253. Infanterie-Division

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 253. Infanterie-Division wurde am 26. August 1939 als Division 4. Welle im Wehrkreis VI aus der Hälfte der Ersatzeinheiten des Wehrkreises VI aufgestellt. Nach vollendeter Aufstellung verlegte die Division zur Grenzsicherung in den Raum Erkelenz in der Eifel. Im Dezember 1939 folgte die Verlegung an den Niederrhein. Bei Beginn des Westfeldzuges überschritt die Division aus dem Raum Aachen kommend die Maas bei Maastricht und marschierte dann über Charleroi bis westlich von Tournai. Während der "Schlacht um Frankreich", der zweiten Phase des Westfeldzuges, stieß die Division aus dem Raum östlich von Reims bis nach Dijon vor. Von Ende Juni bis 1940 bis April 1941 wurde die Division als Besatzungstruppe im Raum Lille und in Nordfrankreich eingesetzt. Am 30. September 1940 gab die Division ein Drittel ihrer Verbände an die 126. Infanterie-Division der 11. Welle ab (Stab IR 453, III./453, III./464, III./473, I./426, III./424, III./426, I./AR 253). Die Abgaben wurden innerhalb der Division ersetzt. Im Mai 1941 wurde die Division nach Ostpreußen verlegt und dort Armee-Reserve der 16. Armee. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Division am Rußlandfeldzug teil und überschritt bei Insterburg die Grenze. Südlich von Dünaburg wurde sie in die Front eingeschoben und kämpfte sich über Kowno bis in den Raum Welikije Luki vor. Beim Angriff auf Moskau erreichte die Division die obere Wolga bei Jesharowa. Hier traf die Division die russische Winteroffensive, woraufhin sie sich bis in den Raum Rshew zurückziehen musste. Hier kämpfte die Division das gesamte Jahr 1942 hindurch. Am 17. April 1943 wurde das Grenadier-Regiment 473 aufgelöst und erst am 1. Oktober 1944 wieder aufgestellt. Erst im April 1943 erfolgte die Verlegung in den Raum Jelnja, wo die Division im Juli 1943 aufgefrischt wurde. Nach Beginn der russischen Offensive im Raum Orel wurde die Division in den Raum westlich von Ponyri verlegt. Es folgten Rückzugskämpfe über Bolchow, südlich von Brjansk, nördlich Starodub bis in das Gebiet nördlich von Gomel. Hier kämpfte die Division zum Jahreswechsel 1943 / 44 südwestlich von Paritschi. Im April 1944 beteiligte sich die Division an der Rückeroberung von Kowel. Hier verblieb die Division bis Juni 1944 und kam dann zur Auffrischung in den Raum Cholm. Der anschließende Rückzug brachte die Division bis zur Weichsel, wo sie bis Oktober südlich von Pulawy kämpfte. Anschließend folgte die Verlegung an die Front in den Beskiden. Im Februar 1945 zog sich die Division nach Oberschlesien zurück und überschritt im April 1945 die Grenze zu Mähren. Die Division geriet in Deutsch-Brod in russische Gefangenschaft.

1939

1940

1941

1942

1943

1944

1945

2. Divisionskommandeure:

Generalleutnant Fritz Kühne 1. September 1939

Generalleutnant Otto Schellert 15. März 1941

Generalleutnant Carl Becker 18. Januar 1943

Generalmajor. Hans Junck 17. Juni 1943

Generalleutnant Carl Becker Juli 1944

Oberst Emmanuel von Kiliani 8. Dezember 1944

Generalleutnant Carl Becker 30. Dezember 1944

Generalmajor. Joachim Schwatlo-Gesterding 5. Mai 1945

3. Gliederung:

253. Infanterie-Division 1939:

Infanterie-Regiment 453

Infanterie-Regiment 464

Infanterie-Regiment 473

Artillerie-Regiment 253

Pionier-Bataillon 253

Panzerabwehr-Abteilung 253

Aufklärungs-Abteilung 253

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 253

Divisions-Nachschubführer 253

253. Infanterie-Division 1944

Grenadier-Regiment 453

Grenadier-Regiment 464

Grenadier-Regiment 473

Divisions-Füsilier-Bataillon 253

Artillerie-Regiment 253

Pionier-Bataillon 253

Panzerjäger-Abteilung 253

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 253

Divisions-Nachschubführer 253

4. Literatur und Quellen:

Clemens Frhr. von Boenninghausen: 253. Infanterie-Division. Weg und Ende einer rheinisch-westfälischen Division im Osten 1941 - 1945, Selbstverlag, Coesfeld 1972

Clemens Frhr. von Boenninghausen: Kampf und Ende rheinisch-westfälischer Infanterie-Divisionen an der Ostfront 1941 - 1945, Coesfeld 1980

Christoph Rass: "Menschenmaterial": Deutsche Soldaten an der Ostfront. Innenansichten einer Infanterie-Division 1939 - 1945, Schöningh, Paderborn 2003

Rass, Christoph A. / Rohrkamp, Rene: Dramatis Personae. Die Akteure der Wehrmachtjustiz. Das Gericht der 253. Infanterie-Division. In: Baumann, Ulrich / Koch, Magnus (Hrsg.): "Was damals Recht war...". Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht, Berlin 2008, S. 95-112

 
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280, 2. Auflage, Osnabrück 1973

Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-253/
Kriegsgliederungen der 9. Armee RH 20-9/
Kriegsgliederungen der 4. Armee RH 20-4/