Stab Nehring
LXXXX. Armeekorps (90.)
1. Einsatz und Unterstellung:
Als Reaktion auf die Landung alliierter Verbände in Marokko und Algerien am
8. November 1942 wurde am 15. November 1942 in Italien der "Stab Nehring"
gebildet. Ihm sollten alle deutschen Truppen in Tunesien unterstellt werden. Am
16. November erreichte General der Panzertruppe Nehring von Rom kommend
Tunesien. Am 17. November 1942 erfolgte die Umbenennung des Stabes in
Generalkommando LXXXX. Armeekorps. General Nehring versuchte nach
seiner Ankunft in Tunesien, aus vorhandenen italienischen und deutschen
Truppenteile einen Brückenkopf zu bilden, die großen Häfen im Norden Tunesiens,
Bizerta und Tunis zu sichern, und die eigene Frontlinie so weit wie möglich nach
Westen vorzuschieben. Dabei musste er anfangs ohne eigenen Stab auskommen,
dieser befand sich erst noch in Aufstellung. Die ersten Teile der
Nachrichten-Abteilung trafen am 19. November ein. An Kampfgruppen standen nur
einzelne Bataillone und Kompanien zur Verfügung, Verstärkungen wurden teilweise
per Flugzeug eingeflogen. Am 19. November wurde klar, dass sich die in Tunesien
und Algerien befindlichen französischen Truppen feindselig verhalten. Am
gleichen Tag besetzten Einheiten des Korps die Städte Sfax und Gabès. Am
Folgetag begannen rollende Luftangriffe gegen die im Westen stehende
französische Division. Italienische Einheiten besetzten Ben Gardane und Foum
Tatahonine, 110 km süd-südostwärts von Gabès. Die französischen Truppen räumten
am 20. November Medjez el Bab und setzten sich nach Westen ab. Am 21. September
besetzten italienische Einheiten Dehibat und Medenine und gewannen über
Gabès Anschluß an die eigene Truppe. Deutsche Einheiten besetzten am gleichen
Tag Gafsa. Am 24. September 1942 wurde ein schwacher Angriff britischer
Fallschirmjäger auf Medjez el Bab abgewiesen. Am gleichen Tag ging Gafsa
verloren. Am 25. November griffen feindliche Kräfte die Linie Medjez el Bab -
Manteur an. Medjez el Bab wurde umgangen und eingeschlossen. Anschließend
stießen feindliche Verbände auf den Flugplatz Djedeida vor und zerstörten dort
mehrere Flugzeuge und Gerät. Am 26. November stieß eine feindliche Kampfgruppe
von Gafsa auf Gabés vor und nahm den Ort. Der Schwerpunkt des feindlichen
Angriffs lag westlich von Tunis. Eigene Truppen hielten die Linie Protville -
St. Oyprien - Südspitze See südlich Tunis. Immer noch war die Hauptaufgabe des
Korps, eine Sicherung um den Brückenkopf Tunesien aufzubauen. Am 28. und 29.
September kam es zu weiteren Kämpfen um Latour und Djedeida, die von Einheiten
des Korps gehalten werden konnten.
Am 1. Dezember 1942 landeten feindliche
Verbände von See her westlich von Ras ben Sekka. Am gleichen Tag trat das Korps
mit 65 Panzern, darunter 2 Tiger-Panzern, zum Angriff auf Tebourba an. Gegen
zähen Widerstand wurde die Straßengabel 4 Kilometer west-nordwestlich Tebourba
genommen. Am 2. September konnte der alliierte Landekopf westlich von Ras ben
Sekka abgeriegelt werden. Die Kämpfe um Tebourba hielten weiter an, am 4.
Dezember konnten deutsche Einheiten den Ort nehmen. In der Folgezeit wurde
eigene Aufklärung nach Westen vorgetrieben. Am 8. Dezember 1942 wurden die
bereits gebildeten Teile vom Stab zur
5. Panzerarmee umgebildet.
Das Generalkommando LXXXX. Armeekorps (teilweise auch als
Generalkommando XC. Armeekorps bezeichnet) wurde am 19. November 1944
erneut aufgestellt. Der Stab wurde diesmal durch die Umbenennung des
IV.
