Ruoff, Karl Richard

 

* 18. August 1883, Meßbach, Kreis Künzelsau (Württemberg)

† 30. März 1967, Tübingen

 

 

Richard Ruoff war ein Sohn des württembergischen Amtmanns und Domänenpächters Karl Friedrich Christian 'Fritz' Ruoff und dessen Ehefrau Maria Anna Barbara, geborene Thomm. Er trat nach seinem Abitur am Gymnasium in Heilbronn am 15. April 1903 als Fahnenjunker in das württembergische Heer ein. Er kam dabei zum 10. Württembergisches Infanterie-Regiments Nr. 180. In diesem wurde er am 14. November 1903 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1904 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde auf den 19. August 1903 datiert. Er wurde dann anfangs in der 4. Kompanie vom 10. Württembergisches Infanterie-Regiments Nr. 180 in Tübingen als Kompanieoffizier eingesetzt. 1906 gehörte er in dieser Funktion zur 2. Kompanie von seinem Regiment am gleichen Standort. 1907 bis 1909 war er dann als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort im Einsatz. 1910 diente er dann in der 3. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Tübingen. Nach mehreren Dienstjahren als Kompanieoffizier wurde er am 1. Oktober 1910 als Nachfolger von Oberleutnant Sauerbrunn zum Adjutant des I. Bataillons vom 10. Württembergisches Infanterie-Regiments Nr. 180 in Tübingen ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1912 zum Oberleutnant befördert. Am 25. Februar 1913 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Laurösch zum Regimentsadjutant in seinem Regiment ernannt. Auch kurz vor der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg war er noch immer Adjutant vom 10. Württembergisches Infanterie-Regiments Nr. 180. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges zog er dann Anfang August 1914 mit seinem Regiment an die Front. Dort wurde er mit diesem an der Westfront eingesetzt. Am 16. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 23. September 1914 wurde er leicht verwundet. Am 28. November 1914 zum Hauptmann befördert. Ab dem 30. Dezember 1914 wurde er als Kompanieführer in seinem Regiment eingesetzt. Am 14. März 1915 wurde er zum Adjutant der 51. Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Am 1. April 1915 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 4. September 1915 hat er die fast sechs Jahre jüngere Klara Martha Fuchs, Tochter des Kaufmanns Otto Fuchs, in Stuttgart geheiratet. Vom 25. Dezember 1917 bis Januar 1918 und von Juli 1918 bis August 1918 wurde er als stellvertretender 1. Generalstabsoffizier zum Stab der 26. Reserve-Division kommandiert. Zwischen durch absolvierte er vom 4. Februar 1918 bis zum 11. Februar 1918 einen Führerkurs. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach Ende des Krieges war er ab dem 12. Dezember 1918 als Kompaniechef in seinem Regiment im Einsatz. Ab dem 20. Januar 1919 als Führer des III. Bataillons vom 10. Württembergisches Infanterie-Regiments Nr. 180 im Einsatz. Am 30. März 1919 wurde seine Tochter Elfriede Maria Amalie Ruoff in Tübingen geboren. Ab April 1919 gehörte er zum Organisationstab Tübingen. Am 1. August 1919 wurde er als Adjutant im Demobilisierungsstab des Generalkommandos XIII. Armee-Korps eingesetzt. Damit wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Denn er war parallel auch Adjutant der Reichswehr-Brigade 13 in Stuttgart. Dabei wurde er anfangs beim Stab vom Wehrkreiskommando V eingesetzt. Diesem gehörte er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 an. Privat wohnte er jetzt in der 3. Etage in der Kronenstraße 28 in Stuttgart. Mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er am 1. Oktober 1920 als Adjutant bei der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart eingesetzt. Am 4. Januar 1921 wurde sein Sohn Gerhard Kurt Rudolf Richard Ruoff in Stuttgart geboren. Im Herbst 1921 war er dann als Referent beim Stab der 5. Division der Reichswehr im Einsatz. 