XIII. SS-Armeekorps (13.)
1. Einsatz und Unterstellung:
Die Aufstellung des XII. SS-Armeekorps ging zurück auf einen Befehl des OKH vom 1. August 1944 zur Aufstellung von zwei Generalkommandos und deren Übernahme in die Waffen-SS. Das SS-Führungshauptamt befahl daraufhin am 7. August 1944 daraufhin:
1.) Auf Befehl OKH (Bezugsbefehl) ist verantwortlich durch das
Wehrbereichskommando VIII unter Verwendung zurückgeführter Stäbe und Einheiten
des Feldheeres
Generalkommando
XII. SS-Armeekorps und
Generalkommando XIII. SS-Armeekorps
mit Korpstruppen aufzustellen.
2.) Reichsführer-SS hat zum Kommandierenden General des Generalkommandos XII. SS-Armeekorps mit sofortiger Wirkung SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei von Gottberg, zum Kommandierenden General des Generalkommandos XIII. SS-Armeekorps SS-Gruppenführer und General der Waffen-SS Prieß ernannt.
3.) Gliederung und Truppenbezeichnungen der Generalkommandos XII. bzw. XIII.
SS-Armeekorps:
Stab / Generalkommando XII. bzw. XIII. SS-Armeekorps
1 Generalkommando
1 Stab Artillerie-Kommandeur (mot)
1 Stab Pionier-Regiments-Stab (mot) (als Korps-Pionier-Führer)
SS-Korps-Kartenstelle 112 bzw. 113
SS-Feldgendarmerie-Trupp 112 bzw. 113
SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 112 bzw. 113
1 Stab
Korps-Nachrichten-Abteilung (mot)
1 Ffk-Kp. (mot)
1 Kps. Fsp.Betr.Kp. (mot)
1 Kps. Fu.Kp. (mot)
1 Vers. Staffel (mot) Kps.Nachr.Abt.
SS-Kraftfahr-Kompanie 112 bzw. 113
SS-Kfz.-Instandsetzungs-Zug 112 bzw. 113
SS-Feldpostamt 112 bzw. 113
4.) Sämtliches Personal und Material für die Aufstellung der für die Generalkommandos XII. und XIII. SS-Armeekorps vorgesehenen Stäbe und Truppenteile wird mit Wirkung vom 5. August 1944 zur Waffen-SS versetzt. Durchführungsbestimmungen ergehen durch das SS-Führungshauptamt, Abt. V/IIa, (....) .
5. )Verwendungsbereitschaft für Generalkommando VII. SS-Armeekorps ist herzustellen bis zum 12. August 1944, für Generalkommando XIII. SS-Armeekorps bis zum 18. August 1944.
(...)
Die Aufstellung des Korpsstabes fand in Breslau im Hotel Monopol statt. Ohne die
Aufstellung zu vollenden, wurde das Generalkommando bereits am 3. September 1944
in Marsch gesetzt und traf am 4. September 1944 in Metz ein. Am 7. September
1944 übernahm das Generalkommando dann die Reste des XXXV. Armeekorps im Abschnitt zwischen
Diedenhofen und Arry s. Mosel. Aufgabe des Korps war die Verhinderung eines
feindlichen Durchbruchs auf die Saar. Hierzu sollte die in Aufbau befindliche
Front an der Mosel einschließlich des Brückenkopfes Metz verstärkt werden. In
der Zeit bis zum 7. November 1944 folgten Stellungskämpfe im Raum Metz - Nancy -
Chateau-Salins. Bis zum 25. Dezember 1944 kämpfte das Korps in Lothringen und
wurde dabei in den Raum westlich und südlich von Saarbrücken zurückgedrängt. Es
stand mit Beendigung der alliierten Angriffe im Zuge der Ardennen-Offensive am
15. Dezember 1944 auf der Linie Ludweiler - Forbach - Gr. Bliederstroff -
Bliedbrück. Vom 26. bis zum 30. Dezember 1944 wurde das Korps in Vorbereitung
auf das Unternehmen "Nordwind", der deutsche Offensive im Elsaß und den Vogesen,
umgegliedert. Hierzu wurden der Division u.a. die 19. Volks-Grenadier-Division
sowie starke Werfer-Verbände und die schwere Panzerjäger-Abteilung 566
zugeführt. Am 30. Dezember 1944 bezogen die deutschen Verbände ihre
Ausgangsstellungen. Der Angriffsstreifen des Korps wurde begrenzt durch die
Linien: rechts Bliestal bis Bliesbrück - Wiesviller - Wittring / links
Dickenalbe - Abschnitt bis Guiderkirch - Guising - Bining. Nachdem deutsche
Angriffsspitzen am 3. Januar Großrederchingen und Teile der Ortschaft Achen
genommen hatten, kam dieser Angriff jedoch zum Stehen. Nach dem Scheitern der
deutschen Offensive verblieb das Korps in den erreichten Stellungen und richtete
sich zur Verteidigung ein. Dabei kam es immer wieder zu harten Kämpfen, in denen
es u.a. der 17. SS-Panzergrenadier-Division am 13. Januar 1945 gelang, den Ort
Rimlingen zurückzuerobern. Anfang Februar 1945 zeichnete sich dann eine
amerikanische Offensive ab. Diese Offensive begann am 15. Februar. Die 44.
