Armeegruppe Hollidt
Armeeabteilung Hollidt

 

1. Lebenslauf:

Im Verlauf der russischen Winteroffensive, die während der Schlacht von Stalingrad zur Einkesselung der deutschen 6. Armee in Stalingrad führte, konnte das ihr unterstellte, aber als Reserve gehaltene XVII. Armeekorps der Einschließung entgehen. Auf den Donbogen und den Tschir zurückgedrängt, wurde aus dem Korps, sogenannten Alarmeinheiten und zusammengewürfelten Kampfgruppen eine neue Abwehrfront gebildet. Um diese teils sehr geschwächten Einheiten einheitlich führen zu können, wurde die Armeegruppe Hollidt geschaffen, welche wiederum den linken Flügel der am 21. November aufgestellten Heeresgruppe Don bildete. Eine offizielle Umbenennung des Generalkommandos des XVII. Armeekorps fand dabei nicht statt, vielmehr wurde der Verband in der schematischen Kriegsgliederung des OKH so benannt. Die Hauptaufgabe der Armeegruppe lag in der Behauptung der noch in deutscher Hand verbliebenen Brückenköpfe an Don und Tschir. Hierzu stand der Verband in ständigem Abwehrkampf gegen russische Angriffe. Da vorgesehene Verstärkungen ausblieben (die zugeführte 306. Infanterie-Division traf erst ab dem 16. Dezember 1942 bei Morosowskaja und Millerowo ein), war es unter diesem anhaltenden Druck nicht möglich, die ursprünglich zugedachte Rolle als nördlicher Angriffskeil während des "Unternehmens Wintergewitter" zum Entsatz der 6. Armee auszufüllen. Vielmehr sah sich die Armeegruppe Hollidt ab Mitte Dezemberschweren russischen Angriffen ausgesetzt, die ein Durchstoßen der Front in Richtung Rostow am Don zum Ziel hatten, um den deutschen Truppen im Kaukasus den Rückzugsweg abzuschneiden. In schweren Rückzugsgefechten wurde die Armeegruppe Hollidt in Richtung Asowsches Meer zurückgedrängt. Am 23. Januar 1943 erfolgte die Umbenennung in Armeeabteilung Hollidt. Der Führungsstab und die unterstellten Einheiten blieben dabei identisch; die Zugehörigkeit zur Heeresgruppe Don (ab 12. Februar umbenannt in Heeresgruppe Süd) änderte sich ebenfalls nicht. Die Armeeabteilung Hollidt stand Anfang und Mitte Februar 1943 in schweren Abwehrkämpfen um  die Stadt Woroschilowgrad und den unteren Don-Bogen bis zum Asowschen Meer, die bis Mitte Februar verloren gingen. Die Rückeroberung des Industriegebietes von Stalino wurde von der Armeeabteilung Hollidt verhindert. Nach dem deutschen Rückzug zum Mius wurde die Armeeabteilung am 6. März 1943 zur Fortsetzung der Tradition der in Stalingrad untergegangenen Armee in 6. Armee umbenannt.

 

2. Kommandeure:

Dezember 1942 General der Infanterie Karl Adolf Hollidt

 

3. Gliederung:

22. Dezember 1942

Armeekorps Heerestruppen Armeetruppen
62. Infanterie-Division

294. Infanterie-Division

306. Infanterie-Division

Kampfgruppe 22. Panzer-Division

I. rumänisches Armeekorps
    7. rumänische Division
    9. rumänische Division
    11. rumänische Division

II. rumänisches Armeekorps
    14. rumänische Division
    7. rumänische Kavallerie-Division
    1. rumänische Panzer-Division
unbekannt
Arko 7

Korps-Nachrichten-Abteilung 66

Korps-Nachschubtruppen 417

 

 

1. Januar 1943

Armeekorps Heerestruppen Armeetruppen
306. Infanterie-Division

213. Sicherungs-Division

XVII. Armeekorps

XXXXVIII. Panzerkorps

XXIX. Armeekorps
unbekannt
Arko 7

Korps-Nachrichten-Abteilung 66

Korps-Nachschubtruppen 417

 

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 4. Die Landstreitkräfte 15–30. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Osnabrück 1976