1922 wohnte er privat in der 2. Etage der Neckarstraße 28 in Stuttgart. Im Sommer 1922 wurde ihm der 28. November 1914 als Rangdienstalter zugewiesen. Am 4. August 1922 wurde seine Tochter Irmgard Tony Hedwig Ruoff in Stuttgart geboren. 1923 wohnte er privat in der 1. Etage der Friedensstraße 12 in Stuttgart. Im Herbst 1923 wurde er Chef der 11. Kompanie vom 14. (Badisches) Infanterie-Regiment in Konstanz ernannt. Am 1. Oktober 1925 wurde er zum Generalstab vom Infanterieführer V nach Stuttgart versetzt. Seine Kompanie übernahm dafür Oberleutnant, später Hauptmann, Gustav Dürrstein. Am 1. August 1926 wurde er mit Wirkkung vom 1. Juli 1926 dort zum Major befördert. Als solcher wurde er am 22. Dezember 1926 mit Wirkung vom 1. Januar 1927 in den Stab der 5. Division der Reichswehr, ebenfalls in Stuttgart, versetzt. Dort verblieb er dann mehrere Jahre. Ab 1927 wohnte er privat in der 3. Etage vom Kanonenweg 1 in Stuttgart und hatte die Telefonnummer 24654. In der Zwischenzeit wurde am 26. Juni 1930 sein Sohn Arnold Fritz Richard Ruoff in Stuttgart geboren. Am 1. Februar 1931 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 29. August 1931 mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 als Nachfolger von Oberstleutnant Eugen Hahn zum Kommandeur des III. Bataillons vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ulm an der Donau ernannt. Vom 6. Oktober 1931 bis zum 23. Oktober 1931 besuchte er einen Schießlehrgang für schwere Infanteriewaffen. Am 1. Juli 1933 zum Oberst befördert. Er wurde als solcher am 31. August 1933 mit Wirkung vom 1. Oktober 1933 erneut als Nachfolger von Oberst Eugen Hahn zum Kommandeur des 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg ernannt. Sein Bataillon übernahm dafür Major Rudolf von Bünau. Am 10. Juli 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1934 in den Generalstab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Die Versetzung wurde später auf den 15. August 1934 geändert. Bei der Erweiterung der Reichwehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando V. Armeekorps ernannt. Privat wohnte er jetzt in der 2. Etage der Neckarstraße 18A und hatte die Telefonnummer 26146. Anfang Februar 1935 stellte er einen Antrag auf Auslandsurlaub vom 23. Februar 1935 bis zum 8. März 1935 nach Tschaggungs (Vorarlberg) in Österreich. Als Begründung gab er an: "Eigenes Haus in Oesterreich, das wegen eines Einbruchs und wegen sonstiger Schäden pp. dringend der Ueberpruefung bedarf. Verschiedene Rücksprachen und Massnahmen erforderlich. Einreiseerlaubnis unter Befereiung der 1000,- RM Gebühr von zuständiger Stelle in Aussicht gestellt. Devisen nicht erforderlich, da der nach dem Reiseabkommen mit Oesterreich mögliche Reisekreditbrief und die 60.- RM Silbergeld für den Aufenthalt genügen. Der Urlaub wurde von allen übergeordenten Stellen genehmigt." Als Chef des Generalstabes vom V. Armeekorps wurde er am 20. April 1936 zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1936 festgelegt. Am 2. Juli 1936 wurde er mit Wirkung vom 6. Oktober 1936 zum Chef des Generalstabes vom Gruppenkommando 3 in Dresden ernannt. Er blieb dann aber noch bis zum 20. Oktober 1936 in seine bisherige Dienststelle kommandiert. Privat zog er anfangs in die 1. Etage in der Bayreuther Straße 17 in Dresden A 24. 1938 wohnte er in der 1. Etage in der Pirnaische Straße 77 in Dresden A 1. Am 16. März 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert.  Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1938 festgelegt.  