amerikanische Division durchbrach die Front der stark strapazierte Front der 17.
SS-Panzer-Grenadier-Division an mehreren Stellen zwischen Bliesbogen und Rimling.
Bis zum Nachmittag gelang es, den amerikanischen Vormarsch aufzuhalten und die
Front zu stabilisieren. Weitere Angriffe am 16. und 17. Februar konnten
abgewiesen werden. Es folgten wieder Stellungskämpfe und der Wechsel der
unterstellten Verbände innerhalb des Korps. Am 15. März 1945 begann die nächste
amerikanische Offensive im Bereich des XIII. SS-Armeekorps. Die unterstellten
Divisionen hatte schwere Verluste und wurden auf den Westwall zurückgedrängt. Im
weiteren Verlauf der alliierten Offensive wurde das Korps schließlich bis zum
25. März 1945 an den Rhein zurückgedrängt. Hier erhielt das Generalkommando den
Auftrag, eine Verteidigungsstellung am Rheinufer aufzubauen. Hierzu standen dem
Generalkommando der Stab und Splittergruppen der 2. Gebirgs-Division, Reste der
zerschlagenen 19. Volksgrenadier-Division, die Kampfgruppe der 17.
SS-Panzer-Grenadier-Division sowie schwache Artillerie- und Pioniertruppenteile
zur Verfügung. Ab dem 26. März 1945 unterstand dem Generalkommando auch die
Kampfgruppe der 47. Volks-Grenadier-Division. Der Korpsbereich erstreckte sich
am Rhein entlang von südöstlich Germersheim bis nordöstlich von Speyer. Am 29.
März 1945 wurde das Generalkommando dann aus der Front gezogen und mit dem
Auftrag betraut, eine Sperrlinie zwischen dem Mainknie bei Miltenberg und Nekkar
bei Eberbach zur Aufnahme der Verbände des XIII. Armeekorps (Heer). Dieser
Auftrag wurde bereits am Folgetag aufgehoben, da sich die Front des XIII.
Armeekorps bereits an der Auffanglinie befand. Daher erhielt das Generalkommando
des XIII. SS-Armeekorps noch am 30. März 1945 den Auftrag, eine Sperrlinie am
Neckar-Enz-Abschnitt aufzubauen. Hierzu standen nur geringe Pionier- und
Ersatzeinheiten zur Verfügung. Außerdem sollte eine Auffanglinie am
Jagst-Abschnitt zwischen Dörzbach und Jagstfeld aufgebaut werden. Am 1. April
1945 verlegte das Generalkommando des XIII. SS-Armeekorps nach Rothenburg, um
eine geschlossene Abwehrfront zwischen Ochsenfurt und Dörzbach aufzubauen und
die Verbindung zur rechts anschließenden 7. Armee wieder herzustellen. Die
hierzu vorhandenen Truppenteile waren äußerst schwach und zusammen gewürfelt.
