11. (Sächs.) Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Leipzig
Infanterie-Regiment 11
Infanterie-Regiment (mot.) 11

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 11 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1940/41 wurde die Kolonne gestrichen, aber ebenfalls noch 1940/41 bei einer anderen Nummer eingetragen. Ebenfalls 1940/41 wurde eine Stabskompanie eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 9. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 14 umbenannt. 1942/43 wurde die 14. Kompanie gestrichen. 1943 wurden die restlichen Einheiten alle zum Grenadier-Regiment 11 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 17160 17160
Stabskompanie - ab 40/41 28440
Stab I. Bataillon 29601 29601 A
1. Kompanie 09586 29601 B
2. Kompanie 16752 29601 C
3. Kompanie 07107 29601 D
4. Kompanie 20938 29601 E
Stab II. Bataillon 09651 09651 A
5. Kompanie 00948 09651 B
6. Kompanie 20127 09651 C
7. Kompanie 14839 09651 D
8. Kompanie 13351 09651 E
Stab III. Bataillon 05096 05096 A
9. Kompanie 24341 05096 B
10. Kompanie 08801 05096 C
11. Kompanie 16312 05096 D
12. Kompanie 11186 05096 E
13. Kompanie 10818 10818
14. Kompanie 02290 02290 gestr. 42/43
Kolonne 27308 27308 gestr. 40/41

ab 40/41 29131 bis 1941

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr aufgestellt. Dabei wurde das Regiment hauptsächlich aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 37 und 38 gebildet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war Leipzig, im Wehrkreis IV. In der gleichen Stadt waren auch das II. und III. Bataillon und die 13. (Minenwerfer) Kompanie vom Regiment stationiert. Das I. Bataillon vom Regiment wurde in Glauchau, ebenfalls Wehrkreis IV, beheimatet. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde dagegen in Torgau, ebenfalls Wehrkreis IV, stationiert. Bereits Anfang der 20iger Jahre kam es dann zu Änderungen bei den Stationierungen. Das I. Bataillon vom Regiment wurde dabei nach Freiberg, ebenfalls Wehrkreis IV, verlegt. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde dagegen nach Döbeln, ebenfalls Wehrkreis IV, verlegt. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der 4. Division der Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem Infanterieführer IV.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann wie folgt verteilt:
1. Kompanie: Kgl. Sächs. 10. Infanterie-Regiment Nr. 134
2. Kompanie: Kgl. Sächs. 10. Infanterie-Regiment Nr. 134
3. Kompanie: Kgl. Sächs. 9. Infanterie-Regiment Nr. 133
4. Kompanie: Kgl. Sächs. 9. Infanterie-Regiment Nr. 133
5. Kompanie: Kgl. Sächs. 5. Infanterie-Regiment "Kronprinz" Nr. 104
6. Kompanie: Kgl. Sächs. 6. Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105
7. Kompanie: Kgl. Sächs. 15. Infanterie-Regiment Nr. 181
8. Kompanie: Kgl. Sächs. 5. Infanterie-Regiment "Kronprinz" Nr. 104
9. Kompanie: Kgl. Sächs. 7. Infanterie-Regiment "König Georg" Nr. 106
10. Kompanie: Kgl. Sächs. 2. Pionier-Bataillon Nr. 22
11. Kompanie: Kgl. Sächs. 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107
12. Kompanie: Kgl. Sächs. 8. Infanterie-Regiment "Prinz Johann Georg" Nr. 107
13. Kompanie: Kgl. Sächs. 2. Pionier-Bataillon Nr. 22
14. Kompanie: Kgl. Sächs. 11. Infanterie-Regiment Nr. 139
15. Kompanie: Kgl. Sächs. 11. Infanterie-Regiment Nr. 139
16. Kompanie: Kgl. Sächs. 14. Infanterie-Regiment Nr. 179
Das Regiment wurde 1923 gegen die in Leipzig ausbrechenden Unruhen eingesetzt. Im Zuge der Erweiterung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 zum Infanterie-Regiment Leipzig umbenannt. Gleichzeitig bildete das Regiment auch das Infanterie-Regiment Königsbrück. Dabei wurde das I. Bataillon vom Regiment zum Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment Plauen umbenannt. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde dagegen zum neuen I. Bataillon vom Regiment umbenannt. Gleichzeitig wurde ein neues Ausbildungs-Bataillon aufgestellt und vorläufig in Dresden, ebenfalls Wehrkreis IV, stationiert. Das Regiment wurde jetzt dem Kommandant von Leipzig unterstellt. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde das Regiment zum Infanterie-Regiment 11 umbenannt. Dabei wurden das I. Bataillon und das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum I. und III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 101 umbenannt. Dafür wurde aus Abgaben der Landespolizei ein neues I. Bataillon in Leipzig aufgestellt. Das Regiment unterstand jetzt der 14. Infanterie-Division. Das II. und das III. Bataillon sowie alle Regimentseinheiten waren inzwischen in der Prinz Johann-Georg-Kaserne in Leipzig stationiert. Im Herbst 1936 wurde dem Regiment ein Ergänzungs-Bataillon unterstellt. 1938 wurde das I. Bataillon vom Regiment zur Aufstellung des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 32 abgegeben und erst bei der Mobilmachung wieder errichtet. Inzwischen unterstanden dem Regiment bereits zwei Ergänzungs-Bataillone.