Luftwaffen-Feldkorps nach dessen Übernahme ins Heer gebildet. Zum Zeitpunkt
der Umbenennung stand das Korps im Abwehrkampf im Oberelsaß auf der Linie Anould
- Le Thilot - Belfort. Am 22. Dezember wurden alliierte Angriffe südöstlich von
Mandray und beiderseits Le Thilot unter Abriegelung eines Einbruchsraumes
abgeriegelt. Im Gegenzug wurde der Ballon d'Alsace zurückerobert. Beiderseits
Giromagny drangen starke Feindkräfte nach Nordosten vor und erreichten den Raum
2 Kilometer südwestlich von Seven und 2 Kilometer nordöstlich von Rierevescemont.
In Gros-Magny eingedrungene alliierte Kräfte wurden im Gegenstoß zurückgedrängt.
Am 23. Dezember erzielten alliierte Einheiten zwischen Laveline und Fraize
mehrere örtliche Einbrüche, die aber abgeriegelt werden konnten. Am 26. Dezember
stießen amerikanische Einheiten bei Markrich in den Raum 2 Kilometer südöstlich
des Ortes. Im Raum Ventron starteten alliierte Kräfte an diesem Tag eine
Offensive und durchstießen die HKL des Korps. Am Folgetag gelang es, die bei
Markrich stehenden amerikanischen Verbände zum Stehen zu bringen. Auch der bei
Ventron durchgebrochene Feind konnte auf die HKL zurückgedrängt werden.
Am
30. Dezember um 23. Uhr begann das "Unternehmen Nordwind", der Angriff der 1.
Armee und der 19. Armee in Elsaß und Lothringen. Dem LXXXX. Armeekorps
unterstanden die 257. Volksgrenadier-Division und die 559.
Volksgrenadier-Division. Auftrag des Korps war es, aus dem Raum Bitsch nach
Süden auf Zabern vorzustoßen, dort nach Osten einzudrehen und so Teile der 7.
US-Armee einzuschließen. Am 1. Januar 1945 konnte das Korps bis zum Nordrand von
Lemberg vorstoßen und ostwärts davon bei Mouterhouse und Fourneau-Neuf kleine
Brückenköpfe über den Breitenbach-Abschnitt gewinnen und in den Nordteil von
Bärenthal eindringen. Am Folgetag wurde Reyersweiler genommen sowie der Nord-
und Ostrand von Lemberg sowie Götzenbruck erreichen. Am 3. Januar drangen die
Kräfte des Korps in Götzenbruck ein, wurden aber durch einen amerikanischen
Gegenangriff wieder aus dem Ort vertrieben. Am 4. Januar verstärkten sich
die amerikanischen Gegenangriffe. Das Korps stellte daher vorerst seine Angriffe
ein. Es kam zu schweren Abwehrkämpfen in der Linie Lemberg - Meisenthal. Lemberg
konnte auch am 9. Januar nicht genommen werden. Am 12. Januar kam es zu schweren
Gefechten um Althorn. Am 16. Januar konnte nordöstlich von Reipertsweiler ein
amerikanisches Bataillon eingeschlossen werden, die am 20. Januar nach mehreren
Ausbruchs- und Entsatz-Versuchen kapitulierte. Am Folgetag konnte das Korps
Nieder- und Ober-Bronn einnehmen und stieß dann von Dambach aus nach Südosten
vor. Nach dem beginnenden amerikanischen Rückzug drängte das Korps scharf nach
und besetzte Mertzweiler und Eschbach. Am 23. Januar besetzten Einheiten des
Korps die Höhen 1 Kilometer nördlich und nordöstlich Reipertsweiler. Westlich
davon erreichte die Spitze des Korps die Linie nördlich Uhrweiler - Südrand
Bitschhoffen - Waldrand ostwärts Überach. Einen Tag später konnte im Raum
