Grenadier-Regiment Scharnhorst 1
Das Grenadier-Regiment Scharnhorst 1 wurde im Rahmen der Neuaufstellung der Infanterie-Division Scharnhorst im April 1945 aufgestellt. Die grundlegenden Aufstellungsbefehle ergingen am 23. März, sowie am 4., 8., 12. und 15. April 1945. Aufstellungsort des Regiments war Roßlau. Das Regiment bestand aus 80 Prozent aus Fahnenjunkern, Unteroffizierschülern und Unteroffiziervorschülern. Das Regiment hatte die Aufgabe, zunächst westlich der Elbe zu Verteidigen. Es sollte versucht werden, westlich der Elbe einen eigenen Brückenkopf für eventuelle spätere Vorstöße nach Westen zu halten. Am 12. April 1945 bezog das Regiment hierzu Stellungen bei Mosigkau und am 13. April westlich bei Gut Bobbe, ohne dass es zu Feindberührungen kam. Am 14. April wurde eine neue Stellung bei Dornbock und am 16. April nördlich bei Gut Kolno bezogen. Hier kam es erstmals zu Berührungen mit amerikanischen Einheiten. Nach diesen ersten Gefechten erhielt das Regiment den Befehl, sich über Aken auf das Ostufer der Elbe nach Steutz abzusetzen. Hier wurde das Regiment in harte Kämpfe mit den Amerikanern im Raum Steckby verwickelt. Das Regiment hatte nun den Auftrag, einen möglichen Ausbruch der Amerikaner aus dem Brückenkopf Barby im Raum Steckby abzuwehren. Am 22. April 1945 erhielt die 12. Armee den Auftrag, seine Front nach Osten zu verlegen. Die Division Scharnhorst, die mit ihrer Masse die Sicherungsaufgabe am amerikanischen Brückenkopf bei Barby wahrnahm, wurde aus seiner Sicherungsfront herausgelöst und und in den Raum nördlich von Wittenberg in Marsch gesetzt. Das Grenadier-Regiment Scharnhorst 1 verlegte deshalb am 24. April aus seinen Stellungen an der Elbe nach Osten. Am 26. April 1945 begann der Angriff der 12. Armee nach Westen. Die Infanterie-Division Scharnhorst, dem XX. Armeekorps unterstellt, stieß an diesem Tag in den Raum Beelitz-Treuenbrietzen vor. Das Regiment erreichte am 26. April den Raum Linthe und am 27. April Reesdorf. Hier bezog das Regiment eine Verteidigungsstellung, die am 1. Mai 1945 geräumt wurde. In der darauffolgenden Nacht erreichte das Regiment Schwanebeck bei Belzig. Das Regiment zog über Bücknitz bei Ziesar nach Dreihausen bei Genthin, das am 4. Mai erreicht wurde. Das Regiment bezog neue Verteidigungsstellungen zur Sicherung des Übergangs der 12. Armee über die Elbe. Am 5. Mai wurde das Regiment Armeereserve und verteidigte am 6. Mai Stellungen bei Wust sowie am 7. Mai 1945 bei Kabelitz. Am 8. Mai gingen die Reste des Regiments in Gefangenschaft.