225. Infanterie-Division

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1. Einsatz und Unterstellung:

Die 225. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 als Division 3. Welle durch den Landwehr-Kommandeur Hamburg aufgestellt. Sofort nach ihrer Aufstellung wurde die Division in den Raum Aachen verlegt und zum Grenzschutz eingesetzt. Bei Beginn des Westfeldzuges marschierte die Division aus dem Raum Kleve über die holländische Grenze, drehte dann nach Belgien ab und überquerte bei Mook die Maas. Anschließend besetzte die Division die Insel Walcheren und marschierte anschließend über die Schelde nach Antwerpen. Dabei kam es zu Kämpfen am Kanalsystem an der Lys und im Abschnitt Gent. Von hier aus ging es dann weiter nach Ostende, Roselaere, Tournai, Valenciennes bis in den Raum Cambrai. Von hier aus marschierte die Division zurück in den Raum zwischen Ostende und Brügge. Hier verblieb die Division nach dem Westfeldzug als Besatzungstruppe und kam im November 1940 in den Raum Reims. Ab Januar 1941 stand die Division zum Küstenschutz in den Raum Le Havre. Ab April 1941 wurde sie dann im Raum Amiens als Besatzungstruppe eingesetzt. Im Dezember 1941 wurde die Division dann im Eiltransport nach Osten verlegt und, in Kampfgruppen aufgesplittert, im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzt. Erst im April 1942 wurde die Division wieder zusammengeführt und am Oranienbaumer Brückenkopf eingesetzt. Das Grenadier-Regiment 376 war von Februar bis Dezember 1942 von der Division getrennt und wurde im Kessel von Demjansk eingesetzt. Im Dezember 1942 verlegte die Division an die Landbrücke nach Demjansk und im März 1943 an den Illmensee. Von Juni bis August 1943 kämpfte die Division am Wolchow und im September 1943 an der Newa östlich von Leningrad. Nach dem Beginn der russischen Winteroffensive im Januar 1944 bei Leningrad mußte sich die Division über die Luga bis zur Narwa zurückziehen. Am 20. Februar 1944 wurden Teile der aufgelösten 9. Luftwaffen-Felddivisionen eingegliedert. Anschließend wurde die Division in den Raum Dünaburg verlegt, mußte sich dann aber unter dem russischen Druck nach Livland zurückziehen. Anfang Oktober 1944 überquerte die Division die Düna bei Riga und erreichte Kurland. In den nächsten Monaten kämpfte die Division in Kurland und nahm an den sechs Kurlandschlachten teil. Bei Kriegsende geriet die Division in Kurland in russische Gefangenschaft.

 

1939

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg. 5.Armee C Aachen
Oktober XXVII 4. Armee B Aachen
Dezember XXVII 6. Armee B Aachen

1940

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXVII 6.Armee B Aachen
Mai z. Vfg. 6.Armee B Kleve (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni z. Vfg. 18.Armee   Flandern
Juli XXXXII 16. Armee A Flandern
August V 16.Armee A Flandern
September XXIII 16. Armee A Flandern
November XXXXII 16. Armee A Reims

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXXII 16. Armee A Le Havre
Februar XXXXIII 9. Armee A Le Havre
Mai XXXII 15. Armee D Amiens

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar z. Vfg.   Nord Riga
Februar I 18. Armee Nord Wolchow (Lagekarte)
Mai L 18. Armee Nord Leningrad (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober L 11. Armee Nord Leningrad (Lagekarte)
November L 18.Armee Nord Leningrad (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar II 16. Armee Nord Demjansk (Lagekarte) (Lagekarte)
März X 16. Armee Nord Illmensee (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XXVIII 16. Armee Nord Wolchow (Lagekarte) (Lagekarte)
September XXVI 18. Armee Nord Leningrad (Lagekarte)
Oktober LIV 18.Armee Nord Leningrad (Lagekarte)  (Lagekarte) (Lagekarte)

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LIV 18. Armee Nord Leningrad, Luga (Lagekarte)
März XXVI Narwa Nord Narwa (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli Kleffel 16.Armee Nord Dünaburg (Lagekarte)
August XXXXIII 16. Armee Nord Livland (Lagekarte) (Lagekarte)
Oktober XXXIX 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte)
November XXXVIII Kleffel Nord Kurland (Lagekarte)
Dezember Tomschki 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar I 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte)
Februar II 18. Armee Kurland Kurland (Lagekarte)
März L 18. Armee Kurland Kurland (Lagekarte)
April I 18. Armee Kurland Kurland (Lagekarte)

 

2. Divisionskommandeure:

1. September 1939 Generalleutnant Ernst Schaumburg

1. Juli 1940 Generalleutnant Friedrich-Karl von Wachter

1. Juni 1941 Generalleutnant Hans von Baße

25. September 1942 Generalleutnant Walther Riße

24. März 1944 Generalleutnant Karl Wingerst (mit der Führung beauftragt)

25. Juli 1944 Generalleutnant Walther Riße (Datum nicht ganz sicher)

 

3.Gliederung:

225. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 333

Infanterie-Regiment 376

Infanterie-Regiment 377

Artillerie-Regiment 225

Pionier-Bataillon 225

Panzerabwehr-Abteilung 225

Aufklärungs-Abteilung 225

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 225

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 225

 

225. Infanterie-Division 1943:

Grenadier-Regiment 333

Grenadier-Regiment 376

Grenadier-Regiment 377

Artillerie-Regiment 225

Pionier-Bataillon 225

Feldersatz-Bataillon 225

Panzerjäger-Abteilung 225

Füsilier-Bataillon 225

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 225

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 225

 

4. Literatur und Quellen:

Walter Miehe: Der Weg der 225. Infanterie-Division, Hrsg. Kameradenhilfswerk der 225. Inf.Div. e.V. Hamburg, Patzwall Militärverlag, Hamburg 1980


Gerhard Siegle: Der lange Weg 1939 - 1945: Chronik eines deutschen Soldatenschicksals, Context-Verlag 1988


Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280, 2. Auflage, Osnabrück 1973

 

Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Pallas-Verlag


Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-225/
Kriegsgliederungen der 18. Armee RH 20-18/
Kriegsgliederungen der 16. Armee RH 20-16/

 

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Verladeübung für das Unternehmen "Seelöwe". Mai 1941. Verladen der Fahrräder auf ein Transportschiff.
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Mit einer Ju 52 in den Kessel von Demjansk. Verladen auf eine Schmalspurbahn in der Putki-Stellung.
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Marsch nach Dünaburg. Juli 1944. Auf dem RSO das Divisionszeichen.