Luftwaffen-Feld-Divisionen

 

Nach den schweren Verlusten des deutschen Ostheeres im Winter 1941/42 und der darauf folgenden Sommeroffensive fehlten im deutschen Heer Soldaten. Mit Führerweisung vom 12. September 1942 sollte die Luftwaffe aus überzähligem Personal sofort 200.000 Mann an das Heer überstellen. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, konnte Adolf Hitler jedoch überreden, die Luftwaffen-Soldaten in luftwaffen-eigenen Verbänden zusammen zu fassen. Mit Weisung des OdL vom 17. September wurde daraufhin die Aufstellung von 20 Luftwaffen-Felddivisionen befohlen. Während die Offiziere sich freiwillig melden sollten, wurden die Unteroffiziere und Mannschaften teilweise geschlossen aus bereits bestehenden Verbänden übernommen. Das Personal kam von fliegenden Verbänden, von Ausbildungs-Einheiten der Flakartillerie, von der Luftnachrichtentruppe und der Luftwaffenbautruppe. Aus den fliegenden Verbänden wurden die Luftwaffen-Jäger-Regimenter gebildet, aus der Flaktruppe die Luftwaffen-Artillerie-Regimenter und die Luftwaffen-Flak-Abteilungen. Aus den Luftnachrichtentruppen wurden Luftwaffen-Nachrichten-Abteilungen und aus den Luftwaffenbautruppen entstanden Luftwaffen-Pionier-Bataillone. Deren Offiziere bis hin zum Divisionskommandeur kamen ebenfalls von der Luftwaffe und hatten keinerlei infanteristische Erfahrung, was sich im anschließenden Einsatz der Divisionen als fatal erweisen sollte. Die Divisionen wurden bevorzugt mit neuen Waffen und Material ausgestattet und ohne Ausbildung an die Front verlegt. Dort erlitten sie schwere Verluste. Mit Führerbefehl wurden die Luftwaffen-Felddivisionen zum 31. Oktober 1943 in das Heer übernommen. Eine Umbenennung in "Feld-Divisionen (L)", wie sie in der Literatur immer wieder angeführt wird, hat dabei nicht stattgefunden. Die Divisionen werden so auch in den Geheimen Tagesberichten der deutschen Wehrmachtsführung, in den Kriegstagebüchern und in den Lagekarten als Luftwaffen-Felddivisionen bezeichnet.
Zitat aus dem Originalbefehl:
Der Chef des Generalstabes des Heeres/Org. I/4852/43 g.Kdos. v. 21.10.1943
Überführung der Luftwaffen-Feld-Divisionen in das Heer
1.) Die Luftwaffen-Feld-Divisionen treten mit dem 1.11. zum Heer.
2.) Der Führer hat befohlen, dass die Luftwaffen-Feld-Divisionen in ihrer bisherigen Art erhalten bleiben.
......
Anlage zu Der Chef des Generalstabes des Heeres/Org. I/4852/43 g.Kdos. v. 21.10.1943
Durchführungsbestimmungen Nr. 1
........
I. 3) Bezeichnungen
Die Luftwaffen-Feld-Divisionen und selbständigen Luftwaffen-Feldtruppenteile behalten auch nach dem Übertritt in das Heer ihre bisherige Nummer und Truppenbezeichnung z.B.
"3. Luftwaffen-Feld-Divisionen"
"Luftwaffen-Jäger-Regiment 10" usw.

In das Heer übernommen wurden die Luftwaffen-Felddivisionen 1 bis 6 und 9 bis 21, die eingesetzten Teile der 22. Luftwaffen-Felddivision und das Feld-Regiment 503. Ausgenommen waren die Flak-Abteilungen, Stammpersonal für Fallschirmtruppen (10.000 Mann), und Spezialpersonal mit luftwaffeneigener Vorbildung (6.000 Mann). Außerdem verblieben die Bewährungseinheiten bei der Luftwaffe. Außerdem verblieben die Offiziere und Beamte sowie die Angehörigen des Ingenieurkorps mit luftwaffeneigener Spezialausbildung bei der Luftwaffe.

 

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1. Luftwaffen-Feld-Division 2. Luftwaffen-Feld-Division 3. Luftwaffen-Feld-Division
4. Luftwaffen-Feld-Division 5. Luftwaffen-Feld-Division 6. Luftwaffen-Feld-Division
7. Luftwaffen-Feld-Division 8. Luftwaffen-Feld-Division 9. Luftwaffen-Feld-Division
10. Luftwaffen-Feld-Division 11. Luftwaffen-Feld-Division 12. Luftwaffen-Feld-Division
13. Luftwaffen-Feld-Division 14. Luftwaffen-Feld-Division 15. Luftwaffen-Feld-Division
16. Luftwaffen-Feld-Division 17. Luftwaffen-Feld-Division 18. Luftwaffen-Feld-Division
19. Luftwaffen-Feld-Division 20. Luftwaffen-Feld-Division 21. Luftwaffen-Feld-Division
22. Luftwaffen-Feld-Division