216. Infanterie-Division

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 216. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kommandeur Hannover aufgestellt. Bereits nach kurzer Ausbildung wurde die Division im September 1939 zum Grenzschutz in die Eifel verlegt. Im Oktober 1939 verlegte die Division kurzfristig in den Raum Saarpfalz, um im November 1939 zur 6. Armee an den Niederrhein zu verlegen. Am 31. Januar 1940 wurde das II. / Infanterie-Regiment 396 an die 556. Infanterie-Division abgegeben. Die Abgabe wurde durch das Regiment ersetzt. Im Februar 1940 wurden die 4., 8. und 12. Kompanie der Infanterie-Regimenter in MG-Kompanien umgewandelt. Außerdem wurde die Aufklärungs-Abteilung 216 in eine Radfahr-Schwadron reduziert. Mit Beginn des Westfeldzuges am 10. Mai 1940 verblieb die Division Reserve der 6. Armee und kam dann vor Antwerpen in die deutsche Front. Ende Mai nahm die Division an der Schlacht um Dünkirchen teil und rückte dabei östlich von Furnes und Adiokerke an die Kanalküste vor. Während der zweiten Feldzugphase, der "Schlacht um Frankreich" war die Division OKH-Reserve und marschierte hinter der Front in Richtung Paris. Anschließend verlegte die Division in den Raum Cherbourg und übernahm hier den Küstenschutz. Ab Mai 1941 stand die Division im Raum Argentan - St. Lô. Im Dezember 1941 wurde die Division im Eiltransport nach Rußland verlegt. Die eintreffenden Divisionsverbände wurden in drei Kampfgruppen aufgeteilt und unter fremden Kommando an der Front eingesetzt. Der Divisionsstab und eine Regimentsgruppe wurden in dem "Festen Platz" Ssuchinitschi eingesetzt, die anderen Divisionsteile kämpften in den Räumen Medy, Rshew, Kirow und an der Rollbahn Juchnow - Rosslawl. Erst im Juli 1942 wurden die Kampfgruppen wieder zur 216. Infanterie-Division vereinigt und anschließend im Raum Shisdra - Judinowo eingesetzt. Im Kampfraum Brjansk - Orel erlitt die Division bis Jahresende schwere Verluste. Im Dezember 1942 wurde die Division aus der Front gezogen und in den Raum Spass-Demensk verlegt, wo sie aufgefrischt wurde. Im Januar 1943 wurde die Division dann im Raum südlich von Rshew eingesetzt. Im Februar 1943 kam die Division dann in die Gegend südlich von Orel, wo sie bis Juni 1943 im Raum Smiewka in Stellung lag. Nach Beginn der russischen Offensive im Juli 1943 mußte sich die Division aus dem Raum westlich von Poniryi über Brjansk nach Gomel zurückziehen. Dabei schmol die Division auf Kampfgruppenstärke zusammen und wurde am 17. November 1943 vom OKH aufgelöst. Der Divisionsstab, das Grenadier-Regiment 348 und das Artillerie-Regiment 216 sowie die Divisions-Versorgungseinheiten wurden nach Westen verlegt und zur Aufstellung der 272. Infanterie-Division verwandt. Die verbleibenden Einheiten bildeten die Divisionsgruppe 216, die unter dem Befehl der 102. Infanterie-Division vom Pripjetgebiet bis zum Narew im Einsatz stand.

1939

1940

1941

1942

1943

2. Divisionskommandeure:

26. August 1939 Generalleutnant Hermann Böttcher

8. September 1940 Generalleutnant Kurt Himer

1. April 1941 General der Infanterie Werner Freiherr von und zu Gilsa

7. Mai 1943 General der Infanterie Friedrich-August Schack

3. Oktober 1943 Generalleutnant Egon von Neindorff

20. Oktober 1943 Generalmajor Gustav Gihr

3. Gliederung

216. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 348

Infanterie-Regiment 396

Infanterie-Regiment 398

Artillerie-Regiment 216

Pionier-Bataillon 216

Panzerabwehr-Abteilung 216

Aufklärungs-Abteilung 216

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 216

Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 216

216. Infanterie-Division 1942:

Infanterie-Regiment 348

Infanterie-Regiment 396

Infanterie-Regiment 398

Artillerie-Regiment 216

Pionier-Bataillon 216

Schnelle Abteilung 216

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 216

Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 216

4. Literatur und Quellen:

Die 216./272. niedersächsische Infanterie-Division - Martin Jenner, Podzun-Pallas-Verlag, Bad Nauheim 1964
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-216/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/
Kriegsgliederungen der 6. Armee RH 20-6/