zwischen Reipertsweiler und Kindweiler bei Angriffen gegen die Moder weiterer
Bodengewinn erzielt werden. Schillersdorf, Zutzendorf und Kindweiler wurden
genommen. Am 25. Januar konnten Schillersdorf, Niefan und Kindweiler genommen
werden. Gegen einsetzende amerikanische Gegenangriffe musste Schillersdorf
aufgegeben und auf den Rothbach-Abschnitt zurückgegangen werden. Nach dem
Einstellen der deutschen Offensive flaute die Kampftätigkeit im Abschnitt des
Korps wieder ab. Am 4. Februar 1945 drangen amerikanische Truppen in Rohrbach
ein, das am Folgetag zurückerobert wurde. Bis Mitte März 1945 blieb der
Stellungsabschnitt des Korps weiterhin ruhig. Am 15. März begann das alliierte
Unternehmen "Undertone", in dessen Verlauf das LXXXX. Armeekorps aus seinen
Stellungen an der Moder am 17. uns 18. März auf den Westwall zurückgedrängt
wurde. Die neue HKL des Korps verlief nun in der Linie Scherhol - Schafbusch
Ferme - Altenstadt - Lauter-Stellung. Dabei war die 36. Volksgrenadier-Division
in der Linie Niederschlettenbach - Bobenthal - Scherhol eingesetzt, die Division
Nr. 905 in der Lauter-Stellung zwischen Altenstadt und der linken
Divisionsgrenze. Die 47. Volksgrenadier-Division verteidigte die vorbereiteten
Stellungen des Weißenburger Klotzes im Abschnitt Scherhol - Altenstadt und die
257. Volksgrenadier-Division den Westwall an der Lauter, um einen Durchbruch
gegnerischer Truppen in Richtung Lauterburg - Karlsruhe zu verhindern. In der
Zeit bis zum 20. März wehrte das Korps alle alliierten Angriffe auf die eigene
Frontlinie im Wesentlichen ab. Schwerpunkt dieser Kämpfe war der Abschnitt
Ludwigswinkel - Weißenburg. Am 22. März löste sich das Korps nach erneuten
schweren Kämpfen vom Feind und gliederte sich in der Linie nördlich von
Albersweiler - Annweiler . Spirkelbach - Hauenstain - Dahn-Riegel A - Westwall
zur Abwehr. Aufgabe des Korps war es jetzt, als Nachhut das Übersetzen der
zerschlagenen Kräfte der 1. Armee über den Rhein zu sichern. Am 23. und 24. März
setzte auch das LXXXX. Armeekorps bei Germersheim über den Rhein. und bildete
bis zum 25. März eine neue Verteidigungslinie am Fluß. Der Brückenkopf Karlsruhe
wurde in der Nacht auf den 25. März aufgegeben. Nach dem Übersetzen
amerikanischer Verbände über den Rhein bei Mannheim war die rechte Flanke des
LXXXX. Armeekorps ab dem 27. März 1945 bedroht. Im Auftrag des Korps errichtete
der Kampfkommandant von Karlsruhe mit Volkssturmeinheiten Riegelstellungen zum
Schutz der Stadt. Am 29. März bildeten die Amerikaner vor dem rechten Flügel des
Korps einen Brückenkopf über den Rhein bei Germersheim. Es gelang den
amerikanischen Truppen, den Brückenkopf bis zum 30. März bis auf 5 Kilometer
Breite und Tiefe zu erweitern. Auch bei Philippsburg setzten die Amerikaner über
den Rhein. Dadurch drohte dem Korps von Norden die Einkesselung. Das Korps nahm
daher am 31. März seinen rechten Flügel zurück und baute zwischen Sinsheim und
Philippsburg einen Sperr-Riegel auf. Die im Verband des Korps eingesetzte 2.
Gebirgs-Division kämpfte am 31. März den Abschnitt Stettfeld- Bruhsal. Am 2.