Anfang August 1939 wurde das Regiment zu einem so genannten Schanzeinsatz nach Oberschlesien befördert, als Vorbereitung für den Polenfeldzug. Beim ersten Angriffsbefehl am 26. August 1939 stieß das III. Bataillon bereits über die polnische Grenze vor, bevor es zurückgerufen werden konnte. Am 1. September 1939 stieß das Regiment aus dem Raum Rosenberg in Richtung Tschenstochau auf polnisches Gebiet vor. Bei Klepaczka kam es zum ersten Gefecht mit polnischen Einheiten. Hier starb als erster Offizier des Regiments Leutnant Baunack von der 9. Kompanie durch Bauchschuss. Er wurde im Ort an der Ostseite einer Scheune begraben. Das Regiment stieß an Tschentstochau vorbei bis nach Lublin vor, wo es am 18. September 1939 ankam. In Polen waren 450 Kilometer Marschleistung absolviert worden. Das Regiment wurde dann in Polen verladen und mit der Bahn nach Krefeld transportiert. Hier gingen Urlauber in die Heimat und das Gerät wurde instand gesetzt.

Am 10. Mai 1940 überschritt das Regiment bei Karken die holländische Grenze. Beim III. Bataillon wurde eine motorisierte Vorausabteilung gebildet, die voll motorisiert war und dem Regiment voraus eingesetzt wurde. Am 11. Mai 1940 wurde in Belgien der Albert-Kanal überwunden. Am 17. Mai 1940 wurde Löwen erreicht. Das I. Bataillon wurde nun im Eilmarsch und notdürftig motorisiert, nach Brüssel geworfen. Die Stadt wurde an den Kommandeur vom Bataillon, Major Weiß, übergeben. Weiter ging es nach Flandern, über die Lys nach Paszendaele, wo das Regiment auf schweren Widerstand traf. Nach der Kapitulation der belgischen Armee drang das Regiment zum Kanal in Richtung Dünkirchen vor. Am 4. Juni 1940 wurde bei Malo des Bains der Englische Kanal erreicht. Das Regiment verharrte hier einige Tage und marschierte schließlich bis zum 10. Juli 1940 in den Raum Orleans. Ab dem 29. September 1940 erfolgte der Rücktransport nach Leipzig.

