Divisionseinheiten der 122. Infanterie-Division

 

Feldersatz-Bataillon 122

Aufgestellt am 7. März 1941 für die 122. Infanterie-Division.

Das Feldersatz-Bataillon 122 lag Anfang Februar 1945 hinter der Front an der Bahnlinie Mitau-Libau im Raum westlich von Doblen. Neben Ausbildung wurde hier auch Stellungsbau betrieben. Mitte des Monats wurde das Bataillon weiter westlich in den Raum Bliden verlegt. Untergebracht wurden die Kompanien in dieser waldreichen und teilweise sumpfigen Gegend in einzeln stehenden Bauerngehöften. Während der Schlußphase der 5. Kurlandschlacht, um den 1.3.1945, gelang dem Gegner ein Einbruch im Bereich der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2), welche nördlich des F.E.B. 122 eingesetzt war. Zusammen mit der Aufklärungs-Abteilung 122 wurden Teile des Bataillons dort eingesetzt. Nur einen Tag später erfolgte ein russischer Einbruch bei der südlich eingesetzten 205. Infanterie-Division. Das F.E.B. 122 wurde daraufhin am Sonntag, den 4.3.1945, in Richtung Sturi-Zvarde in Marsch gesetzt, um in diesem Raum eine Auffangstellung zu übernehmen. Hier wurde das Bataillon in äußerst verlustreiche Abwehrkämpfe verwickelt. Es wurde daraufhin abgelöst und übernahm eine etwa 5 - 8 km von Frauenburg entfernte Grabenstellung am Westufer des Ciceres-Sees. Der Bataillons-Gefechtsstand lag in Spoleni. Bis zur Kapitulation am 8.5.1945 fanden im Bereich des Bataillons nur noch geringe Kampftätigkeiten statt, die Verluste waren dadurch in den letzten Wochen des Krieges recht gering.

Stellenbesetzung 1945:

Kommandeur: Hauptmann Ernst Sabatke

Adjutant: Leutnant Hermann Graf Baudissin

Zahlmeister: Oberzahlmeister Bruno Fligge

Chef 1. Kompanie: Hauptmann Schneider

Spieß: Hauptfeldwebel Herbert Skoruppa

Zugführer: Leutnant Hermann Schmitt, Stabsfeldwebel Ernst Kempf

Chef 2. Kompanie: Oberleutnant Günter Carnuth

Spieß: Hauptfeldwebel Erich Köhler

Zugführer: Oberfeldwebel Max Brodauf, Oberfeldwebel Fritz Drews

 

Panzerjäger-Abteilung 122

Aufgestellt am 9. Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born mit drei Kompanien. Am 21. Juni 1942 wurde die Abteilung zur
Gemischten Panzerjäger- und Aufklärungs-Abteilung 122 umgegliedert und auf vier Kompanien aufgestockt. Am 6. August 1942 dann in
Schnelle Abteilung 122 und am 1. Mai 1943 in
Panzerjäger-Abteilung 122 umbenannt. Im September 1943 bestand die Abteilung aus 3 Kompanien, wobei die 2 (Fla) Kompanie nur auf dem Papier stand.

Zum Stichtag 1. September 1943 hatte die Abteilung folgende Stärke:

  Soll Fehl
Offiziere 15 3
Unteroffiziere 55 6
Mannschaften 236 62
Hiwi 14 1
Summe 331 72

Vom 1. August bis 30. August 1943 hatte die Abteilung folgende Verluste:
3 (0) Tote, 13 Verwundete, 0 Vermißte und 4 Kranke.
Die Zahl in Klammern gibt die in der Gesamtzahl beinhalteten Offiziere wieder.

Die Fahrzeugausstattung bestand aus 10 Krad (5 in Instandhaltung), 26 PKW (1 in Instandhaltung), 0 Maultier (0 in Instandhaltung), 42 LKW (2 in Instandhaltung) und 20 t Tonnage sowie 1 Zgkw  und 5 RSO (2 in Instandhaltung). Die Bewaffnung bestand aus 11 x 7,5-cm Pak (1 in Instandhaltung), 8 x MG.

Anmerkung: In den Ist-Zahlen zur Waffen- und Fahrzeugausstattung sind die Fahrzeuge in der Instandhaltung nicht enthalten!

 

Ersatztruppenteil war die Panzerjäger-Ersatz-Abteilung 2.

 

