Panzer-Brigade 150

 

Die Panzer-Brigade 150 wurde ab November 1944 beim Ersatzheer im Raum Eberswalde und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr aufgestellt. Die Panzer-Brigade war für Sonderaufgaben des OKW bei der Ardennen-Offensive vorgesehen. Ihre Kommandos sollten im Verband der Heeresgruppe B Fernaufklärungs- und Diversionsaufträge im Bereich vor der 5. und der 6. Panzer-Armee durchführen. Die Brigade gliederte sich in:
Brigade-Stab mit Nachrichten-Kompanie
2 Panzergruppen
1 Infanteriegruppe
3 kleine Stäbe für die Kampfgruppen
Das Personal kam aus verschiedenen Truppenteilen:
2 Bataillone aus der "Kampfgruppe 200" der Luftwaffe (800 Mann)
1 Kompanie "Jagdverband Mitte" (175 Mann)
2 Kompanien SS-Fallschirmjäger-Bataillon 600 (380 Mann)
2 Panzerkompanien des Heeres (240 Mann)
2 Panzergrenadier-Kompanien (350 Mann)
2 Kompanien schwere Granatwerfer des Heeres (200 Mann)
2 Panzerjäger-Kompanien des Heeres (200 Mann)
1 Pionier-Kompanie des Heeres (100 Mann)
2 Nachrichten-Kompanien des Heeres (200 Mann)
3 Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Züge (75 Mann)
Die Masse des Brigadestabes und der Brigadeeinheiten der Panzer-Brigade 108 bildeten in Grafenwöhr den Stab der Brigade. Die Brigade besteht hauptsächlich aus Freiwilligen aller Wehrmachtsteile und Teileinheiten der Sonder-Kampfverbände und Jagdverbände des OKW, z. B. Reste des Lehr-Regiment 800 z.b.V. und anderer "Brandenburg"-Einheiten. Zusätzlich wurden im Dezember 1944 Kampfunterstützungsverbände vom Heer und der Waffen-SS zugeführt, sogar noch am 20. Dezember 1944. Die Brigade hatte drei verschiedene Aufgaben während der Ardennen-Offensive: Zerstörung von Brücken, Betriebsstofflager und Munitionslager, Aufklärung feindlicher Truppenbewegungen und Stellungen hinter der Front sowie die Zerstörung feindlicher Funkstellen und das Geben falscher Befehle an amerikanische Einheiten. Hierzu hatte die Brigade mehrere perfekt englisch sprechende Angehörige in ihren Reihen, war mit amerikanischen Beute-Kfz und Sherman-Panzern ausgerüstet und in amerikanische Uniformen gekleidet.

Ab dem 16. Dezember 1944 wurde die Masse der Brigade bei der 6. Panzerarmee in der Eifel bereitgehalten. Die Masse der Panzer-Brigade 150 konnte wegen der ungünstigen Wetterlage und auch der ungünstigen Lageentwicklung an der Ourthe erst am 20. und 21. Dezember 1944 eingesetzt werden. Ein wesentlich beeinflussendes Einsickern in die Tiefe des amerikanischen Abwehrraums nordöstlich Bastogne gelang nicht. Als der Angriff der beiden Panzer-Kampfgruppen der Brigade im Angriffsstreifen der 12. SS-Panzer-Division "Hitlerjugend" im starken Artillerie- und Pak-Feuer liegen bleibt, ist die Mission der Brigade gescheitert. Teile der Brigade, welche als Kommandoeinheiten mit US-Uniformteilen in der amerikanischen Front für Verwirrung sorgen sollten, waren zum Teil auch erfolgreich. Viele von ihnen bezahlten diesen Einsatz aber mit ihrem Leben, wenn sie in amerikanischer Uniform aufgegriffen wurden.   

Die Panzer-Brigade 150 wurde am 25. Dezember 1944 aufgelöst. Einige Teile, vor allem die Angehörigen der SS-Jagdverbände bildeten Ende Januar 1945 den Sperrverband Skorzeny an der Oderfront.

Brigadekommandeure:

SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny

Oberstleutnant Wulf (m.F.b.)