Nach der Übernahme der österreichischen Truppen in die Wehrmacht wurde er am 25. März 1938 mit Wirkung vom 1. April 1938 zum Chef des Generalstabes vom neu aufgestellten Heeresgruppen-Kommando 5 in Wien ernannt. Anfang Oktober 1938 gab es einen Schriftwechsel bezüglich anderweitiger Verwendung. Dabei richtete General der Infanterie Wilhelm List folgenden Brief an Generalmajor Bodewin Keitel, Chef des Heeres-Personalamtes: "Lieber Keitel ! Ich beabsichtige, in der Angelegenheit Ruoff und Mackensen beifolgenden Brief an den Oberbefehlshaber des Heeres zu richten. Ich bitte Sie, die Angelegenheiten im Sinner meiner Zeilen zu vertreten. Soweit Sie es für notwendig halten, bitte ich dem Herrn Oberbefehlshaber des Heeres Kenntnis von meinen Zeilen zu geben. Mit bestem Gruss Ihr List". Das eigentliche Schreiben an Generaloberst Walther von Brauchitsch, OB des Heeres, hatte folgenden Inhalt: "Hochzuverehrender Herr Generaloberst ! Generalleutnant Ruoff hat mir gestern gemeldet, dass das PA beabsichtigt, ihn voraussichtlich ab 1. Januar 1939 anderweitig zu verwenden, und zwar soll er anscheinend zunächst eine Division bekommen. So sehr ich Generalleutnant Ruoff diese Auszeichnung gönne und wünsche, habe ich doch eine Reihe schwerwiegender Bedenken, die ich bitte vortragen zu dürfen: Die Aufarbeitung der Ostmark ist noch keineswegs abgeschlossen. Es erscheint mir ausserordentlich bedenklich, die Persönlichkeit, die von Anfang an an diesem Aufbau als Chef mitgearbeitet hat und alle Belange und Verbindungen, vor allem die politischen, kennt, jetzt schon wegzunehmen. Die praktische Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Behörden und Parteidienststellen, die Kenntnis der organischen Entwicklung und Leistungsfähigkeit der Truppe, die Kenntnis der Mentalität der Bevölkerung und vieles andere kann nur in einer sich über lange Zeit erstreckenden, allmählichen Einarbeitung erworben werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass der erfolgreich eingeleitete Aufbau durch den Wechsel des Chefs nicht so glatt und sicher weitergeht, wie bisher. Es ist ausser Zweifel, dass die harmonische Arbeit, die sich hier mit allen Stellen ausserhalb des Hauses angebahnt hat, allein auf gegenseitiges Vertrauen basiert. Dieses Vertrauen geniesst General Ruoff bei allen Stellen von Staat und Partei. Meine Bitte geht daher dahin, den General Ruoff bis zum Herbst 1939 hier zu belassen. Meines Erachtens dürfte es möglich sein, Generalleutnant Ruoff von seiner jetzigen Stellung heraus gleich zum Kommandierenden General zu machen. Ruoff war Bataillons- und Regimentskommandeur, anschließend längere Zeit Korps- und Gruppenchef, er hat also nie die Fühlung mit der Truppe verloren und kennt ihre Belange. Ich halte es für unbedingt erwünscht, dass der Generalstabsoffizier, der hier als Chef des Generalstabes arbeiten soll, vorher möglichst längere Zeit hier als Truppenführer Dienst getan hat. So erwirbt er sich am besten die eingangs erwähnten Kenntnisse, die Vorbedingungen für eine erfolgreiche Arbeit sind. Wenn es beabsichtigt ist, Ruoff erst für kürzere Zeit eine Division und später ein Korps zu geben, so glaube ich vorbringen zu dürfen, dass eine kürzere Tätigkeit als Divisionskommandeur sich weder für ihn noch für die Truppe würde auswirken können, jedenfalls nicht so, wie sein Verbleiben hier in seiner bisherigen Stelle bis Ende Sommer nächsten Jahres. In diesem Zusammenhange darf ich einen Vorschlag machen: Der Kommandeur der 4. leichten Division, Generalmajor Dr. Hubicki, ist nach meiner Ansicht nicht in der Lage aus sich heraus seine Division auf reichsdeutsche Verhältnisse umzustellen. Seine Pflichttreue, seinen Persönlichkeitswert und seine guten militärischen Anlagen erkenne ich durchaus an. Ich halte es aber für notwendig, Hubicki möglichst bald auf etwa 1 Jahr ins Altreich zu versetzen, damit er sich dort die für seine Stellung erforderlichen praktischen und theoretischen Kenntnisse erwerben kann. (z.B. jeweils mehrmonatliche Kommandierungen zum XV. und XVI. Armeekorps) General Mackensen könnte dann auf etwa 1 Jahr die 4. leichte Division übernehmen und im