Waffen der Reichs- und Kriegsmarine
Die Reichsmarine entstand nach dem Ende des Ersten
Weltkrieges nach den Bestimmungen des Vertrags von Versailles. In diesem war
festgelegt worden, dass die Stärke der Reichsmarine 6 Linienschiffe (plus 2 in
Reserve), 6 Kreuzer (+ 2 in Reserve), 12 Zerstörer (plus 4 in Reserve), 12
Torpedoboote (plus 4 in Reserve), 38 Minensuchboote, 8 Tender und Bewacher, 8
Fischereischutzboote, 2 Vermessungsschiffe, 6 Peilboote und 1 Segelschiff nicht
übersteigen durfte. Sperrübungsfahrzeuge unterlagen keiner Beschränkung.
Ersatzbauten waren nach 20 Jahren (für die großen Einheiten) bzw. nach 15 Jahren
(für die kleineren Einheiten), berechnet nach dem Datum des Stapellaufs,
gestattet. Daher begann die Reichsmarine 1924 mit dem Ersatz der Kreuzer und ab
1929 mit dem Ersatz der Schlachtschiffe. Ab 1930 wurde unter der Tarnbezeichnung
"Schnellboote" mit dem Bau von Motortorpedobooten begonnen. Die Reichsmarine war
in den folgenden Jahren damit beschäftigt, das veraltete Schiffsmaterial nach
und nach zu ersetzen.
Bereits während der Weimarer Republik wurde der erlaubte Rahmen des Versailler
Vertrages bereits gedanklich verlassen, als im November 1932 der damalige
Reichswehrminister Wilhelm Groener den sog "Umbauplan" erließ, der den Bau eines
Flugzeugträgers, die Vermehrung der Zahl der Zerstörer sowie den Aufbau einer
einer U-Boot- und einer Marineluftwaffe vorsah. Nach der Machtübernahme Hitlers
im Jahr 1933 wurde auf die Bestimmungen des Versailler Vertrages immer weniger
geachtet. Statt der 10.000 Tonnen schweren Panzerschiffe wurden nun 18.000
Tonnen schwere Schiffe auf Kiel gelegt, die jedoch nach dem Abschluss des
deutsch-britischen Flottenabkommens zugunsten der 30.000 Tonnen schweren
Schlachtschiffe der Scharnhorst-Klasse wieder abgebrochen wurden. Außerdem
wurden Vorbereitungen für den Bau von U-Booten getroffen. Außerdem wurde im März
1934 ein Rüstungsplan entwickelt, der den Bau von 8 Panzerschiffen, 3
Flugzeugträgern, 18 Kreuzern, 48 Zerstörern und 72 U-Booten bis in das Jahr 1949
vorsah.
Der nächste Schritt in der deutschen Flottenrüstung war das deutsch-britische
Flottenabkommen vom 18. Juni 1935. In diesem wurde die Stärke der Kriegsmarine
auf 35% der britischen Flotte begrenzt (mit Sonderregelungen bei den U-Booten),
wobei sich die qualitativen Obergrenzen nach den Bestimmungen der
Flottenkonferenzen von Washington 1922 und 1930 richtete. Doch auch danach
gingen die deutschen Planungen über die Größe und Zusammensetzung der deutschen
Flotte weiter. Nachdem 1938 eine Gegnerschaft mit Großbritannien abzeichnete,
erfuhr die deutsche Flottenrüstung eine geänderte Ausrichtung. Dabei gab es zwei
unterschiedliche Überlegungen. Eine Gruppe, vertreten u.a. durch
Fregattenkapitän Hellmuth Heye und Kommodore Dönitz war für den Aufbau einer
Flotte aus Kreuzern, Panzerschiffen und U-Booten. Diese Flotte sollte Kämpfen
mit britischen Flotteneinheiten wenn möglich ausweichen. Die andere Gruppe um
Admiral Carls war wie im Ersten Weltkrieg der Meinung, man müsse eine starke
Flotte aufbauen, um dann eine Entscheidungsschlacht mit der britischen Einheiten
zu suchen. Das vorläufige Ergebnis dar der so. "Bauplan III", der beide
Strömungen berücksichtigen wollte. Geplant war jetzt eine Flotte von 10
Schlachtschiffen, 12 Panzerschiffen, 8 Flugzeugträger, 5 schwere und 24 leichte
Kreuzer, 36 Spähkreuzer, 70 Zerstörer, 78 Torpedoboote und 249 U-Boote. Geplant
war die Fertigstellung dieser Flotte in den Jahren 1947/48. In den folgenden
Wochen wurde dieser Plan nochmals überarbeitet und sah schließlich folgende
Stärke vor: 10 Schlachtschiffe, 12 neue und 3 alte Panzerschiffe, 4
Flugzeugträger, 5 schwere Kreuzer, 16 neue und 6 alte Kreuzer, 22 Spähkreuzer,
158 Zerstörer und Torpedoboote sowie 249 U-Boote. Diese Flottenstärke überstieg
jedoch die wirtschaftlichen Fähigkeiten des Deutschen Reiches bei weitem.
