Die 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg" entstand am 26. Oktober 1943 durch die Umbenennung der 10. SS-Panzergrenadier-Division. Anschließend verlegte die Division in den Raum zwischen Dives und Seine. Am 31. Dezember 1943 hatte sie eine Stärke von 19.313 Mann. Nach Beginn der russischen Offensive im März 1944 im Raum Proskuroff und Tarnopol wurde die Division am 26. März 1944 alarmiert und nach Osten verlegt. Am 4. April 1944 erreichten die ersten Transporte Podhajce und griffen sofort in Richtung auf Buczacz an. Dadurch sollte der eingeschlossenen 1. Panzerarmee das Abfließen nach Westen gesichert werden. In schweren Kämpfen konnte die 1. Panzerarmee freigekämpft werden und die Front in der Linie Strypa - Pilawa stabilisiert werden. Allein in diesen zweiwöchigen Kämpfen verlor die Division 577 Gefallene, 1.432 Verwundete und 67 Vermißte. Am 25. April verlegte die Division als Heeresgruppenreserve in den Raum Rohatyn - Halicz. Am 1. Mai 1944 verlegte die Division dann weiter in den Raum Pomorzany, wo sie gegen Partisanen eingesetzt wurde. Nach Beginn der alliierten Invasion in der Normandie wurde die Division per Bahn beschleunigt nach Frankreich verlegt. Am 20. Juni 1944 erreichten die Transporte den Raum Nancy - Bar le Duc südwestlich von Metz. Dem II. SS-Panzerkorps unterstellt, nahm die Division ab dem 29. Juni an der deutschen Gegenoffensive im Raum Caen. Sie griff dabei beiderseits der Straße Villers - Bocage an. Durch die schwere alliierte Schiffsartillerie und die laufenden Jagdbomberangriffe hatte die Division schwerste Verluste. Nachdem die britischen Truppen am 18. Juli 1944 östlich der Orne zur Großoffensive angetreten waren, blieb es an der Front der Division westlich des Flusses relativ ruhig. Nachdem sich die Front um Caen etwas stabilisiert hatte, begann Ende Juli 1944 die Ablösung des II. SS-Panzerkorps und somit auch der 10. SS-Panzer-Division und die Versammlung im Raum Aunay-sur-Orne, etwa 30 km südwestlich von Caen. Nach dem britischen Durchbruch in Richtung Vireerhielt die 10. SS-Panzer-Division am 1. August 1944 den Befehl, zusammen mit der 9. SS-Panzer-Division und der 21. Panzer-Division die entstandene Frontlücke wieder zu schließen. Die Division wurde bei Onderfontaine versammelt und stieß am 3. August in die britische Flanke vor. Südwestlich davon konnten britische Truppen zur gleichen Zeit in die deutsche HKL erneut einbrechen und in den Raum Burcy - Chenedolle vordringen. Zwar gelang es den deutschen Truppen, die Front wieder zu schließen und somit kurzfristig drei gegnerische Divisionen einkesseln, die materielle Überlegenheit der Alliierten verhinderte jedoch einen durchschlagenden Erfolg. Die 10. SS-Panzer-Division erhielt anschließend den Befehl, in den Raum östlich Vire zu verlegen. Bereits am 5. August 1944 trat die Division mit mehreren Kampfgruppen bei Chenedolle an. Nach kleineren Anfangserfolgen blieb der deutsche Angriff jedoch im schweren feindlichen Abwehrfeuer liegen. Eine Fortführung des Angriffs wurde mit der Eroberung von Vire durch britische Truppen am 7. August 1944 hinfällig. Daraufhin wurde die deutsche HKL auf die Linie südlich Vire - Chenedolle zurückgenommen. Die 10. SS-Panzer-Division wurde daraufhin in den Raum St. Clement - Ger verlegt, um hier für die deutsche Offensive bei Avranches zur Verfügung zu stehen. Unter dem Decknahmen "Lüttich" traten die deutschen Verbände in der Nacht zum 7. August 1944 aus dem Raum Sourdeval - St. Clément - Barenton an und sollten in zwei Tagen Avranches