April stand die Division nach schweren Kämpfen in der Schwarzwald-Randstellung
von Stadtfeld bis Bruchsal weiterhin im schweren Abwehrkampf. Die 16.
Volksgrenadier-Division hielt die Linie Bruchsal - Neudorf - Russheim. Upstadt
und Bruchsal wurden am 2. April von den Amerikanern genommen. Durch das
Herauslösen der 2. Gebirgs-Division wurde der rechte Flügel des Korps weiter
geschwächt. Von Germersheim waren amerikanische Verbände auf Graben vorgestoßen,
die Verbindung zum LXXX. Armeekorps war verloren gegangen. In der Nacht auf den
3. April ging das Korps auf die Linie Oberacker - Pfingriegel - Rheinfront
zurück. Auf die Verteidigung der Stadt Karlsruhe wurde aus Kräftemangel
verzichtet, so dass diese am 4. April von alliierten Truppen besetzt wurde. Am
Vormittag des 4. April brachen amerikanische Einheiten im Bereich der 16.
Volksgrenadier-Division aus dem Raum Spöck über Stafford in südlicher Richtung
durch. Einige Kräfte drehten nach Osten ab und drangen in Weingarten und
Heidelsheim ein. Am Abend des 4. April nahm das Korps seine linke Flanke auf die
Schwarzwald-Randstellung zurück.
Zur Erfassung und Führung der in Sachsen
aufgestellten Kampfgruppen benötigte die 7. Armee dringend einen weiteren
Führungsstab. Daher wurde zum 6. April 1945 das Herauslösen des Generalkommandos
LXXXX. Armeekorps und die Zuführung zum AOK 7. Das Generalkommando verlegte nach
Weimar und erhielt den Auftrag, mit den im Einsatzraum stehenden Truppen die
Lücke zwischen der 11. Armee am Südharz und der 7. Armee bis zum Nordrand des
Thüringer Waldes zu schließen, den weiteren Widerstand zu organisieren und das
Vorgehen der alliierten Streitkräfte zur Saale zum Stehen zu bringen. Aufgrund
von Treibstoffmangel konnten die Korpstruppen Weimar erst am 18. April 1945
erreichen. Nach dem Eintreffen des Vorauskommandos des Korpsstabes in Weimar am
9. April stellte sich die Lage für das Korps wie folgt dar: Mühlhauen und
Eisenach waren bereits vom Gegner besetzt. Die Spitzen der gegnerischen Truppen
standen in den Räumen ostwärts von Langensalza und ostwärts von Gotha. Im
Korpsbereich befanden sich die Kampfgruppe Generalmajor Felber in der Linie
Blankenburg - Bad Tennstedt - Henschleben - ostwärts von Walchleben und die
Kampfgruppe Generalmajor Theilacker, Divisions-Stab z.b.V. 469, in der
Fortsetzung zur Kampfgruppe Generalmajor Felber über Gispenleben - Kiliani -
Erfurt - Möbisburg - Moisdorf. Die beiden Kampfgruppen bestanden aus Teilen der
Ersatz- und Ausbildungsgarnisonen Langensalza, Erfurt und Weimar sowie aus
Volkssturmeinheiten ohne einheitlicher Gliederung. Führungsmittel und schwere
Waffen fehlten. Die eingesetzten Kräfte wehrten am 9. April gegnerische
Aufklärungs-Streitkräfte, besonders im Raum Tennstedt - Gebesee, abgewehrt. Am
10. April warfen die gegnerischen Kräfte die vorgeschobenen Sicherungen des
Korps auf die HKL zurück. Dabei wurde die Kampfgruppe Felmer weitestgehend
zersprengt. Am 11. April traten alliierte Verbände aus Süßenborn, 4 Kilometer
westlich von Weimer, zum Angriff auf Weimar an. Die Amerikaner stießen nördlich
und südlich von Erfurt an Weimar vorbei. Dabei wurde auch das im Korpsbereich
liegende KZ Buchenwald befreit. Bis zum Abend waren Camburg und der Westteil von
Jena in amerikanischer Hand. Weimar wurde aufgegeben und ein Großteil der
Besatzung auf die Saale zurück genommen. Die Besatzungen von Weimar und von
Erfurt leistete am 12. April noch Widerstand, wurde jedoch eingekesselt und bis
zum Abend gefangen genommen. Die Amerikaner griffen aus ihren am Vortag
gebildeten Brückenköpfen bei Camburg und südlich von Jena weiter an. Von Camburg
aus richteten sich ihre Angriffe in Richtung Naumburg - Weißenfels und in
Richtung Weiße Elster - Zeitz. Von südlich Jena aus stießen amerikanische
Truppen an der Autobahn entlang der Gera vor. Der über Naumburg geführte Angriff
kam bis zum Abend in den Raum Pegau - Croitzsch - Zwenkau, südlich von Leipzig.
