächsten Wochen dann in einem eher „ruhigen“ Stellungskrieg mit all seinen Begleiterscheinungen.
Dieser Angriff begann für die Division mit sehr starkem Artilleriefeuer am 13. Juli 1944 und Infanterieangriff gegen den linken Flügel, der jedoch abgeschlagen werden konnte. Ein weiterer Angriff am nächsten Tag zwang jedoch das bis dahin unerschütterlich haltende linke Flügelregiment (GR 694) am Abend nach Verlust von Druzkopol(die Verteidigung des Ortes oblag einem Bau-Bataillon), auf die Schutzstellung Stojanow zurückzugehen. Etwas weiter nördlich gelang dem Gegner beim linken Nachbarn (291. Infanterie-Division) nördlich Horochow zeitgleich ein Durchbruch und so bestand die Gefahr, daß der linke Divisionsflügel vom Gegner umgangen werden konnte, um die Divisionsstellungen von rückwärts her aufzurollen. Der Division wurden vom rechten Nachbarn (454. SichDiv) zwei Bataillone unterstellt und die dadurch frei gewordenen Divisionsteile auf dem linken Flügel bei Kniaze eingesetzt, um ein weiteres Vorgehen des Gegners nach Süden und Südwesten zu verhindern, was jedoch mißlang. Am 15.7. ging Stojanow nach schwerem Kampf verloren, was das Zurückführen der Division über das dort ostwärts liegende Sumpfgebiet außerordentlich erschwerte. Die Division büßte dabei schon einen Teil ihrer schweren Waffen und über die Hälfte ihrer Fahrzeuge ein. Während sie in der Mitte und auf ihrem rechten Flügel weiterhin die HKL halten konnte, gelang es dem Gegner mit weit überlegenden Kräften unter rollendem starken Schlachtfliegereinsatz - nach Westen ausholend - die Division auf dem linken Flügel zu umfassen und in Richtung Radziechow vorzustoßen. Am 16.7. setzte sich die Division dann unter scharfem Nachdrängen des Feindes hinter den Sumpfabschnitt südöstlich Radziechow unter Halten eines Brückenkopfes (KGr Major Claus, Kdr PzJgAbt 340) im Ort mit Unterstützung von Teilen der 20.Panzergrenadier-Division ab. Radziechow ließ sich jedoch nicht halten und ging gegen Abend verloren, die Teile der 20.PzGrenDiv verlegten am Folgetag nach Cholojow zurück und die 340.ID setzte sich weiter auf Befehl des XIII.AK zusammen mit Teilen der 454.SichDiv nach nördlich Pustelnicki ab. Am 18.7. – das XIII.AK war mittlerweile eingekesselt (Kessel von Brody) - beschloss der mit der Führung der Division beauftragte GenMaj Otto Beutler, sich mit den Resten seiner Division aus eigener Kraft auf das vermeintlich noch in deutscher Hand befindliche Kamionka-Strumilowa am Bug durchzuschlagen. Da jedoch der Ort im Laufe des Tages verloren ging, war auch dieser Rückzugsweg nach Westen über den Bug versperrt. Nur kleineren Teilen gelang es in den nächsten Tagen, unter weiteren hohen Verlusten, - GenMaj Beutler fiel am 21.7. - den Fluss zu erreichen und zu überqueren. Die so aus dem Kessel von Brody ausgebrochene Division war nicht mehr einsatzfähig und wurde vom OKH am 5. bzw. 13. August aufgelöst. Eine Neuaufstellung erfolgte ab September als 340. Volks-Grenadier-Division.

 

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember in Aufstellung     WK X

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar in Aufstellung     WK X
9. Mai Höh. Kdo. z.b.V. XXXVII 15. Armee D Nordfrankreich

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar Höh. Kdo. z.b.V. XXXVII 15. Armee D Nordfrankreich
12. Mai z. Vfg.   Süd Antransport
7. Juli z. Vfg. 4. Panzerarmee Süd Kiew
10. Juli VII 2. Armee B Woronesch (Lagekarte)
24. August XIII 2. Armee B Woronesch (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XIII 2. Armee B Woronesch (Lagekarte)
März XIII 2. Armee Mitte westlich Kursk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
September XIII 4. Panzerarmee Süd Kiew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Dezember (Kgr.) XIII 4. Panzerarmee Süd Shitomir (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XIII 4. Panzerarmee Süd Winniza
Februar z. Vfg. 4. Panzerarmee Süd Winniza
März XIII 4. Panzerarmee Süd Winniza (Lagekarte)
April XIII 4. Panzerarmee Nordukraine Brody (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

15. November 1940 Generalleutnant Friedrich-Wilhelm Neumann

1. März 1942 Generalleutnant Viktor Koch

1. November 1942 Generalleutnant Otto Butze

24. Februar 1943 Generalleutnant Josef Prinner

25. Oktober 1943 Generalleutnant Werner Ehrig

16. Juni 1944 Generalmajor Otto Beutler

 

3.Gliederung:

340. Infanterie-Division 1940:

Infanterie-Regiment 694

Infanterie-Regiment 695

Infanterie-Regiment 696

Artillerie-Regiment 340

Pionier-Bataillon 340

Panzerjäger-Abteilung 340

Divisions-Nachrichten-Kompanie 340

Divisions-Nachschubführer 340

 

340. Infanterie-Division 1944:

Divisionsgruppe 327

Grenadier-Regiment 695

Grenadier-Regiment 769

Divisions-Füsilier-Bataillon 340

Artillerie-Regiment 340

Pionier-Bataillon 340

Feldersatz-Bataillon 340

Panzerjäger-Abteilung 340

Divisions-Nachrichten-Abteilung 340

Divisions-Nachschubführer 340

 

4. Literatur und Quellen:

- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939– 1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
- Mehner: Geheime Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtsführung, Bd1-12, biblio-Verlag, Bissendorf 1984 – 1993
- Schramm, Percy (Hrsg.): KTB des OKW, Bernhard & Graefe Verlag, München 1982
- Div. Autoren, MGFA: „Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg“ Bd 8, dva, München 2007
- Hinze, Rolf: Rückzugskämpfe in der Ukraine 1943/44, Eigenverlag, Meerbusch, 1991
- Hinze, Rolf: Mit dem Mut der Verzweiflung, Eigenverlag, Meerbusch 1992
- Lange, Wolfgang: Korpsabteilung C, Scharnhorst Buchkameradschaft, Neckargemünd 1961
- Sammlung Millmann: Zeitzeugenberichte, Tagebücher, DRK-Gutachten, Nachlässe, Heereskarten u.a.
- Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958- 1960, Band 1 und 2
- Schematische Kriegsgliederungen 1939 -1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
- Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-340/
- NARA, unit history
- NARA, T 78 - R 139 - NARA, T 78 - R 860
- NARA, T 312 - R 1656
- NARA, T 313 - R 373- NARA, T 313 - R 379 - NARA, T 313 - R 380- NARA, T 313 - R 381 (Lagekarten)- NARA, T 313 - R 383- 
- NARA, T 313 - R 384- NARA, T 313 - R 388- NARA, T 313 - R 391- NARA, T 313 - R 393
- NARA, T 314 - R 524 
- NARA, T 315 - R 542 
- NARA, T 315 - R1154