erreichen. Die Alliierten reagierten mit rollenden Jagdbomberangriffen und zerschlugen so die deutsche Offensive, so dass die deutschen Verbände auf ihre Ausgangsstellungen zurückgehen mußten. Am 9. August trat dann die 3. US-Armee zum Gegenstoß an. Die 10. SS-Panzer-Division erhielt daraufhin den Befehl, Barenton zu besetzen und die Straße Mortain - Domfront zu sichern. Am 11. August gelang es der amerikanischen Armee, Mortain zu erobern und auch die 10. SS-Panzer-Division aus dem Raum Barenton zu drücken. Als amerikanische Truppen am 14. August 1944 auch Domfront einnehmen konnten, führte die Division mit ihren letzten Panzern einen begrenzten Gegenstoß durch, um so den Rückzug der Division zu sichern. In der Nacht auf den 17. August 1944 marschierte die Division in den Raum Putanges, etwa 18 km westlich Argentan. In der Nacht folgte das Übersetzen der Division in nördliche Richtung über die Orne. Anschließend marschierte sie in den Raum Villedieu les Bailleul, rund 3 km südwestlich von Trun. Nachdem am 19. August 1944 der Kessel von Falaise durch die Alliierten geschlossen werden konnte, befand sich die Division innerhalb des Kessels. Nach dem Ausbruch am 21. August hatte sie noch eine Stärke von 3.000 Mann und sämtliche schwere Waffen verloren. Bei Elbeuf setzten ab dem 24. August die letzten Teile der Division über die Seine und versammelten sich im Raum Beauvais. Anschließend marschierte sie in den Raum Wavre und dann in den Raum östlich von Arnheim, wo sie aufgefrischt wurde. Hierzu wurden ihr u.a. 1.500 Luftwaffen-Angehörige und 1.500 Volksdeutsche aus Rumänien zugeführt. Nachdem die Briten bei Neerpelt einen Brückenkopf gebildet hatten, erhielt die Division den Befehl, bereits am 13. September 1944 eine Kampfgruppe an die Front abzustellen. Die regimentsstarke Kampfgruppe "Heinke" versuchte anschließend erfolglos, den Vorstoß auf Eindhoven abzufangen. Im Zuge der Abwehr des am 17. September 1944 beginnenden alliierten Luftlandeunternehmens "Market Garden" folgten weitere erfolglose Kämpfe bei Veghel. Anschließend zog sich die Kampfgruppe hinter die Maas und hinter den Waal zurück und traf hier wieder auf die noch in Aufstellung befindliche 10. SS-Panzer-Division. Diese hatte bei Arnheim schwere Kämpfe ausgefochten. Versuche, dem nach Norden vorstoßenden Gegner ab dem 1. Oktober 1944 in die Flanke zu fallen, mißlangen unter schweren Verlusten. Am 7. Oktober wurden die Angriffe daher wieder eingestellt. Im Anschluß wurden die deutschen Verbände hinter den Niederrhein zurückgedrängt. Die 10. SS-Panzer-Division bezog dabei Stellungen südöstlich Arnheims bis Millingen. Nachdem sich die Lage hier stabilisiert und beruhigt hatte, wurde die Division Mitte November 1944 in den Raum Linnich verlegt. Am 22. November nahm die Division am Versuch der Wiedereroberung von Geilenkirchen teil, wurde dabei jedoch bei Linnich hinter die Ruhr zurückgedrängt. Nach diesem mißlungenen Einsatz wurde die Division am 6. Dezember 1944 zur Beendigung der nicht abgeschlossenen Auffrischung in den Raum Blatzheim - Kerpen - Euskirchen verlegt. Hier wurde der Division endlich die I. (Panther) / SS-Panzer-Regiment 10 vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr zugeführt. Nach dem Scheitern der Ardennen-Offensive sollte im Januar 1945 eine Offensive im Elsaß mehr Erfolg haben. Hierzu wurde die 10. SS-Panzer-Division ab dem 7. Januar 1945 in den Raum westlich von Bühl verlegt. Am 17. Januar trat die Division daraufhin aus dem Rhein-Brückenkopf bei Gambsheim zum Angriff auf Brumath