kommanden Herbst General Ruoff ablösen. Ich weiss, dass Generalleutnant Ruoff in den letzten viereinhalb Jahren fünf Mal umgezogen ist. Der Schulwechsel seiner 4 Kinder belastet ihn neben allem Anderen stark. Auch aus diesen persönlichen Gründen würde ich seinen vorläufigen Verbleib hier befürworten. Ich habe mir erlaubt, meine Bedenken pflichtmässig zur Sprache zu bringen. Ich möchte aber dadurch keinesfalls dem General Ruoff, den ich jederzeit für eine Verwendung als Kommandierenden General für geeignet halte, schaden. List". Am 1. Mai 1939 wurde er in dieser Stelle zum General der Infanterie befördert. Gleichzeitig wurde der 175 Zentimeter große und 75 Kilogramm schwere Offizier als Nachfolger von General der Infanterie Hermann Geyer zum Kommandierenden General vom Generalkommando V. Armeekorps in Stuttgart ernannt. Am 4. Mai 1939 hat er sein Kommando übernommen. Zugleich wurde er bis zur Mobilmachung auch noch Befehlshaber vom Wehrkreis V. Am 23. Mai 1939 erhielt er vom 25. Mai 1939 bis zum 31. Mai 1939 einen Pfingsturlaub nach Wien genehmigt. Am 24. Jun 1939 erhielt er einen Sonderurlaub vom 26. Juni 1939 bis zum 7. Juli 1939 zur Durchführung vom Umzug genehmigt. Am 24. Juli 1939 erhielt er einen Erhohlungsurlaub vom 28. Juli 1939 bis zum 19. August 1939 genehmigt. Dieser Urlaub sollte zwei bis dreimal zu Besichtigungen auf den Truppenübungsplätzen unterbrochen werden. Seine Stellvertreter waren 28. Juli 1939 - 1. August 1939 Generalleutnant Wilhelm Fahrmbacher, 2. August 1939 bis 19. August 1939 Generalleutnant Christian Hansen, soweit er nicht bei Unterbrechung des Urlaubs die Führung des V. Armeekorps selbst wieder übernahm. Mit seinem Korps zog Ruoff bei Ausbruch des 2. Weltkrieges zunächst zum Westwall. Beim Westfeldzug erzwang sein Korps Übergänge über die Maas und drang über den Aisne-Abschnitt nach Süden vor. Ihm wurden dabei beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Westfeldzug wurde er mit seinem Korps als Besatzungstruppe in der Niederlande stationiert. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der 16. Armee: "Hat sein Korps umsichtig geführt, etwas gehemmt in freier und natürlicher Auswirkung seiner hochstehenden Kenntnisse und Fähigkeit." Dann wurde das Korps im Frühjahr 1941 in den Osten verlegt. Beim Ostfeldzug drang Ruoff mit seinem Korps über Suwalki nach Mittelrussland vor. Dabei wurde ihm am 29. Juni 1941 das Ritterkreis des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 18. September 1941 ist sein Sohn Gerhard Ruoff als Leutnant und Angehöriger der 9. Kompanie vom Infanterie-Regiment (mot.) 119 durch Kopfschuß mit einem Infanteriegeschoss in Makejewka, 20 Kilometer östlich von Pirjatin, gefallen. Er wurde am Schulhaus am Ostrand von Makejewka beigesetzt. Im Bereich der Heeresgruppe Mitte stieß er mit seinem V. Armeekorps im Herbst 1941 von Nordwesten bis an die Ringbahn von Moskau vor. Am 11. Dezember 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Armeeführer, hat nach Auffassung Generaloberst Hoepner sein Korps in schweren Kämpfen hervorragend geführt." Am 29. Dezember 1941 ging folgendes Fernschreiben von seinem V. Armeekorps beim Stellvertretenden Generalkommando V. Armeekorps ein: "General Ruoff zum Oberbefehlshaber der sechsten (6.) Armee ernannt. Feldpostnummer 11333. Bitte Familie benachrichtigen. V. A.K." Daraufhin informierte der KG vom Stv. GK V. Armeekorps, General der Infanterie Erwin Oßwald, am 30. Dezember 1941 und schickte einen Glückwunsch an den General beim AOK 6. Darauf erhielt er die Antwort, dass von dieser Ernennung nichts bekannt ist. Im Januar 1942 gab er dann das Kommando über das Korps ab. Daraufhin wurde er am 8. Januar 1942 zum Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee ernannt. Dieses Kommando übernahm er dann am 12. Januar 1942. Die Ernennung wurde am 30. Januar 1942 mit Wirkung vom 12. Januar 1942 bekannt gegeben. Am 10. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Starke Intelligenz, ruhig und sicher in jeder Lage. Bewährt auch in kritischen Situation als Kommandierender General. Als Armeeführer zunächst manchmal im Konflikt zwischen seiner Intelligenz und seiner Tatbereitschaft, entwickelt er sich aber immer mehr als ein Führer, der verspricht, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Am 19. April 1942 erhielt er einen Erhohlungsurlaub vom 23. April 1942 bis zum 20. Mai 1942 genehmigt. Als sein Vertreter wurde General der Infanterie z.V. Hans Schmidt, KG vom IX. Armeekorps, dessen Vertretung dafür Generalleutnant Bogislav von Studnitz, Kdr. der 87. Infanterie-Division übernehmen sollte, vorgeschlagen. Nach der Rückkehr aus seinem Urlaub sollte General der Infanterie Friedrich Materna, KG vom XX. Armeekorps, dann als dienstälterer Offizier die Vertretung von ihm übernehmen. Vom Personalamt wurde dann aber General der Infanterie Hans von Salmuth als sein Vertreter bestimmt. Am 23. Mai 1942 wurde er für den 29. und 30. Mai 1942 nach Berlin beordert und am 29. Mai 1942 Verbindung zum Chef der Amtsgruppe P 1 vom Personalamt aufnehmen sollte. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Generaloberst befördert. Er übernahm jetzt den Oberbefehl über die 17. Armee. Er führte die Armee Ende Juli 1942 aus den Don-Brückenköpfen zum Angriff auf den Kaukasus. Am 9. August 1942 nahm er mit seiner Armee die Stadt Krasnodar und den Hafen Jejsk an der Ostküste des Assowschen Meeres. Die offizielle Ernenennung zum OB der 17. Armee wurde am 27. August 1942 mit Wirkung vom 15. Mail 1942 bekanntgegeben. Im September 1942 stieß er mit seiner Armee auf die Taman-Halbinsel vor. Die weitere Offensive in Richtung Tuapse blieb aber stecken. Anfang Februar 1943 wurde ihm der Königlich Rumänischen Orden “Michael der Tapfere” III. Klasse verliehen. Im gleichen Monat wurde ihm auch das Großkreuz des Königlich Rumänischen Ordens des Sterns mit Schwertern verliehen. Im Mai 1943 wurde ihm von Generalleutnant Boiteanu, Kdr. der 19. rumänischen Division, das Große Kreuz der rumänischen Krone als weitere Auszeichnung überbracht. Damit war er neben dem späteren General der Artillerie Hans-Ludwig Speth der einzige Empfänger dieser Auszeichnungen. Am 29. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Ewald von Kleist, OB der Heeresgruppe A: "Frisch und lebhaft, wohlwollend und gutmütig. Vor dem Feinde vielfach bewährt. Geistig und körperlich noch leistungsfähig. Ganz mit seiner Armee verbunden, sieht und empfindet er jede Belastung stark mit, stellt unter diesem Eindruck auch dann Forderungen und Anträge, wenn sie nach der Gesamtlage nicht erfüllbar sind, mit großem Nachdruck und Zähigkeit. Die vorgesetzte Dienststelle muß das in Rechnung stellen und die Durchführung ihrer Weisungen überwachen. Starke Intelligenz, manchmal zu wohlwollend. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Belassung in jetziger Stellung." Am 15. Mai 1943 wurde ein fünfwöchiger Urlaub ab dem 20. Mai 1943 genehmigt. Als sein Vertreter wurde General der Artillere Maximilian de Angelis bestimmt. Am 25. Juni 1943 gab Ruoff sein Kommando offiziell ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er dem Wehrkreis V zugeteilt. Seine Privatanschrift war die Richard-Wagnerstraße 39 in Stuttgart 0, mit der Telefonnummer 24091. Am 19. September 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Ewald von Kleist, OB der Heeresgruppe A: "Nach Wiederherstellung der Gesundheit im Oktober 1943 geeignet zum Oberbefehlshaber einer Armee, wenn auch zunächst nicht an Brennpunkten." Er wurde später nicht mehr verwendet. Bei Kriegsende geriet er nicht in Kriegsgefangenschaft.

 

Ritterkreuz (30. Juni 1941)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
NARA T-78 R-892
Pers 6/52