Alleine der Heizölbedarf der Flotte hätte bei der Mobilmachung 6 Millionen
Tonnen betragen, zzgl. 2 Millionen Tonnen Dieselöl. Dem gegenüber stand 1938 ein
Gesamtverbrauch an Mineralölen im ganzen Reich von 6,15 Millionen Tonnen
gegenüber. Die britische Kriegserklärung am 3. September 1939 bedeutete das Ende
des „Z-Planes“. Mit Weisung vom 10. September ordnete Raeder an, dass nur noch
die im Bau weit fortgeschrittenen Schiffe fertig zu stellen seien – es handelte
sich dabei ausnahmslos um Schiffe, die noch vor dem „Z-Plan“ geplant bzw.
begonnen worden waren (von diesen wurden nur noch Bismarck, Tirpitz und Prinz
Eugen fertig). Die beiden neuen Schlachtschiffe wurden auf den Hellingen wieder
abgebrochen; für die anderen „Z-Plan“-Schiffe die Aufträge storniert, soweit sie
überhaupt schon erteilt worden waren. Nunmehr wurde die Marinerüstung nahezu
vollständig auf den beschleunigten Bau von U-Booten und Küstenfahrzeugen
eingerichtet.
Flugzeugträger
Graf Zeppelin |
Schlachtschiffe
Bismarck | Gneisenau | Scharnhorst |
Tirpitz |
Schlachtkreuzer / Panzerschiffe
Admiral Graf Spee | Admiral Scheer | Deutschland |
Die Panzerschiffe wurden ab Februar 1940 als "schwere Kreuzer" bezeichnet. Die Namensänderung von "Deutschland" und "Lützow" war schon am 15. November 1939 erfolgt und fiel nicht auf das gleiche Datum. Die Bezeichnung "Panzerschiff" war weder militärisch noch technisch eine klare Aussage. Sie ging vielmehr zurück auf die im Versailler Vertrag enthaltene Typenbezeichnung für Linienschiffe "cuirassé" = Panzerschiff. Deshalb ordnete Admiral Zenker als Chef der Marineleitung an, daß bei den Neubauten weder von Linienschiffen noch von Panzerkreuzern gesprochen werden durfte, sondern ausschließlich von Panzerschiffen. Diese Regelung hatte dann bis 1940 Bestand.