an. Der Angriff blieb allerdings im feindlichen Abwehrfeuer liegen. Auch ein neu angesetzter Angriff am 24. Januar von Schirrheim nach Hagenau brach im feindlichen Abwehrfeuer zusammen. Am 3. Februar begann daraufhin das Herauslösen der Division, um diese an die Ostfront zu verlegen. Am 5. Februar erreichten die ersten Teile Stettin. Am 15. Februar marschierte sie dann nach Stargard und nahm am Folgetag am Unternehmen "Sonnenwende" teil. Ziel der Division war es, den Schönings-Kanal zu überqueren und Pyritz zu besetzen. Doch auch hier blieb der Angriff der Division im schweren Abwehrfeuer liegen., so daß die Offensive am 20. Februar 1945 wieder eingestellt wurde. Ab dem 1. März 1945 wurde die Division von der russischen Großoffensive getroffen. Bis zum 8. März wurde sie unter schweren Abwehrkämpfen auf den Oder-Brückenkopf Altdamm zurückgedrängt. Hier trat die Rote Armee am 15. März 1945 zum Großangriff an. Bis zur Räumung des Brückenkopfes in der Nacht zum 20. März hatte die Division außerordentlich schwere Verluste. Sie marschierte anschließend in den Raum südwestlich Stettin, um hier die Gliederung einer Panzer-Division 45 zu übernehmen. Am 25. März 1945 hatte die Division eine Stärke von 14.967 Mann und eine außergewöhnlich starke Ausstattung an schweren Waffen. Als operative Reserve wurde die Division in den Raum östlich Görlitz bis südlich Lauban verlegt. Als die Rote Armee am 16. April 1945 ihre Offensive gegen Berlin begann, wurde die Division in den Raum Bautzen verlegt. Infolge des fehlenden Treibstoffs erreichten nur die Kampfeinheiten den Raum Spremberg, während die Nachschubtruppen in Bautzen liegen blieben. Während der schweren Abwehrkämpfe wurde die Division bereits am 20. April 1945 bei Spremberg eingeschlossen. Sie brach in Richtung Senftenberg aus, wobei sie schwere Verluste erlitt. Nach letzten Einsätzen bei Moritzburg am 3. Mai 1945 marschierten die Divisionsreste bis Kriegsende nach Teplitz-Schönau.
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
26. Oktober | z. Vfg. | 15. Armee | D | Nordfrankreich |
Dezember | z. Vfg. | D | Nordfrankreich |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | z. Vfg. | D | Nordfrankreich | |
April | II. SS | 1. Panzerarmee | Nordukraine | Tarnopol |
Mai | z. Vfg. | Nordukraine | Lemberg | |
Juli | II. SS | Panzergruppe West | B | Normandie (Lagekarte) (Lagekarte) |
August | Wiederaufstellung | B | Niederlande | |
Oktober (Kgr.) | II. SS | 1. Fallschirmarmee | B | Arnheim |
November (Teile) | LXXXVIII | 15. Armee | B | Düren |
Dezember | z. Vfg. | 5. Panzerarmee | B | Eifel (Lagekarte) |
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | z. Vfg. | 15. Armee | B | Eifel |
Februar | XXXIX | 11. Armee | Weichsel | Pommern |
März | z. Vfg. | 9. Armee | Weichsel | Oder |
April | z. Vfg. | Mitte | Lausitz (Lagekarte) | |
Mai | z. Vfg. | 4. Panzerarmee | Mitte | Sachsen |
2. Divisionskommandeure:
15. Februar 1944 Gruppenführer Lothar Debes
15. November 1943 Gruppenführer Karl Fischer von Treuenfeld
27. April 1944 Brigadeführer Heinz Harmel
April 1945 Obersturmbannführer Franz Roestel
3. Gliederung:
SS Panzer-Regiment 10 "Langemark"
SS Panzer-Grenadier-Regiment 21 (vorher SS Pz-Gren-Rgt.1 "Frundsberg")
SS Panzer-Grenadier-Regiment 22 (vorher SS Pz-Gren-Rgt.2 "Frundsberg")
SS Panzer-Artillerie-Regiment 10
SS Flak Artillerie-Abteilung 10
SS Sturmgeschütz-Abteilung 10
SS Kradschützen-Regiment 10
SS Panzerjäger-Abteilung 10
SS Panzer-Pionier-Bataillon 10
SS Panzer-Nachrichten-Abteilung 10
SS Versorgungseinheiten 10