Am 15. Oktober 1940 wurde das Regiment motorisiert und danach als Infanterie-Regiment (motorisiert) 11 bezeichnet. Die bespannten Teile wurden dabei an die 122. Infanterie-Division abgegeben. Am 11. Juli 1941 erfolgte die Verlegung nach Ostpreußen in den Raum südlich von Bischofsburg. Beim Überfall auf die Sowjetunion stieß das Regiment beiderseits der Straße Suwalki - Kalwaria nach Litauen vor. Am 25. Juni 1941 wurde der Njemen überschritten, am 26. Wilna erreicht. Weiter ging es in Richtung Minsk, wo der große Kessel um die russischen Verbände in diesem Raum geschlossen wurde. Ende Juni 1941 erreichte das Regiment den Raum bei Welisch an der Drissa. Im Juli und August 1941 folgten Kämpfe südostwärts von Newel im September tobten die Kämpfe um Cholm. Ab dem 20. September 1941 lag das Regiment bei Demidow in Ruhe, was bei den eingetretenen Verlusten auch dringend notwendig war. Ab dem 3. Oktober 1941 ging er dann in Richtung Norden weiter, bis die Schlammperiode eintrat und jede Bewegung bis Mitte November unmöglich machte. Am 28. November 1941 erreichte das Regiment den östlichsten Punkt seines Vorgehens bei Dimitrow am Moskwa-Wolga-Kanal, etwa 60 Kilometer nördlich von Moskau. Die Strapazen, die die Landser für diesen Erfolg hatten erbringen müssen, waren unvorstellbar und doch erst der Anfang. Alle Kräfte waren erschöpft und nun setzte der Winter ein, der die Truppe wegen Hitlers Verbot, Winterkleidung bereitzustellen, völlig unvorbereitet traf. Am 6. Dezember 1941 trat die Rote Armee zum Gegenangriff an, das Regiment musste sich zurückziehen. Erfrierungen in großer Anzahl schwächten das Regiment zudem. Ende Januar landete das Regiment in der Gegend nordwestlich von Gshazk. Hier konnte das Regiment seine Stellungen bis Anfang März 1942 halten.

Anfang März 1942 wurde das Regiment aus der Front gezogen und nach Rshew verlegt, wo es von den Zügen aus direkt in den Kampf geworfen wurde. Das Regiment wurde nordwestlich von Rshew eingesetzt und verblieb dort den Großteil des Jahres 1942. Vom 4. bis zum 17. Juli 1942 nahm das Regiment an einem begrenzten Angriffsunternehmen in Richtung auf Belci teil (Unternehmen "Seidlitz"). Im Juli und August 1942 wurde das Regiment in den Kampfraum nördlich der Wolga und östlich von Rshew eingesetzt. Das III. Bataillon wurde weiter südlich eingesetzt und dabei vollständig vernichtet. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment (motorisiert) 11 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 11 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Georg Bock von Wülfingen Aufstellung - 31. März 1923

Oberst Rudolf Krantz 1. April 1923 - 31. Oktober 1927

Oberst Hans Halm 1. November 1927 - 31. August 1929

Oberst Karl-Ulrich Neumann-Neurode 1. September 1929 - 30. September 1931

Oberst Erich Friderici 1. Oktober 1931 - 31. März 1933

Oberst Hans-Wolfgang Reinhard 1. April 1933 - 14. März 1937

Oberst Konrad Haase 15. März 1937 - 30. November 1939

Oberst Hans Öller 30. November 1939 - 5. November 1940

Oberst Dipl. Ing. Paul Schürmann 5. November 1940 - 1. Juli 1942

 

Literatur und Quellen:

Pamberg/Hartmann/Niepold: Geschichte des 11. (sächs.) Infanterie-Regiments, später Infanterie-Regiment 11 und Grenadier-Regiment 11 von 1918 - 1945, Selbstverlag, 1981, 295 Seiten

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Das Infanterie-Regiment 11 im Jahr 1934. Stoßtrupp der 7. Kompanie Infanterie-Regiment 11