Totenkopf-Standarte 3 "Thüringen"

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 36115
I. Bataillon 36461
1. Kompanie 36948
2. Kompanie 37060
3. Kompanie 37378
4. Kompanie 37975
II. Bataillon 38423
5. Kompanie 38973
6. Kompanie 39261
7. Kompanie 39638
8. Kompanie 39925
III. Bataillon 00069
9. Kompanie 01877
10. Kompanie 04492
11. Kompanie 06636
12. Kompanie 07202
Nachrichtenhundertschaft 09869
Transport-Kolonne 11214

Die erste Einheit der zukünftigen Standarte wurde im Frühjahr 1933 in Dresden aufgestellt. Sie wurde durch den SS-Abschnitt Mitte aufgestellt. Dieser bildete aus Freiwilligen der Allgemeinen SS in Dresden ein SS-Sonderkommando in Kompaniestärke. Am 1. Mai 1934 wird eine 2. Kompanie aufgestellt. Die beiden Kompanien bilden im Herbst 1934 den Stamm für die Aufstellung der 3. Kompanie. Im Sommer 1935 wurden die Politischen Bereitschaften aufgelöst. Die Masse der Angehörigen bilden den Kern für die neue SS-Verfügungstruppe. Die 1. und 3. Kompanie des Sonderkommandos 3 bildet die Wachtruppe "Sachsen", die 2. und 4. Kompanie die Wachtruppe "Elbe". Am 1. April 1936 wurden die Verbände in SS-Wachsturmbann III "Sachsen" und II "Elbe" in Chemnitz und Bad Salza umbenannt. Am 1. Juli 1937 erfolgte die Verlegung der SS-Wachsturmbanne II und III nach Weimar-Buchenwald, wo sie durch Zusammenlegung die SS-Totenkopf-Standarte 3 Thüringen" bildeten. Die Standarte bestand im Dezember 1937 aus 7 Sturmbannen. Im September 1938 nahmen der I. und II. Sturmbann an der Besetzung des Sudetenlandes bei Radebeul und Kötzschenbroda teil. Kurz vor der Aufstellung der SS-Totenkopf-Division erhielt die Standarte mit der Mobilmachung Feldpostnummern. Ausgestattet war das Regiment größtenteils mit tschechischem Beutematerial. Am 1. Dezember 1939 erfolgte die Verlegung des motorisierten Regiments in den Raum Ludwigsburg - Heilbronn. Am 30. Januar 1940 ging es weiter auf den Truppenübungsplatz Münsingen und am 7. März 1940 in den Raum Brilon - Frankenberg. Bei Beginn des Westfeldzuges am 10. Mai 1940 verlegte das Regiment im Verband der SS-Toptenkopf-Division am 12. Mai in den Raum nördlich von Köln. Von hier aus marschierte das Regiment ab dem 17. Mai über Jülich nach Geilenkirchen und ab dem 19. Mai in südwestlicher Richtung in Richtung auf Cambrai. Von dort aus wurde es auf Arras angesetzt. Hier stieß das Regiment auf britische Truppen. Nach schweren Kämpfen stieß das Regiment auf den Bassée-Kanal vor. Vom 24. bis 26. Mai hielt das Regiment die Kanallinie und überquerte diesen anschließend, wobei es erneut zu schweren und verlustreichen Kämpfen mit britischen Einheiten kam. Am 31. Mai 1940 wurde das Regiment aus dem Einsatz gezogen und zum Küstenschutz zwischen Boulogne und Calais eingesetzt.  Die Kämpfe gegen die britischen Verbände hatten schwerwiegende Mängel in der Ausbildung des Regiments und der Division zu Tage gefördert. Es fehlte an der nötigen Verbandsausbildung, die Führer waren unerfahren und neigten dazu, von ganz vorne zu führen, was hohe Verluste im Führerkorps hervorrief. Ab dem 9. Juni verlegte das Regiment in den Raum Peronne und von dort aus in den Raum südlich von Amiens. In Verfolgung der geschlagenen französischen Armee überquerte das Regiment die Brücken über die Loire bei Marcigny, Iquerando - Pouilly sous Charlieu. Am 20. Juni wurde der Raum westlich von Lyon erreicht und in Richtung Bordeaux abgebogen. Hier endete der Westfeldzug für das Regiment. Mitte Juli wurde das Regiment in den Raum Avallon und Ende August 1940 zurück in den Raum südlich von Bordeaux. Mitte Mai 1941 wurde das Regiment in den Raum Saintes - Poitiers - Niort und Ende Mai 1941 per Bahn über Marburg und Frankfurt an der Oder sowie Posen in den Raum Marienwerder, der bis zum 10. Juni 1941 erreicht wurde. Am 19. Juni 1941 begann der Marsch in den Bereitstellungsraum für den Überfall auf Rußland. Ab dem 22. Juni nahm das Regiment am Rußlandfeldzug teil. Erster Einsatzauftrag war die Sicherung des rückwärtigen Raumes des VI. Armeekorps In der Nacht auf den 25. Juni wurde die litauische Grenze überschritten. Anschließend