10. (Sächs.) Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Dresden
Infanterie-Regiment 10

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 10 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1940/41 wurden fast alle Einheiten zu Teilen vom Schützen-Regiment 108 umbenannt. Lediglich das III. Bataillon wurde zum III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 156 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 11444 11444
Stab I. Bataillon 21997 21997 A
1. Kompanie 24815 21997 B
2. Kompanie 12528 21997 C
3. Kompanie 15538 21997 D
4. Kompanie 24822 21997 E
Stab II. Bataillon 12684 12684 A
5. Kompanie 10948 12684 B
6. Kompanie 20855 12684 C
7. Kompanie 19478 12684 D
8. Kompanie 25837 12684 E
Stab III. Bataillon 04912 04912 A
9. Kompanie 12998 04912 B
10. Kompanie 07253 04912 C
11. Kompanie 14836 04912 D
12. Kompanie 06293 04912 E
13. Kompanie 07036 07036
14. Kompanie 09601 09601
Kolonne 22650 22650

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aufgestellt. Dabei wurde das Regiment hauptsächlich aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 23 und 24 gebildet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war Dresden, im Wehrkreis IV. In der gleichen Stadt waren auch das I. (Jäger) Bataillon und die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom Regiment stationiert. Das II. Bataillon vom Regiment wurde in Bautzen, ebenfalls Wehrkreis IV, beheimatet. Der Stab vom III. Bataillon wurde mit der 9. und 10. Kompanie in Freiberg, ebenfalls Wehrkreis IV, stationiert. Die 11. und 12. Kompanie vom Regiment waren dagegen in Meißen, ebenfalls Wehrkreis IV, stationiert. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde dagegen in Löbau, ebenfalls Wehrkreis IV, stationiert. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 4. Division der Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem Infanterieführer IV. Noch Anfang der 20iger Jahre wurde das komplette III. Bataillon ebenfalls nach Dresden verlegt.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann wie folgt verteilt:
1. Kompanie: Kgl. Sächs. 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100
2. Kompanie: Kgl. Sächs. Schützen-Regiment "Prinz Georg" Nr. 108
3. Kompanie: Kgl. Sächs. 2. Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Nr. 101
4. Kompanie: Sächsische Fliegertruppe
5. Kompanie: Kgl. Sächs. 4. Infanterie-Regiment Nr. 103
6. Kompanie: Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177
7. Kompanie: Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177
8. Kompanie: Kgl. Sächs. 4. Infanterie-Regiment Nr. 103
9. Kompanie: Königlich Sächsisches 2. Jäger-Bataillon Nr. 13
10. Kompanie: Kgl. Sächs. 1. Pionier-Bataillon Nr. 12
11. Kompanie: Kgl. Sächs. 16. Infanterie-Regiment Nr. 182
12. Kompanie: Königlich Sächsisches 1. Jäger-Bataillon Nr. 12
13. Kompanie: Sächsische Minenwerfer
14. Kompanie: Kgl. Sächs. 3. Infanterie-Regiment "König Ludwig III von Bayern" Nr. 102
15. Kompanie: Kgl. Sächs. 3. Infanterie-Regiment "König Ludwig III von Bayern" Nr. 102
16. Kompanie: Kgl. Sächs. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178
Im Zuge der Erweiterung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 zum Infanterie-Regiment Dresden umbenannt. Gleichzeitig bildete das Regiment auch das Infanterie-Regiment Plauen. Dabei wurden durch Abgaben des gesamten Regiments alle drei Bataillon vom Infanterie-Regiment Plauen gebildet. Das Regiment wurde jetzt dem Artillerieführer IV unterstellt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment zum Infanterie-Regiment 10 umbenannt. Dabei wurden das II. Bataillon und das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum II. und III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 52 umbenannt. Gleichzeitig wurde aus Abgaben der Landespolizei ein neues II. Bataillon vom Regiment auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück, ebenfalls Wehrkreis IV, gebildet. Das Regiment unterstand jetzt der 4. Infanterie-Division. 1936 wurde das II. Bataillon dann nach Kamenz, ebenfalls Wehrkreis IV, verlegt. Ebenfalls 1936 wurde dem Regiment dann ein Ergänzungs-Bataillon in Radeberg, ebenfalls Wehrkreis IV, unterstellt. Im Jahr 1938 wurde dem Regiment dann auch noch ein zweites Ergänzungs-Bataillon unterstellt.

Das Regiment nahm im Spätsommer 1939 von Schlesien aus am Polenfeldzug teil und kämpfte westlich von Krakau, stieß über Tschenstchau, Kielce und Annapol auf Krasnik vor uns erreichte den Wieprz südostwärts von Lublin. Nach der Rückverlegung in die Heimat und der Auffüllung der Verluste verlegte das Regiment nach Westen.

Am 18. Mai 1940 begann beim Westfeldzug der Vormarsch des Regiments in Richtung Arras. Erst mit der 2. Feldzugphase, der "Schlacht um Frankreich" begannen für das Regiment die Kämpfe. Es passierte die Aisne, später die Marne und stand am 14. Juni 1940 ostwärts von Paris. Vier Tage später wurde die Loire überschritten. In dieser Gegend stand das Regiment bei Ende des Feldzuges. Schon kurz nach dem Waffenstillstand wurde es wieder in die Heimat verlegt. Nach einer Siegesparade in Dresden wurde es auf den Truppenübungsplatz Königsbrück verlegt, hier motorisiert und am 15. August 1940 in Schützen-Regiment 108 umbenannt. Das III. Bataillon wurde zum III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 156 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 10 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Johannes Kretzschmar - 31. März 1923

Oberst Georg Bock von Wülfingen 1. April 1923 - 31. Januar 1925

Oberst Alexander von Falkenhausen 1. Februar 1925 - 31. Januar 1927

Oberst Otto Schroeder 1. Februar 1927 - 31. Oktober 1928

Oberst Paul Hausser 1. November 1928 - 31. Oktober 1930

Generalmajor Arthur Boltze 1. November 1930 - 28. Februar 1934

Generalmajor Johann Pflugbeil 1. März 1934 - 12. Oktober 1937

Oberst Richard Stempel 12. Oktober 1937 - 25. Oktober 1939

 

Literatur und Quellen:

Das 10. (sächsische) Infanterie-Regiment des Reichsheeres und die aus ihm hervorgegangenen Infanterie-Regimenter der Wehrmacht - Eine Chronik, Selbstverlag der Kameradschaft IR 10, Hurlach 1983

S. Frhr. von Gemmingen: Die 7. Kompanie Schützen-Regiment 10 im Westfeldzug 1940, Selbstverlag, Oberstdorf 1982

S. Frhr. von Gemmingen: 7./Schützen-Regiment 10 - Polen - Balkan - Ukraine 1939 und 1941, Selbstverlag, Oberstdorf o.J. (1983)