Freiherr von und zu Gilsa, Werner-Albrecht

 

* 4. März 1889, Berlin

† 8. Mai 1945, Leitmeriz (Freitod)

 

Werner-Albrecht Freiherr von und zu Gilsa trat am 19. März 1908 in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Garde-Füsilier-Regiment. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. August 1909 zum Leutnant ernannt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er dann mit seinem Garde-Füsilier-Regiment als Zugführer an die Front. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Ihm waren inzwischen beide Eisernen Kreuze verliehen wurden. Er wurde inzwischen auch als Regimentsadjutant eingesetzt. Als Brigadeadjutant wurde er am 15. Juli 1918 zum Hauptmann befördert. Ihm wurden bis Kriegsende das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Hauptmann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 115 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompanieoffizier zum 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er dann sehr bald als Kompaniechef eingesetzt. Zwischen 1924 und 1927 war er Chef der 8. (MG.) Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Später wurde er zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Am 12. September 1930 wurde er mit Wrkung vom 1. Oktober 1930 zum Adjutant beim Kommandant des Truppenübungsplatz Döberitz ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1931 zum Major befördert. Am 1. April 1934 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom 6. Infanterie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1934 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er damit zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Lübeck. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Wach-Regiment Berlin ernannt. Als solcher wurde er auch im Sommer 1936 zur Olympiade Kommandant des Olympischen Dorfes. Als Oberstleutnant wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 9 in Potsdam ernannt. Am 1. März 1937 wurde er zum Oberst befördert. Er führte sein Regiment bei Beginn des 2. Weltkrieges im Polenfeldzug. Dort wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach befehligte er im Frühjahr 1940 sein Regiment im Westfeldzug gegen Frankreich. Es gelang ihm, bei Charleville einige Maas-Brücken unversehrt in Besitz zu nehmen, was zum Erfolg des deutschen Vormarsches entschieden beitrug. Für die Leistung wurde ihm am 5. Juni 1940 als Oberst das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Februar 1941 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am gleichen Tag wurde er auch zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1941 wurde er zum Kommandeur der 216. Infanterie-Division ernannt. Erst im Winter 1941/42 wurde die Division an die Ostfront verlegt. Für die Verteidigung des "Festen Platzes Suchinitschi" wurde ihm am 24. Januar 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Oktober 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang Mai 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 11. Juni 1943 wurde er mit der Führung des LXXXIX. Armeekorps beauftragt. Am 1. Juli 1943 folgte die Beförderung zum General der Infanterie, wodurch er dann auch zum zum Kommandierenden General des LXXXIX. Armeekorps ernannt wurde. Ende 1944 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 15. März 1945 wurde er zum Kampfkommandanten von Dresden und bei Kriegsende zum Kommandierenden General des Korps Gilsa ernannt. Am 8. Mai 1945 entzog er sich der sowjetischen Gefangenschaft durch Selbstmord.

 

Ritterkreuz (5. Juni 1940) Eichenlaub (24. Januar 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 4: Fleck -Gyldenfeldt, Biblio-Verlag 1996