Aufklärungs-Abteilung 122

Aufgestellt am 9. Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born mit drei Schwadronen. Am 23. Juni 1941 erhielt die Abteilung den Befehl, unter dem Kommando des Kommandeurs des Infanterie-Regiments 409, Oberst von Wickede zusammen mit Einheiten der Panzerjäger-Abteilung 122, der Radfahr-Kompanien 409 und 410 sowie der Aufklärungs-Abteilung 123 eine Vorausabteilung zu bilden, um den schnellen Vormarsch der Division zu ermöglichen und dem weichenden Feind auf den Fersen zu bleiben. Ostwärts von Altoniskiai setzte die Abteilung am 24. Juni mit der Fähre über den Njemen. Hier sicherte sie den bereits bestehenden Brückenkopf. Anschließend stieß sie nach Osten vor und überschritt bis 23.00 Uhr die Niewiaza bei Solominka. Nordwestlich von Kowno zog die Abteilung anschließend unter. Um 4.15 Uhr am 25. Juni trat die Abteilung dann nach Nordosten an und erreichte Skrebiani, wo ein russischer LKW vernichtet werden konnte. Anschließend wurde Kulva erreicht, von wo aus auf der Straße Jonava - Gut Martyniskiai starker Verkehr beobachtet wurde. Außerdem wurden mehrere Panzer erkannt. Es stellte sich heraus, dass es sich bereits um deutsche Truppen handelte. Die Abteilung ging dann an der Straßenkreuzung bei Gut Martyniskiai zur Sicherung über, da die schweren Waffen noch nicht über den Njemen waren und von den deutschen Panzern russische Truppen in Jonava gemeldet wurden. Am Abend trat die Abteilung dann auf Jonava an, um die dort gelegene Vilija-Brücke zu nehmen. Die Abteilung erreichte gegen 23 Uhr den Nordrand von Jonava. Bis 23.30 konnte der Ort genommen werden. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Straßenbrücke, das Ziel der ganzen Aktion, noch im Bau war!! Bis zum Morgengrauen kam es zu vereinzelten Gefechten in der Stadt, die zudem von den Russen beschossen wurde. In den frühen Morgenstunden konnte der Panzerjägerzug der 3. / A.A. 122 einen russischen Panzervorstoß von Norden her abwehren. Die Abteilung richtete sich in Janova zur Verteidigung ein. Um den Feinddruck zu nehmen, griff die Abteilung am Abend den Bahndamm und die Eisenbahnbrücke nördlich der Stadt an und konnte diese bis 19.20 Uhr im Handstreich nehmen. Bei Einbruch der Dunkelheit ließen die Kämpfe dann nach. Munitionsmangel machte sich bemerkbar. Um die Abteilung in Janova zu entlasten, wurden von der Division die schwere Artillerie-Abteilung 846, eine Panzerjäger-Kompanie und die Radfahr-Kompanie 411 nach Janova in Marsch gesetzt. Diese hatten zu diesem Zeitpunkt gerade den Njemen überquert. Das russische Feuer auf der Stadt führte zu schweren Ausfällen, auch der Hauptverbandsplatz lag unter Feuer. In der Nacht traf eine Kompanie der Panzerjäger-Abteilung 122 ein. Diese wurde beiderseits des Bahndammes in der Nähe des Abteilungs-Gefeschtsstandes eingesetzt, um die angreifenden Panzer aus offener Feuerstellung zu bekämpfen. Um 10.00 Uhr des 27. Juni war der Kampf um die Eisenbahnbrücke beendet. Zu diesem Zeitpunkt trafen die ersten Einheiten der 123. Infanterie-Division im Ort ein und lösten die Vorausabteilung ab.
Die Vorausabteilung hatte in diesen Tagen 5 gefallene Offiziere, 28 gefallene Unteroffiziere und Mannschaften, 125 Verwundete und 1 Vermißten zu beklagen.

Am 21. Juni 1942 aufgelöst, die Reste kamen zur Panzerjäger-Abteilung 122.
Neu aufgestellt am 1. Mai 1943 mit drei Schwadronen aus der 4. / Schnelle Abteilung 122. Im Oktober 1943 wurde die Abteilung in
Füsilier-Bataillon 122 umbenannt und auf vier Kompanien erweitert. Am 21. Mai 1944 wurde das Bataillon in
Divisions-Füsilier-Bataillon 122 umbenannt.

Ersatztruppenteil war die Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 5.

Stellenbesetzung am 22. Juni 1941:
Kommandeur: Rittmeister Freiherr von Maltzahn
Adjutant: Leutnant Bennecke
Ordonnanz: Leutnant von Boddien
Verpflegungsoffizier: Oberleutnant Graeber
Nachrichten-Offizier: Leutnant Krause
Abteilungsarzt: Assistenzarzt Dr. Märzhäuser
Abteilungsveterinär: Veterinär Dr. Dietz
Chef 1. Schwadron: Oberleutnant von Egan-Krieger
Chef 2. Schwadron: Oberleutnant Weigandt
Chef 3. Schwadron: Oberleutnant Rudat

Stellenbesetzung am 22. Juni 1942:
Kommandeur: Major Freiherr von Maltzahn
Adjutant: Leutnant von Dewitz
Nachrichten-Offizier: Oberleutnant Krause
Abteilungsarzt Assistenzarzt Dr. Märzhäuser
Abteilungsveterinär: Oberveterinär Dr. Dietz
Chef 1. Schwadron: Oberleutnant Bialke
Chef 2. Schwadron: Oberleutnant von Bandel
Chef 3. Schwadron: Oberleutnant Rudat

 

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 122

Aufgestellt am 9. Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born aus Abgaben der Nachrichten-Abteilungen 32 und 258.

Ersatztruppenteil war die Nachrichten-Ersatz-Abteilung 2.

 

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 122

Aufgestellt im Oktober 1940 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born. Am 15. Oktober 1942 in
Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 122 und am 1. September 1944 in
Divisions-Versorgungs-Regiment 122 umbenannt.

Ersatztruppenteil war die Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 2.

 

Verwaltungsdienste 122

 

Sanitätsdienste 122

    1. / Sanitäts-Kompanie 122

    2. / Sanitäts-Kompanie 122

    Feldlazarett 122 (mot)

    1. / Krankenkraftwagenzug 122

    2. / Krankenkraftwagenzug 122

 

Veterinär-Kompanie 122