Schantz, Hermann

 

* 28. November 1880, Achim im Kreis Verden

+ 10. Dezember 1954, Kiel

 

 

Hermann Schantz trat am 10. April 1899 als Seekadett in die kaiserliche Marine ein. Er absolvierte seine Grundausbildung an der Marineschule Kiel und an Bord des Segelschulschiffes "Gneisenau". Am 4. April 1900 zum Fähnrich zur See befördert, absolvierte er im Anschluss mehrere Lehrgänge und wurde am 1. Oktober 1901 Divisions-Offizier auf dem Linienschiff SMS "Kurfürst Friedrich Wilhelm I." Am 27. September 1902 folgte die Beförderung zum Leutnant zur See und am 15. Oktober 1902 die Versetzung auf das Linienschiff SMS "Wittelsbach" und am 5. Mai 1903 als Wach-Offizier auf das Kanonenboot "Panther". Auf dem Kanonenboot wurde er am 17. Mai 1904 zum Oberleutnant zur See befördert. Ab dem 17. Juli 1905 diente er als Kompanie-Offizier bei der II. Matrosen-Division und wurde am 11. September 1905 Gerichts-Offizier bei der II. Werft-Division. Am 7. Dezember 1905 kam er dann als Wach-Offizier auf das Torpedoboot "G 112" und wurde dann am 16. Dezember 1905 Kompanie-Offizier bei der II. Torpedo-Abteilung. Vom 14. Januar bis zum 2. Februar 1906 diente er als Offiziers-Schüler auf dem Schulboot "D 6" und absolvierte anschließend einen FT-Kursus auf dem Torpedoschulschiff SMS "Blücher". Ab dem 18. Februar 1906 war er  wieder Kompanie-Offizier bei der II. Torpedo-Abteilung und am 15. März 1906 Wach-Offizier auf dem Torpedoboot "S 131". Nach einem Torpedo-Offiziers-Lehrgang vom 4. Januar bis 31. März 1907 wurde er  Kommandant des Torpedobootes "S 131". Am 14. August 1907 gab er das Kommando bereits wieder ab, um am 10. September 1907 Wach-Offizier auf dem Torpedoboot "S 128" zu werden. Am 1. Oktober 1907 wurde er dann I. Offizier und Kommandant bei der II. Reserve-Halbflottille Am 1. Oktober 1908 wurde er dann als Torpedo-Offizier auf den Kleinen Kreuzer SMS "Stettin" versetzt und am 27. März 1909 zum Kapitänleutnant befördert. Ab dem 16. Oktober 1910 diente er als Lehrer auf dem Torpedoschulschiff SMS "Blücher" und ab dem 1. Oktober 1912 als Referent beim Torpedo-Versuchs-Kommando. Vom 1. August 1918 bis zum 8. Oktober 1915 war er mit der Wahrung der Geschäfte des Präses des Torpedo-Versuchskommandos beauftragt und wurde anschließend Referent beim Torpedoversuchs-Kommando. Dabei war er zeitweise Kommandant der Versuchs-Tender "V 106" und "V 156" und wurde am 13. Juli 1916 zum Korvettenkapitän befördert. Am 1. Juni 1917 wurde er dann als I. Offizier auf den Kleinen Kreuzer SMS "Augsburg" versetzt. Der Kreuzer wurde in der Ostsee eingesetzt und beteiligte sich im Oktober 1917 an der Besetzung der Baltischen Inseln. Am 5. Februar 1918 wurde Hermann Schantz als I. Offizier auf den Kleinen Kreuzer SMS "Karlsruhe" versetzt. Das Schiff gehörte zur Hochseeflotte und war mit der Sicherung der Deutschen Bucht betraut. Kurz vor der Auslieferung der SMS "Karlsruhe" nach Scapa Flow verließ Hermann Schantz am 17. November 1918 das Schiff. Er wurde der Marinestation der Nordsee zugeteilt. Am 13. März 1919 wechselte er zur Marinestation der Ostsee, bevor er am 22. November 1919 aus dem Militärdienst ausschied.
Am 1. September 1936 trat Hermann Schantz als Oberstleutnant in die Luftwaffe ein. Er wurde Gruppenleiter der Luftzeuggruppe See und am ersten Mobilmachungstag, dem 26. August 1939, stellvertretender Leiter der Luftzeuggruppe See. Am 13. August 1940 wurde er Kommandeur des Kommandos der Schiffe und Boote der Luftwaffe in Kiel, das aus der Luftzeuggruppe See hervorgegangen war. Ihm unterstanden alle seegehenden Fahrzeuge der Luftwaffe. Am 1. Oktober 1940 wurde Schnatz zum Oberst befördert. Am 1. November 1944 wurde er dem Fliegerersatz-Bataillon XI zugeteilt und am 1. Januar 1945 zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1945 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.41
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1993