XXXXVII. Panzerkorps (47.)

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Aufgestellt am 21. Juni 1942 durch die Umbenennung des XXXXVII. Armeekorps. Das Korps stand in diesem Zeitpunkt im Raum zwischen Orel und Rshew. Ende Juni 1943 wurde das Korps in den Raum Orel verlegt und nahm dann ab dem 5. Juli an der Offensive gegen Kursk teil. Das Korps war Teil des nördlichen Zangenflügels , der aus dem Raum südlich von Orel auf Kursk vorstieß. Nach dem Scheitern der Offensive am 10. Juli 1943 begann am 12. Juli 1943 die russische Gegenoffensive im Raum um Orel. Das Korps ging auf seine Ausgangsstellungen zurück und bezog dort eine Verteidigungsstellung. Im August 1943 wurde das Korps zur Heeresgruppe Süd verlegt. Am 26. August 1943 begann hier die russische Offensive an der Nahtstelle zur Heeresgruppe Mitte. Im September gingen Sumy (2.9.), Tschernigow (21.9.) und Poltawa (23.9.) verloren. Schließlich musste sich das Korps bei Tscherkassy hinter den Dnjepr zurückziehen. Am 24. Januar 1944 begann die russische Offensive bei Tscherkassy über den Dnjepr. Schnell wurden tiefe Einbrüche in die deutsche HKL erzielt. Am 26. Januar wurde das XXXVII. Panzerkorps zum Gegenangriff von Süden her gegen den russischen Brückenkopf eingesetzt. Der deutsche Angriff wurde aber von russischen Einheiten abgeschlagen. Ende Januar 1944 war das XXXXII. Armeekorps im Kessel von Tscherkassy eingeschlossen. Vom 1. bis zum 3. Februar folgten wiederholte Gegenstöße des XXXXVII. Panzerkorps, wobei Teile der 11. Panzerdivision, die 14. Panzerdivision und die 3. Panzerdivision eingesetzt wurden, die von Zlatopol transferiert worden waren. Ihr Versuch, die Verteidigungsfront der russischen 5. Garde-Panzerarmee nordwestlich von Mokraja Kaligorka in Richtung Iskrenoje einzurennen, scheiterte. Alle deutschen Angriffe wurden zurückgeschlagen. Im Süden und Südosten des Kessels verlief die neue Front beim XXXXVII. Panzerkorps entlang der großen Waldgebiete nach Guta Mischiritskaja, entlang des Westufers der Flüsse Ross und über Bolschoi Staroselje nach Orlowetz. In der Morgendämmerung des 4. Februar startete eine neue Gegenoffensive der Wehrmacht: das III. Panzerkorps sollte in Richtung Medwyn mit vier Panzerdivisionen und das XXXXVII. Panzerkorps vom Süden her mit gleicher Stärke angreifen und versuchen, sich mit der eingeschlossenen Nordgruppe zu verbinden. Das XXXXVII. Panzerkorps konnte jedoch keine Erfolge erzielen und wurde dann noch 30 Kilometer vor der Kesselfront gestoppt. Bis zum 11. Februar 1944 konnte das XXXXVII. Panzerkorps trotz starken Widerstandes einen Brückenkopfes bei Jerki bilden und einen erfolgreichen Vorstoß auf das Höhengelände südöstlich von Swenigorodka führen, dabei wurden erhebliche feindliche Panzerkräfte gebunden. Zudem wurde die vom Osten drohende Flankenwirkung auf den Durchbruchskeil des III. Panzerkorps beseitigt. Da es dem III. Panzerkorps nicht gelang, den Kessel von Tscherkassy zu entsetzen, begann am 16. Februar 1944 der Ausbruch der eingeschlossenen Verbände, wobei nur kleinere Einheiten entkommen konnten. Anschließend wurde das Korps in den Raum Jassy zurück gedrängt. Ende April 1944 wurde das Korps aus Rußland abgezogen und zur Auffrischung nach Nordfrankreich in den Raum Rouen verlegt. Nach dem Beginn der alliierten Invasion am 6. Juni 1944 wurde das Generalkommando in den Raum südlich von Caen verlegt. In den folgenden Tagen führte das Korps den Abwehrkampf um Caen. Durch das Einschieben des I. SS-Panzerkorps und des II. SS-Panzerkorps verlagerte sich die Abwehrfront des XXXXVII. Panzerkorps weiter nach Westen, so dass es am 1. August im Raum Östlich von Granville gegen den Ausbruch amerikanischer Verbände kämpfte. Das Korps konnte den amerikanischen Durchbruch nicht verhindern. Das Korps konnte dem Kessel von Falaise entkommen und sich nach Metz zurückziehen. Im August und September 1944 stand das Korps im Raum Metz und Lothringen und dann in den Niederlanden und bei Venlo. Zwischen dem 16. Dezember 1944 und dem 21. Januar 1945 nahm das Korps an der Ardennenoffensive teil. Anschließend wurde das Korps wieder am Niederrhein eingesetzt. Im April 1945 in Armee-Abteilung Lüttwitz umbenannt.