Der Angriff auf Zeitz führte zum Einbruch bis in das Stadtinnere. Aufgrund
dieser Lageentwicklung befahl das LXXXX. Armeekorps der 11. Panzer-Division den
Rückzug auf die Linie Tannroda - Rittersdorf - Remda. Es gelang den Resten der
11. Panzer-Division, sich an den Waldrändern westlich der Saale festzusetzen. Am
13. April traten Teile der amerikanischen Nordgruppe aus dem Raum um Groitzsch
über Lucka - Lohna auf Windischleuba und Altenburg an. Die Masse der
amerikanischen Südgruppe erreichte bis zum Abend den Raum westlich von Chemnitz
im Raum Hohenstein - Ernsttal. Bis zum 14. April 1945 war der Großteil der
Kräfte des Korps durch die amerikanischen Angriffe vernichtet worden. Der Pazer-Verband
Felber war zerstreut und die Reste nach Norden ausgewichen. Die
Kampf-Kommandanten von Erfurt und Weimar waren in Gefangenschaft geraten. Von
dem ad hoc gebildeten Divisionsverband General Theilacker hatten sich nur Reste
nach Osten retten können. Das Generalkommando LXXXX. AK fasste alle noch
vorhandenen Kräfte zusammen und versuchte, an der Mulde eine neue Sperrlinie
aufzubauen. An der Mulde stoppten die Amerikaner vorerst ihren Vormarsch, so
dass dem Korps die Gelegenheit gegeben wurde, seine Verteidigung aufzubauen. Am
15. April stabilisierte sich die Front durch den Einsatz der gepanzerten Gruppe
aus dem Verband der Division Nr. 464 im Raum südwestlich von Mittweida an der
Chemnitz. Von Rochlitz her durchbrachen amerikanische Truppen den Abschnitt
Zwickauer Mulde - Geringswald. Angesichts dieses gegnerischen Erfolges und der
drohenden Einkreisung der Südflanke zog sich das LXXXX. Armeekorps in der Nacht
zum 16. April auf die Gegend Freiberger Mulde - Tschoppau zurück. Der rechte
Flügel südlich von Grimma bis zum Zusammenbruch von Freiberger und Zwickauer
Mulde und der Kampfkommandant von Chemnitz blieben im bisherigen Einsatzbereich.
Ab dem 16. April stellten die Amerikaner weitere Angriffe gegen das LXXXX.
Armeekorps ein. Das Korps nutzte die Zeit, um seine Front zu konsolidieren. Am
21. April überquerte eine russische Garde-Kavallerie-Division nördlich von Riesa
die Elbe nach Westen und bedrohte so die nördliche Flanke des LXXXX. Armeekorps.
Als die russische Division nach Süden vorstieß, besetzte das Korps eine
Nordfront, die südlich von Riesa Anschluß an die Elbe fand. Gleichzeitig zog das
Korps alle verfügbaren Kräfte zusammen, um im Gegenstoß die Nordflanke
freizukämpfen und die Bedrohung auszuschalten. Im konzentrischen Angriff fassten
die deutschen Truppen die weit nach Süden vorgestoßenen Teile der russischen
Division, rieben diese auf und schlugen den russischen Angriff zurück. In der
Nacht auf den 22. April wurde durch die Heeresgruppe Mitte das XXXXVII.
