197. Infanterie-Division
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 197. Infanterie-Division wurde am 1. Dezember 1939 als Division der 7. Welle im Warthebogen (Raum Kalisch-Posen) durch das stellvertretende Wehrkreiskommando XII aus den dort liegenden Ersatztruppenteilen aufgestellt. Noch im Dezember 1939 wurde die Division als Besatzungstruppe in Polen eingesetzt, wo sie die Verbandsausbildung durchführte. Im März 1940 verlegte die Division in den Raum Trier. Im Mai 1940 verlegte die Division an den saarländischen Westwall. Ab dem 17. Juni 1940 stieß die Division über die Seille und über den Rjein-Marne-Kanal vor und brach südwestlich von Saarbrücken bei Chateau-Salin in die Maginotlinie ein. Anschließend nahm die Division an der Schlacht an der Mosel und in den Vogesen teil. Nach dem Waffenstillstand sicherte die Division die Demarkationslinie und wurde im Juli 1940 als Besatzungstruppe in Frankreich eingesetzt. Mitte Juli 1940 verlegte die Division in den Raum Südholland (Brabant und Seeland) zur Sicherung und zum Küstenschutz verlegt. Hier bereitete sich die Division für die Landung in England vor. Ende Februar 1941 wurde die Division in den Raum Mannheim - Landau verlegt, um hier die Verbandsausbildung zu vervollständigen. Am 21. Juni 1941 wurde die Division auf die Bahn verladen und nach Osten transportiert. Bei Lochow erfolgte die Entladung der Division und die Bereitstellung an der Demarkationslinie. Vom 26. Juni an marschierte die Division über den Bug zur Beresina. Bei Brock / Malkinia wurde der Bug überquert und in drei nächtlichen Gewaltmärschen folgte die Division als Korpsreserve den vorderen Spitzen. Vom 1. bis 6. Juli 1941 kämpfte die Division um den polnischen Staatsforst bei Bialowieza im Rahmen der Kesselschlacht um Bialystock. Anschließend nahm die Division den Vormarsch wieder auf und durchquerte am 11. Juli 1941 Baranowitschi. Vom 19. bis 23. Juli marschierte die Division von der Beresina zum Dnjepr und erreichte am 22. Juli den Drut. In der Nacht zum 24. Juli überschritt sie den Dnjepr und stieß bis zum 28. Juli auf den Szosh vor, der bis zum 31. Juli überquert werden konnte. Vom 1. bis zum 8. August 1941 beteiligte sich die Division an der Schlacht um Roßlawl und anschließend an den Abwehrkämpfen in diesem Raum. Vom 14. August bis zum 1. Oktober 1941 übernahm die Division beiderseits der Straße Roßlawl - Juchnow einen Verteidigungsabschnitt. Am 2. Oktober 1941 begann die Operation "Taifun", der Vormarsch auf Moskau. Die Division erzwang den Desna-Übergang und nahm an der Schlacht bei Wjasma teil. Anschließend säuberte die Division bis zum 16. Oktober den Raum um Wjasma und nahm anschließend am Durchbruch durch die Moskauer Schutzstellung teil. Es folgten Kämpfe westlich von Moskau, vor allem um das Straßenkreuz Schelkowka - Dorochowo, etwa 20 km östlich von Moshaisk. Vom 5. Dezember 1941 bis zum 13. Januar 1942 nahm die Division an den Abwehrkämpfen vor Moskau teil, wo es zu schweren Erfrierungen bei den Soldaten kam. Bis zum 24. Januar 1942 zog sich die Division in die Gshatsk-Stellung zurück, die bis Mai 1942 gehalten wurde. Dann erhielt die Division den Auftrag, sich am Unternehmen "Hannover", der Zerschlagung der "Feindgruppe Below" und mehrerer Partisanengruppen in den rückwärtigen Waldgebieten der Front. Bis Mitte Juni konnten die feindlichen Kräfte bei Dorogebusch vernichtet werden. Anschließend wurde die Division nach Duchowschtschina abgezogen und dem XXXXVI. Panzerkorps im Rahmen der 9. Armee unterstellt, wo sie im Schlauch Starina - Swity - Bjelyj die 2. Panzer-Division ablöste. Vom 7. bis 12. Juli nahm die Division dann an den Angriffskämpfen östlich von Bjelyj teil. Es folgte die Abwehrschlacht im Raum Rschew - Welish, die sich bis September 1942 hinzog. Anschließend kam es zu schweren Gefechten bei den Angriffskämpfen um Guki und Petrokaje. Ab dem 25. November 1942 verteidigte die Division im Raum südöstlich von Toropez. Anfang 1943 folgte die Schlacht im Raum Sytschewka und im März 1943 das Absetzen in die Linie östlich Welish - Duchowschtschina - Drogebusch (Unternehmen "Büffelbewegung"). In der nun bezogenen "Büffel-Stellung" verblieb die Division bis September 1943. Mitte September 1943 traf die Division die russische Großoffensive und führte zum Absetzen in die "Panther"-Stellung und ab Mitte Oktober 1943 schwere Abwehrkämpfe östlich von Orscha. Mitte Dezember 1943 wurde die abgekämpfte Division als Armee-Reserve der Panzergruppe 3 in den Raum nordostwärts von Witebsk verlegt. Schon kurz nach der Auffrischung wurde die Division im Januar 1944 zum IX. Armeekorps verlegt und ostwärts von Witebsk in Stellung gebracht. Auch hier hatte die Division schwere russische Angriffe abzuweisen. Im Juli 1944 wurde die Division im Kessel von Witebsk zerschlagen und mit der 95. und 256. Infanterie-Division zur Korps-Abteilung H verschmolzen.