Linienschiffe
Braunschweig | Elsass | Hannover |
Hessen | Lothringen | Preußen |
Schlesien | Schleswig-Holstein | Zähringen |
Schwere Kreuzer
Admiral Hipper | Blücher | Prinz Eugen |
Seydlitz | Lützow | Lützow (ex Deutschland) |
Leichte Kreuzer / kleine Kreuzer
Amazone | Arcona | Berlin |
Emden | Hamburg | Karlsruhe |
Köln | Königsberg | Leipzig |
Medusa | Niobe | Nürnberg |
Nymphe | Thetis |
Hilfskreuzer
Atlantis | Coronel | Hansa |
Komet | Kormoran | Michel |
Orion | Pinguin | Stier |
Thor | Widder |
Zerstörer
Typ 34 | Typ 36 | Typ 36 A |
Typ 36 A (Mob) | Typ 36 B (Mob) |
Projekte:
Typ 36 C | Typ 38 B | Typ 42 |
Typ 44 | Typ 45 |
Bewaffnung:
Geschütze | Flakbewaffnung |
Torpedoboote
Großes Torpedoboot 1906 | Großes Torpedoboot 1911 | Typ 1923 (Raubvogel-Klasse) |
Typ 1924 (Raubtier-Klasse) | Typ 1935 | Typ 1937 |
Typ 1939 | Typ 1940 | Typ 1941 |
Typ 1941 A | Typ 1942 | Typ 1944 |
U-Boote
Typ 1 | Typ 2 | Typ 7 |
Typ 9 | Typ 10 | Typ 14 |
Typ 21 | Typ 23 | |
Kleinst-U-Boote | erbeutete ausländische Boote |
Projekte:
Typ 3 | Typ 4 | Typ 5 |
Typ 6 | Typ 8 | Typ 11 |
Typ 12 | Typ 13 | Typ 15 |
Typ 16 | Typ 17 | Typ 18 |
Typ 19 | Typ 20 | Typ 24 |
Typ 26 | Typ 28 | Typ 29 |
Typ 30 | Typ 31 | Typ 32 |
Typ 33 | Typ 34 | Typ 35 |
Typ 36 |
Bewaffnung:
Torpedos |
Flak-Kreuzer
Ariadne | Arcona | Medusa |
Niobe | Nymphe | Thetis |
Undine |
Fernlenkschiffe
Hessen | Zähringen |
Fernlenkboote
Pfeil (T 139) | Blitz (T 141) | Blitz (T 185) |
Komet (T 151) | Komet (T 123) |
Segelschulschiffe
Gorch Fock | Albert Leo Schlageter | Horst Wessel |
Herbert Norkus |
Artillerieschulschiffe
Bremse | Brummer | Drache |
Mars |
Minensuchboote
Minensuchboote Typ 1935 | Minensuchboote Typ 1940 | Minensuchboote Typ 1943 |
Flottenbegleiter / schnelle Geleitboote
alle Flottenbegleiter | alle Schnelle Begleitboote |
Kanonenboote
K-1 | K-2 | K-3 | K-4 |
U-Bootszerstörer
Schnellboote
Schnellboote aller Typen |
Lazarettschiffe / Verwundeten-Transportschiffe
alle Lazarettschiffe | alle Verwundeten-Transportschiffe |
Tender und Begleitschiffe
Schnellboot-Begleitschiffe "Carl-Peters"-Klasse | Tsingtau | Tanga |
Minenschiffe
Adjutant | Albona | Brandenburg |
Bulgaria | Bremse | Brummer (Ersatz Hai) |
Brummer | Cairo | Cobra |
Cyrnos | Dietrich von Bern | Doggerbank |
Drache | Eissero | Elsaß |
Fasana | Gallipoli | Glommen |
Grille | Hanonia | Hansestadt |
Irben | Juminda | Kaiser |
Kamerun | Kehrwieder | Kiebitz |
Königin Luise | Kuckuck | Laurana |
Lauting | Linz | Lothringen |
Niedersachsen | Nymphe | Oldenburg |
Ostmark | Otranto | Otter |
Passat | Pelikan | Pommern |
Potestas | Preußen | Roland |
Romania | Rhein | Rovigno |
San Giorgio | Schwerin | Skagerrak |
Stralsund | Tannenberg | Togo |
Tyr | Ulm | Vallelunga |
Westmark | Versailles | Wullenwever |
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