Es gelang jedoch, eine durchgehende Frontlinie aufzubauen und diese durch
Ersatzeinheiten, Schulen und Versprengte zu verstärken. Am 4. April 1945 wurde
der Korpsabschnitt nach Norden bis nach Kitzingen erweitert. Am 5. April 1945
konnten amerikanische Verbände die Front der 9. Volksgrenadier-Division
durchbrechen und bis Crailsheim vorstoßen. Im Anschluß daran wurde das Korps bis
zum 12. April 1944 auf die Linie Blaufelden - Pommersfelden - nördlich Forchheim
und bis zum 17. April 1945 auf die Linie Rot a. Sand - Brettenfeld - Nürnberg
zurückgedrängt. Um Nürnberg entbrannten schwere Kämpfe, die am 20. April 1945
mit der Befreiung der Stadt durch die Amerikaner endeten. Im Anschluß mußte sich
das XIII. SS-Armeekorps auf die Donau zurückziehen. Es gelang, vier
Donaubrückenköpfe zu bilden und die Masse der Truppen hinter die Donau zu
retten. Am 25. April 1945 erstreckte sich der Korps-Abschnitt von südwestlich
Donauwörth - Marxheim - Neuburg a.d. Donau - Ingolstadt - Vohburg - Kehlhaim bis
an die Stadtgrenze von Regensburg, wobei sich die nördlich der Donau gelegenen
Städte Donauwörth, Marxheim und Ingolstadt noch in deutscher Hand befanden. Am
rechten, aber noch mehr am linken Flügel durch den Vorstoß der 12.
US-Panzer-Division bedroht, aber auch unter dem starken Druck der amerikanischen
Verbände konnte das XIII. SS-Armeekorps die Donaulinie nicht halten. Es zog sich
daher kämpfend ab dem 26. April 1945 auf die Alpen zurück. Am 5. Mai 1945 befand
sich der letzte Korps-Gefechtsstand in Schwendt in Tirol, wo das Generalkommando
schließlich bei Kriegsende in Gefangenschaft ging.
1944
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
7. August | BdE | Breslau | |
4. September | 1. Armee | G | Metz / Lothringen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
1945
Datum | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | 1. Armee | G | Saarpfalz, Donau (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) |
2. Kommandeure:
7. August 1944 SS-Obergruppenführer Hermann Pries
20. Oktober 1944 SS-Gruppenführer Max Simon
Chef des Generalstabes
7. August 1944 Oberst Kurt v. Einem
13. Januar 1945 Obersturmbannführer Ekkehard Albert
Ia
Sturmbannführer Sturzbecher
Major i. G. Krelle
Major i. G. Gertenberg
3. Gliederung:
26. November 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
36. Infanterie-Division | unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
15. Dezember 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
36. Infanterie-Division | Eisenbahn-Artillerie-Abteilung 640 Artillerie-Abteilung 1151 Artillerie-Abteilung 763 leichte Artillerie-Abteilung 33 Festungs-Artillerie-Abteilung 1305 Festungs-Artillerie-Abteilung 1306 Festungs-Artillerie-Abteilung 1313 Artillerie-Batterie 1528 Artillerie-Batterie 1529 SS-Beobachtungs-Abteilung 508 Festungs-Flak-Abteilung 813 Infanterie-Lehr-Bataillon AOK 1 |
SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
25. Dezember 1944
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
1. Januar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
17. SS-Panzer-Grenadier-Division 36. Volks-Grenadier-Division |
unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
21. Januar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
1. Februar 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
1. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
19. Volks-Grenadier-Division | unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
13. März 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
19.
Volks-Grenadier-Division 17. SS-Panzer-Grenadier-Division 16. Volks-Grenadier-Division |
Volkswerfer-Brigade 18
Artillerie-Regiments-Stab 1164 Heeres-Artillerie-Abteilung 456 (bei 16. VGD, Zuführung zu Gen.Kdo. LXXXII. AK) leichte SS-Beobachtungs-Batterie 508 Festungs-Regiment 40 (bei 19. VGD) Regimentsstab Gugelberger (bei 16. VGD) Lehr-Batterie AOK 1 (bei 19. VGD) Fla-BAtaillon 807 (bei 16. VGD) |
SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
30. April 1945
Divisionen | Heerestruppen | Korpstruppen |
38. SS-Grenadier-Division
Panzerkampfgruppe Hobe |
unbekannt | SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Korps-Nachrichten-Abteilung 113 SS-Kraftfahr-Kompanie 113 SS-Kfz-Instandsetzungszug 113 SS-Feldpostamt 113 SS-Artillerie-Kommandeur 113 SS-Korps-Kartenstelle 113 SS-Versorgungstruppen 113 |
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage.
Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Erich Spiwoks, Hans Stöber: Endkampf zwischen Mosel und Inn.. XIII.
SS-Armeekorps. Munin-Verlag, 1. Auflage 1976 / Nation Europa Verlag GmbH, 2.
Auflage 1999
Bestände des Bundesarchives Freiburg, Signatur RS 2-13/1 und RS 2-13/2