1939
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Dezember | in Aufstellung | Posen |
1940
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | in Aufstellung | Posen | ||
März | z. Vfg. | 16. Armee | Trier | |
Mai | XXIV | 1. Armee | C | Trier / Westwall (Lagekarte) |
Juni | XXIV | 1. Armee | C | Frankreich (Lagekarte) |
Juli | XXXVII | Besatzung Holland | Niederlande |
1941
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | XXXVII | Besatzung Holland | Niederlande | |
März | LV | 2. Armee | C | WK XII |
April | LV | 11. Armee | C | WK XII |
Mai | z. Vfg. | 11. Armee | WK XII | |
Juni | z. Vfg. | 2. Armee | WK XII (Lagekarte) | |
Juli | XXXV | z. Vfg. OKH | Mitte | Bialystok |
August | VII | 2. Panzerarmee | Mitte | Smolensk (Lagekarte) |
September | VII | 4. Armee | Mitte | Wjasma (Lagekarte) (Lagekarte) |
November | VII | 4. Panzerarmee | Mitte | Moskau (Lagekarte) (Lagekarte) |
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | VII | 4. Panzerarmee | Mitte | Moshaisk (Lagekarte) (Lagekarte) |
März | IX | 4. Panzerarmee | Mitte | Gshatsk (Lagekarte) |
April | VII | 4. Panzerarmee | Mitte | Gshatsk (Lagekarte) |
Mai | IX | 3. Panzerarmee | Mitte | Gshatsk (Lagekarte) |
Juni | XXXXIII | 4. Armee | Mitte | Spass-Demensk (Lagekarte) |
Juli | Esebeck | 9. Armee | Mitte | Rshew |
August | XXIII | 9. Armee | Mitte | Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
November | VI | 9. Armee | Mitte | Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | VI | 9. Armee | Mitte | Rshew (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
April | XXVII | 4. Armee | Mitte | Newel (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
November | XXVII | 4. Armee | Mitte | Orscha (Lagekarte) (Lagekarte) |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | LIII | 3. Panzerarmee | Mitte | Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte) |
März | VI | 3. Panzerarmee | Mitte | Witebsk (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
2. Divisionskommandeure:
1. Dezember 1939 Generalleutnant Hermann Meyer-Rabingen
1.April 1942 General der Infanterie Ehrenfried Böge
5. November 1943 Generalleutnant Eugen Wößner
14. März 1944 Generalmajor Hans Hahne
3. Gliederung:
197. Infanterie-Division 1939:
leichte Artillerie-Abteilung 229
197. Infanterie-Division 1940:
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 229
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 229
197.Infanterie-Division 1943:
Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 229
Infanterie-Divisions-Nachschubführer 229
4. Literatur und Quellen:
F.W. Küppers: Taten und Schicksal der mittelrheinischen, rheinhessischen, saarpfälzischen 197.
Willi Nickel (Bearbeiter): Unser Einsatz in West und Ost 1939 - 1945. 197. Infanterie-Division
Willi Nickel u.a.: Vom Kampfverband zur Trad.Gem. 50 Jahre 197. Infanterie-Division
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 7: Die Landstreitkräfte Nr. 131 - 200, 2. Auflage, Osnabrück 1979
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Verladeübung für das Unternehmen "Seelöwe" der Versorgungstruppen in den Niederlanden 1940. | Eine Behelfs-Fahrkolonne entsteht. Arndsee im September 1939. |
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Schlammperiode im Herbst 1941 bei Moshaisk. | Herbst 1941 kurz vor Moskau. beuteschlepper im Einsatz bei den Versorgungstruppen. |