 

1942

Datum Armee Heeresgruppe Ort
21. Juni 2. Panzerarmee Mitte Brjansk, Orel

1943

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 2. Panzerarmee Mitte Brjansk, Orel
Juli 9. Armee Mitte Orel
September 8. Armee Süd Krementschug

1944

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 8. Armee Süd Kirowograd
30. März 8. Armee Südukraine Jassy
Mai z.Vfg. OKW Nordfrankreich
Juni 7. Armee B Normandie (Lagekarte) (Lagekarte)
Juli Panzergruppe West B Normandie (Lagekarte) (Lagekarte)
August 1. Armee B Metz (Lagekarte)
September 5. Panzerarmee G Lothringen (Lagekarte)
16. Oktober 19. Armee G Venlo, Niederrhein (Lagekarte)
Dezember 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1945

Datum Armee Heeresgruppe Ort
Januar 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Februar 1. Fallschirmarmee H Niederrhein (Lagekarte)

 

2. Kommandeure:

21. Juni 1942: General der Artillerie Joachim Lemelsen

14. Oktober 1943: General der Panzertruppen Heinrich Eberbach

22. Oktober 1943 General der Artillerie Joachim Lemesen

4. November 1943 Generaloberst Erhard Raus

25. November 1943 General der Infanterie Rudolf von Bünau

31. Dezember 1943 General der Panzertruppen Nikolaus von Vormann

4. März 1944 General der Panzertruppen Hans Freiherr von Funck

4. September 1944 General der Panzertruppen Heinrich Freiherr von Lüttwitz

 

3. Gliederungen:

a) Korpstruppen

Arko 130, ab Dezember 1944 Arko 447

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

Ost-Bataillon 447

 

b) unterstellte Divisionen

22. Dezember 1942: 211. Infanterie-Division, 208. Infanterie-Division, Masse 18. Panzer-Division, 339. Infanterie-Division, Teile 221. Sicherungs-Division

7. Juli 1943: 20. Panzer-Division, 2. Panzer-Division, 6. Infanterie-Division, 9. Panzer-Division

26. Dezember 1943: 320. Infanterie-Division, 106. Infanterie-Division, 2/3 der 167. Infanterie-Division, 262. Infanterie-Division, 282. Infanterie-Division, 389. Infanterie-Division

12. Juni 1944: 5. Fallschirmjäger-Division

16. September 1944: Masse 21. Panzer-Division, Panzer-Brigade 111, Panzer-Brigade 112, Panzer-Brigade 113

1. März 1945: 6. Fallschirmjäger-Division, 116. Panzer-Division, 84. Infanterie-Division

 

2. August 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

18. Panzer-Division

211. Infanterie-Division

208. Infanterie-Division

339. Infanterie-Division

216. Infanterie-Division

Infanterie-Regiment 350

I. / Artillerie-Regiment 216
III. / Artillerie-Regiment 213
1. / schwere Artillerie-Abteilung 817

Beobachtungs-Abteilung 37

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

 

2. September 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

18. Panzer-Division

211. Infanterie-Division

208. Infanterie-Division

339. Infanterie-Division

216. Infanterie-Division

Regimentsgruppe Maus (Teile 4. PD)

Infanterie-Regiment 350

I. / Artillerie-Regiment 216
III. / Artillerie-Regiment 213

Beobachtungs-Abteilung 37

Bau-Bataillon 11

Panzerzug 2

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

 

2. Oktober 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

18. Panzer-Division

211. Infanterie-Division

208. Infanterie-Division

339. Infanterie-Division

216. Infanterie-Division

20. Panzer-Division

Infanterie-Regiment 350

I. / Artillerie-Regiment 216
1. / schwere Artillerie-Abteilung 817
II. / Artillerie-Regiment 213

Beobachtungs-Abteilung 37

Pionier-Bataillon 42

Bau-Bataillon 11 (1. Kp)

Panzerzug 2

Arko 146

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

 

2. November 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

18. Panzer-Division

211. Infanterie-Division

208. Infanterie-Division

339. Infanterie-Division

216. Infanterie-Division

Infanterie-Regiment 350

Artillerie-Regiments-Stab 786

2. und 3. / schwere Artillerie-Abteilung 604
II. / Artillerie-Regiment 41
1 Batterie schwere Artillerie-Abteilung 817

Sturmgeschütz-Abteilung 600

Beobachtungs-Abteilung 37

Heeres-Flak-Abteilung 284

Pionier-Bataillon 42

Bau-Bataillon 11

Arko 146

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

 

2. Dezember 1942

Divisionen Heerestruppen Korpstruppen

18. Panzer-Division

211. Infanterie-Division

208. Infanterie-Division

339. Infanterie-Division

216. Infanterie-Division

Infanterie-Regiment 350

Artillerie-Regiments-Stab 786

2. und 3. / schwere Artillerie-Abteilung 604
II. / Artillerie-Regiment 41
1 Batterie schwere Artillerie-Abteilung 817

Beobachtungs-Abteilung 37

Heeres-Flak-Abteilung 284

Pionier-Regiments-Stab 678

Pionier-Bataillon 42

Bau-Bataillon 11

Ost-Bataillon 447
2 Kompanien Ost-Bataillon 339

Arko 146

Korps-Nachrichten-Abteilung 447

Korps-Nachschubtruppen 447

 

4. Literatur und Quellen:

Gesamtübersicht: Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5. Die Landstreitkräfte 31 – 70. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1977

Unterstellungen und Kriegsgliederungen Juli - Dezember 1942: Gliederungen der 2. Panzerarmee in RH 21-2/423 Bundesarchiv Freiburg