marschierte das Regiment über Ariogola - Kedainiai - Wilkomir - Zarasai in Richtung lettischer Grenze. Am 29. Juni wurde der Brückenkopf bei Dünaburg erreicht. Hier übernahm die SS-Toptenkopf-Division die Sicherung der rechten Flanke des LVI. Armeekorps und stieß in nordöstliche Richtung über Dagda - Bukmuiza - Rosenow auf die russische Grenze vor. Bereits im Vorfeld der Stalin-Linie kam es zu zahlreichen Gefechten. Am 6. Juli 1941 trat das Regiment aus dem Raum Rosenow zum Durchbruch durch die Stalin-Linie bei Sebesh an. Am 8. Juli konnten die SS-Totenkopf-Infanterie-Regimenter 2 und 3 Sebesch einnehmen. Das SS-Totenkopf-Infanterie-Regiment 1 wurde nördlich von Sebesch im Rücken angegriffen und erst am nächsten Tag durch seine Schwester-Regimenter bei Opotschka befreit. Die SS-Toptenkopf-Division wurde weiter zur Deckung des rechten Korpsflügels eingesetzt und marschierte ohne größere Gefechtsberührungen in den Brückenkopf Porchow. Von dort aus erreichte das Regiment in nordöstlicher Richtung Szoltzy. In dem schwierigen Wald- und Sumpfgebiet erlitt das Regiment abermals schwere Verluste. Mitte August 1941 durchbrach das Regiment die russischen Stellungen am Mschaga-Abschnitt bei Sakibje und Ugorody und bildete Brückenköpfe. Als die Rote Armee südlich des Ilmensees versuchte, der auf Leningrad vorgehenden 16. Armee in die Flanke zu fallen, wurde die SS-Toptenkopf-Division in den bedrohten Abschnitt südwestlich von Staraja Russa verlegt. Ab dem 21. August wurde das SS-Totenkopf-Infanterie-Regiment 3 über den Polisst-Abschnitt zum Gegenstoß in Richtung Lowat angesetzt. Anfang September 1941 stieß das Regiment beiderseits der Pola auf Demjansk vor. Das Regiment bezog Verteidigungsstellungen im Raum Lushno - Kirillowschtschina - Plemewizy. Ende September 1941 kam es zu schweren Abwehrkämpfen im Raum Demjansk. Am 17. Oktober 1941 griff die SS-Toptenkopf-Division in Richtung Ljubniza an, blieb aber nach anfänglichen Erfolgen im schweren Abwehrfeuer liegen und bezog im erreichten Raum Stellungen. Nach dem Beginn der russischen Winteroffensive am 8. Januar 1942 wurde das Regiment im Kampfraum Staraja Russa, oft in Kampfgruppen aufgesplittert, eingesetzt. Schließlich wurde das Regiment zusammen mit dem II. Armeekorps im Raum Demjansk eingeschlossen. Der Großteil des Regiments wurde an der Westfront des Kessels eingesetzt. Die Kämpfe im Raum Demjansk zogen sich bis in den Sommer 1942 hin und fügten dem Regiment schwere Verluste zu. Erst im Juni 1942 wurde die SS-Toptenkopf-Division bei den Kämpfen um Bol. Dubowizy wieder zusammen geführt. Um die Verluste aus den Winterkämpfen ausgleichen zu können, erhielt das Regiment im Frühjahr 1942 erstmals Ersatz aus Volksdeutschen aus Ungarn, die in die Waffen-SS eingezogen worden waren. Am 17. Juli 1942 begann eine weitere Offensive der Roten Armee zum Eindrücken der deutschen Landbrücke nach Demjansk bei Bol. Dubowizy. Es kam erneut zu schweren und verlustreichen Abwehrkämpfen. Das Regiment wurde bis September 1942 fast vollständig aufgerieben. Am 12. Oktober 1942 wurden die Reste des Regiments aus der Front gezogen und zur Neuaufstellung nach Frankreich in den Raum Poitiers verlegt. Am 9. November 1942 wurde  das Regiment in SS-Totenkopf-Panzergrenadier-Regiment 3 umbenannt.

 

Kommandeure:

16. Oktober 1939 SS-Standartenführer Hans-Friedemann Goetze

27. Mai 1940 SS-Oberführer Erbprinz von Waldeck

3. Juni 1940 SS-Oberführer Matthias Kleinheisterkamp

7. Juli 1941 SS-Sturmbannführer Helmuth Becker

18. Juli 1941 SS-Oberführer Matthias Kleinheisterkamp

25. Oktober 1941 SS-Sturmbannführer Helmuth Becker

 

Literatur und Quellen:

Peter Schmitz (Hrsg.): Die deutschen Divisionen 1939-1945, Band 1, Biblio-Verlag Osnabrück 1993

Charles W. Sydnor: Soldaten des Todes. Die 3. SS-Division „Totenkopf“ 1933–1945. 4. Auflage. Schöningh, Paderborn 2001

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 2: Die Landstreitkräfte 1–5; 2. Auflage Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Rolf Michaelis: Die Panzer-Divisionen der Waffen-SS, Michaelis-Verlag 2007