Stärkemeldung der 13. Panzer-Division am 1. Juni 1944
Unterstellungsverhältnis: XXXX. Panzerkorps
I. Personelle Lage am Stichtag
a) Personal:
Soll | Fehl | |
Offiziere | 372 | 31 |
Beamte | 91 | +6 |
Uffz. | 2.871 | 182 |
Mannschaften | 10.146 | 917 |
Hiwi | 1.145 | 103 |
Summe | 14.625 | 1.227 |
b) Verluste und sonstige Abgänge:
tot | verwundet | vermißt | krank | sonst. | |
Offiziere | 8 | 27 | 3 | 3 | |
Uffz. und Mannsch. | 318 | 1.022 | 137 | 175 | |
Summe | 321 | 1049 | 140 | 180 |
c) in der Berichtzeit eingetroffener Ersatz:
Ersatz | Genesene | |
Offiziere | 69 | 7 |
Uffz. und Mannsch. | 2.734 | 746 |
d) über ein Jahr nicht beurlaubt:
insgesamt | 423 Köpfe | ||
davon | 12 - 18 Monate | 19 - 24 Monate | über 24 Monate |
423 |
II. Materielle Lage
Gepanzerte Fahrzeuge | |||||||
Pz. V | Pz. III | Pz. IV | Hummel | Wespe | Schtz.Pz. / Pz.Späh | Pak Sf | |
Soll | 99 | 13 | 98 | 8 | 18 | 285 | 45 |
einsatzbereit | 1 | 2 | 3 | 13 | 33 | 3 | |
in kurzfr. Inst. | 1 | 1 | 11 |
Kräder | Pkw | ||||
Ketten | m. angetr. Beiw. | sonst. | gel. | O | |
Soll | 122 | 446 | 706 | 78 | |
einsatzbereit | 1 | 6 | 132 | 145 | 47 |
in kurzfr. Inst. | 3 | 41 | 53 | 13 |
Lkw | Kettenfahrzeuge | ||||||
Maultiere | gel. | O | Tonnage | Zugkw. 1 - 5 t | Zugkw. 6 - 18 t | KOM | |
Soll | 113 | 1.002 | 794 | 4.405 | 85 | 78 | |
einsatzbereit | 24 | 107 | 375 | 823 | 66 | 7 | |
in kurzfr. Inst. | 13 | 36 | 96 | 137 | 29 | 11 |
Waffen |
||||
s. Pak | Art.Gesch. | MG | sonst. Waffen | |
Soll | 70 | 43 | 1.123 | |
einsatzbereit | 23 | 38 | 566 | |
in kurzfr. Inst. | 5 | 19 |
III. Kurzes Werteurteil des Kommandeurs
1.) Ausbildungsstand:
Durch die bei den letzten Kämpfen erlittenen erheblichen Verluste an Führern und
Unterführern war der Ausbildungsstand stark abgesunken. Die mit Herauslösung der
Division begonnene intensive Ausbildung wird jedoch bei weiterer Ruhezeit den
altbewährten Ausbildungsstand der Division wieder herstellen. Die qualitativ
guten Führer und Mannschaften des Grenadier-Regiments 1030 "Feldherrnhalle" sind
von der Division begrüßt worden. Es bedarf aber einer eingehenden
Verbandsausbildung, um diese Teile fest in die Division einzufügen.
2.) Stimmung der Truppe:
Durch die erkämpften Erfolge im Buter-Brückenkopf und der Koschniza-Schleife ist
die Stimmung der Truppe gehoben und zuversichtlich. Der hohe Führer- und
Mannschaftsausfall bei diesen Kämpfen wurde in tadelloser Haltung hingenommen.
Die nationalsozialistische Einstellung ist durchweg gut.
3.) Personelle Lage:
Die Panzergrenadier-Regimenter (ohne Panzer-Grenadier-Pioniere), das
Artillerie-Regiment, Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung und Nachrichten-Abteilung
wurden durch Eingliederung des Grenadier-Regiments 1030 "Feldherrnhalle" gut
aufgefüllt, während die Panzeraufklärungs-Abteilung, Panzerjäger-Abteilung und
vor allem das Pionier-Bataillon (ebenso wie die
Panzer-Grenadier-Pionier-Kompanien) noch ein starkes Fehl aufweisen. Zuführung
vor allem von Pionier-Ersatz ist erforderlich.
4.) Materielle Lage:
Insgesamt hat sich die materielle Lage der Division durch Zuteilung von Waffen
erheblich gebessert.
Ein entscheidender Mangel in der Gefechtskraft der Division liegt in dem
geringen Bestand an Panzern und SPW und dem Fehlen der für die
Panzerjäger-Abteilung vorgesehenen 2 Panzerjäger-Sturmgeschütz-Kompanien. Hier
ist dringend Abhilfe erforderlich.
Die Kraftfahrzeuglage ist durch die Zuführung von Personalersatz prozentual
erheblich verschlechtert, da das Grenadier-Regiment (mot) 1030 "Feldherrnhalle"
zahlenmäßig ungenügend und qualitativ ausgesprochen schlecht mit Kraftfahrzeugen
ausgestattet war. Zur behelfsmäßigen Mot.-Beweglichmachung aller Teile der
Division (ohne bespannte Teile und Feldersatz-Bataillon) ist daher bei dem
derzeitigen Bestand an Waffen und Gerät eine Zuteilung von 23 leichten Lkw und
80 mittleren Lkw erforderlich. Bei Eintreffen der in Aussicht gestellten
Geräteeinheiten für 2 schwere und 1 3,7-cm Flak-Batterien fehlen die zur
Beweglichmachung erforderlichen Zugmittel. Ebenso werden Ersatzteile für
Zugmaschinen und gepanzerte Fahrzeuge (vor allem Ersatzteile für das Laufwerk)
dringend benötigt.
Die Tonnage der Divisions-Nachschubtruppen beträgt mit etwa 60 to nur 10% der
sollmäßigen Ausstattung. Sie gestattet nicht die Versorgung der Division bei
weiträumigen Bewegungen.
Ein besonderer Mangel beseht an Pioniergerät, wo die gesamte Ausstattung der
Panzer-Grenadier-Pionier-Kompanien, die Masse des zustehenden Schanzzeuges der
Panzergrenadier-Regimenter, etwa 50% des Panzer-Pionier-Bataillons, sowie das
gesamte Brückengerät fehlen.
Die Division besitzt nur noch 2 einsatzbereite Back-Anhänger, so dass die
Brotversorgung der Division durch die eigene Bäckerei-Kompanie nicht mehr
gewährleistet ist. Die Verpflegung leidet erheblich unter dem Mangel an
Kartoffeln und Frischgemüse.
Die Bekleidungs- und Ausrüstungslage hat sich bei völlig ungenügenden
Neuzuweisungen durch die Abnutzung im vergangenen Monat weiterhin
verschlechtert. Vielfach fehlt jede Möglichkeit bei Durchnässung die Wäsche zu
wechseln. Die Instandsetzung durchgelaufener Stiefel ist aus Mangel an Leder
grösstenteils nicht möglich. Besonderer Mangel herrscht an Schuhzeug,
Unterwäsche, Strümpfen, Wollgarn, Flickmaterial und Stahlhelmen.
Eine Mehrausgabe an Urlaubsmarken ist notwendig, da eine erhebliche Anzahl von
Soldaten 10 - 12 Monate und mehr nicht auf Urlaub waren.
5.) Zusammengefasstes Urteil: Die Division ist zur Abwehr voll, zum Angriff bedingt geeignet.