Panzerkorps aus der Froint genommen, wodurch nördlich des LXXXX. Armeekorps eine
40 km breite Lücke entstand. Daraufhin bildete die Division Nr. 469 eine Front
in der entstandenen Lücke. Im Bereich des Korps kam es anschließend nur noch zu
vereinzelten, vor allem örtlichen Kampfhandlungen mit Teilen des auf dem rechten
Ufer der Elbe eingesetzten russischen Garde-Kavallerie-Korps. Bei Kriegsende war
das Korps noch bei der Heeresgruppe Mitte im Erzgebirge im Einsatz.
1942
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
17. November | in Aufstellung | OB Süd | Tunis |
nach Wiederaufstellung 1944:
1944
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
19. November | 19. Armee | G | Oberelsaß (Lagekarte) |
1945
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | 1. Armee | G | Unterelsaß |
6. April | 7. Armee | G | Hessen, Thüringen |
Mai | 4. Panzerarmee | Mitte | Erzgebirge |
2. Kommandierende Generale:
General der Panzertruppe Walther Nehring Aufstellung - Umbildung
nach Wiederaufstellung 1944:
General der Flieger Erich Petersen 19. November 1944 - Kapitulation
Chef des Generalstabes:
Oberst Heinz Pomtow Aufstellung - Umbildung
nach Wiederaufstellung 1944:
Oberst i.G. Paul Frank 19. November 1944 - Kapitulation
1. Generalstabsoffizier (Ia):
Major Josef Moll Aufstellung - Umbildung
nach Wiederaufstellung 1944:
Major i.G. Heinz Bagdahn 19. November 1944 - 15. Dezember 1944
Major i.G. Hans Weschky 15. Dezember 1944 März 1945
Major i.G. Friedrich Wilhelm Mayr März 1945 - Kapitulation
3. Gliederung
26. November 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
16. Volks-Grenadier-Division | unbekannt |
Korps-Nachrichten-Abteilung 490 Radfahr-Kompanie LXXXX. AK |
31. Dezember 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt |
Korps-Nachrichten-Abteilung 490 Radfahr-Kompanie LXXXX. AK |
21. Januar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
257. Volks-Grenadier-Division | unbekannt |
Korps-Nachrichten-Abteilung 490 Radfahr-Kompanie LXXXX. AK |
19. Februar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
36. Volks-Grenadier-Division | unbekannt |
Korps-Nachrichten-Abteilung 490 Radfahr-Kompanie LXXXX. AK |
1. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
16. Volks-Grenadier-Division | unbekannt |
Korps-Nachrichten-Abteilung 490 Radfahr-Kompanie LXXXX. AK |
13. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
16. Volks-Grenadier-Division | Regiments-Stab 12 (Oberrhein) Badisches
Volkssturm-Bataillon 10 Volks-Artillerie-Korps (ohne I. u. III. Abt.) Volks-Werfer-Brigade 20 Panzerjäger-Abteilung 653 Sturmgeschütz-Brigade 667 mit Pz.J.Kp. Kuscher |
11. April 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Kampfgruppe Generalmajor Felber Kampfgruppe General Freiherr von Uckermann Kampfgruppe Generalmajor Theilacker Kampfkommandant Erfurt Division Nr. 469 |
unbekannt |
16. April 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
Kampfkommandant Chemnitz Division Nr. 469 Division Nr. 464 |
unbekannt |
4. Ersatz:
Für die Ersatzgestellung des ersten Stabes war der Wehrkreis VII zuständig. Für den späteren Stab übernahm dann der Wehrkreis XIII diese Aufgabe.
5. Literatur und Quellen:
Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtsführung im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984, Band 11 und 12
Georg
Tessin:
Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg
1939–1945. Band 6. Die Landstreitkräfte 71 – 1302. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979
Dieter Robert Bettinger: Die Geschichte der Heeresgruppe G Mai 1944 bis Mai
1945, Helios-Verlag 2010