277. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die Aufstellung der Division wurde am 22. Mai 1940 befohlen. Die Divisionen der 10. Welle wurden für einen befürchteten längeren Feldzug im Westen aufgestellt. Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges wurde die Aufstellung jedoch am 22. Juli 1940 abgebrochen.

Eine neue 277. Infanterie-Division wurde am 17. November 1943 als Division 22. Welle durch die Heeresgruppe F in Kroatien aufgestellt. Im Januar verlegte die Division zur weiteren Aufstellung nach Süd-Frankreich. Der Divisionsstab kam von der aufgelösten 262. Infanterie-Division. Bis zum 6. Januar 1944 war der Antransport der Division in den Raum Carcassonne beendet. Am 16. Januar 1944 hatte die Division eine Stärke von 3.710 Mann, am 18. Januar 194 von 4.146 Mann und 829 Hiwi. Bis zum 9. Februar 1944 war die Stärke der Division auf 8.827 Mann und 658 Hiwi angewachsen. Anfang März 1944 wurde die Division in den Raum nordwestlich Narbonne verlegt. Am 3. März 1944 hatte die Division eine Stärke von 10.167 Mann und 1.664 Mannschaften. Am 25. Mai 1944 wurde der Gefechtsstand der Division nach St. Felix, etwa 7 km nordwestlich Narbonne, verlegt. Ab dem 19. Juni 1944 wurde die Division in ihrem Stellungsraum in der Narbonne durch die 271. und 272. Infanterie-Division abgelöst und begann mit der Verlegung in die Normandie. Am 21. Juni 1944 war die Division mit ersten Teilen in den Raum Alencon abtransportiert. Am 27. Juni 1944 hatte die Division den Raum nordwestlich Le Mans erreicht, am 30. Juni standen die vordersten Teile nordwestlich von Domfront.  Ab dem 4. Juli 1944 wurde die Division kommend in die Invasionsfront in der Normandie eingegliedert. Sie wurde dabei dem II. SS-Panzerkorps bei der Panzergruppe West zugeteilt und im Raum südöstlich Tilly eingesetzt, wo sie die 9. SS-Panzerdivision ablöste. Die Ablösung war bis zum 10. Juli abgeschlossen. In den folgenden Wochen erlitt die Division bei den Kämpfen in der Normandie schwere Verluste. Mitte Juli 1944 gab es schwere Kämpfe im Abschnitt Noyers - Vendes, wo die 276. und 277. Infanterie-Division erhebliche Verluste erlitten. In den Stellungsraum der Division gelangen den angreifenden britischen Verbänden mehrere Einbrüche. Nach dem Durchbruch der Alliierten bei Avranches geriet die Division Mitte August in den Kessel von Falaise, wo sie vernichtet wurde. Neu aufgestellt wurde die Division im September 1944 als 277. Volks-Grenadier-Division.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Dezember in Aufstellung 2. Panzerarmee F Kroatien

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar in Aufstellung 2. Panzerarmee F Kroatien
Januar IV. Lw 19. Armee D Carcassonne
März IV. Lw 19. Armee D Narbonne
Mai IV. Lw 19.Armee G Narbonne
Juli II. SS Panzergruppe West B Normandie
August (Reste) II. Fallschirm 7. Armee B Normandie (Lagekarte)
August LVIII. 5. Panzerarmee B Normandie
August LXXIV. 5. Armee B Normandie, Kessel von Falaise

 

2. Divisionskommandeure:

15. Juni 1940 - 22. Juli 1940 Generalleutnant Karl Graf

 

10. Dezember 1943 Generalleutnant Helmuth Huffmann

5. April 1944 General der Nachrichtentruppen Albert Praun

 

3. Gliederung:

277. Infanterie-Division 1940 (geplant):

Infanterie-Regiment 553

Infanterie-Regiment 554

Infanterie-Regiment 555

Artillerie-Abteilung 277

Divisionseinheiten 277

 

277. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 989

Grenadier-Regiment 990

Grenadier-Regiment 991

Divisions-Füsilier-Bataillon 277

Artillerie-Regiment 277

Pionier-Bataillon 277

Feldersatz-Bataillon 277

Panzerjäger-Kompanie 277

Divisions-Nachrichten-Abteilung 277

Divisions-Nachschubführer 277

 

4. Literatur und Quellen:

Wingolf Scherer/Ernst-Detlef Broch: Untergang - Kampf und Vernichtung der 277. Division in der Normandie und in der Eifel, Helios-Verlag, Aachen 2005

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973