Grenadier-Regiment 916
Aufgestellt am 14. November 1943 im Raum St. Lo in der Normandie für die 352. Infanterie-Division. Das Regiment wurde im Juli 1944 in der Normandie vernichtet.
Das Grenadier-Regiment 916 wurde am 21. September 1944 bei Flensburg aus den Resten des alten Regiments sowie aus dem Grenadier-Regiment 1205. neu aufgestellt und der ebenfalls neu aufgestellten 352. Infanterie-Division unterstellt. Am 7. November 1944 wurde das Regiment zusammen mit der Division in den Raum Bitburg in der Eifel verlegt Dort traf es am 16. November 1944 ein und wurde Reserve des OB West. Erste Feindberührung hatte die Division an der Sauer. Am 24. November erhielt die Division den Befehl, die 353. Infanterie-Division im Raum Vianden - Echternach abzulösen. Anfang Dezember 1944 verlegte die Division in den Raum Stolzemburg - Bollendorf zum LVIII. Armeekorps. Die Division erhielt den Auftrag, im Rahmen der Ardennen-Offensive ab dem 15. Dezember 1944 die feindliche HKL zu durchstoßen, zwischen Roth und Wallendorf über die Our zu gehen und den Angriff über Ettelbrück und den Attert-Abschnitt fortzuführen. Bereits am 16. Dezember versteifte sich der amerikanische Widerstand, so dass es der Division nicht gelang, die Our-Brücken zu nehmen. Trotzdem gelang es der Division, bis zum 18. Dezember die Our zu überqueren und die Höhenzüge oberhalb Diekrichs zu nehmen. Am 19. Dezember ging die Division in Richtung Ettelbrück - Diekrich vor und nahm am 21. Dezember 1944 Ettelbrück. Am 22. Dezember wurden Teile der Division durch einen Gegenstoß der 80. US-Infanterie-Division und der 10. US-Panzer-Division eingeschlossen. Nur unter dem Verlust der schweren Waffen konnte sich das Grenadier-Regiment 916 zurückschlagen. Am 23. Dezember befanden sich die Reste der Division im Abwehrkampf nördlich von Ettelbrück. Die Verluste des Grenadier-Regiments 915 waren enorm, die Division hatte nur noch eine Stärke einer Kampfgruppe. Am 24. Dezember musste Ettelbrück aufgegeben werden. Anschließend blieb es vor der Front der Division relativ ruhig. Am 9. Januar 1945 begann die weitere Absetzbewegung der Division. Am 18. Januar 1945 stand sie noch auf dem Nordufer der Sauer auf den Höhen südwestlich von Diekrich und wurde dort von der 80. US-Infanterie-Division angegriffen. Am 19. Januar ging Diekrich verloren und am Folgetag Wiltz, während die 352. Volksgrenadier-Division immer weiter zurück gedrängt wurde, wobei sie erneut schwere Verluste erlitt. Am 3. Februar 1945 hatte die Division noch eine Stärke von 5.655 Mann und eine Kampfstärke von 2.802 Mann. Am 7. Februar 1945 wurde der Division zur Verstärkung das Grenadier-Regiment 316 unterstellt. Allerdings konnte von einem Regiment keine Rede mehr sein, es hatte noch eine Stärke von 30 Mann. Mitte Februar 1945 kämpfte die Division bei Prüm und Echternach. Am 19. Februar 1945 wurde die Division nur noch als Kampfgruppe bezeichnet. Bis zum 23. Februar 1945 wurde die Division auf die Linie Bitburg - Stahl - Messerich zurückgedrängt. Am 27. / 28. Februar 1945 ging Bitburg verloren, das kurz zuvor von der Division geräumt worden war. Die Regimenter wiesen noch eine Stärke von 120 - 300 Mann auf. Am 2. März stand die Division an der Kyll im Bereich von Metterich. Hier wurden der Division als Ersatz mangelhaft ausgerüstete Alarmeinheiten aus Marine- und Luftwaffenpersonal zugeführt. Am 9. März 1945 besß die Division praktisch keine einsetzbare Infanterie mehr. Am 11. / 12. März stand sie an der Salm und hatte noch eine Stärke von rund 500 Mann. In der Nacht auf den 13. März gingen die verbliebenen Einheiten der Division zwischen Muchlheim und Trittenheim über die Mosel. Am 18. März gelang es amerikanischen Verbänden, die Front der 352. Volksgrenadier-Division im Raum Herrstein zu durchbrechen und anschließend die Nahebrücken bei Kirn und Fischbach zu nehmen. Dadurch drohte die Einschließung der 352. Volksgrenadier-Division, die nur in Teilen entkommen und am 21. März den Rhein überqueren konnte. Die noch rund 400 Mann starke Division wurde in den Raum Oppenheim verlegt. Von dort aus zog sich die Division in den Odenwald zurück und galt am 28. März 1945 als zerschlagen, ebenso das Grenadier-Regiment 916.
Kommandeure:
Major Walter von Criegern
Hauptmann König
Oberstleutnant Wilhelm Vonalt
Literatur und Quellen:
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den
personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten
Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 13. Die Landstreitkräfte 801 – 13400. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975