3. Panzergrenadier-Division

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1. Einsatz und Unterstellung:

Nach der Vernichtung der 3. Infanterie-Division in Stalingrad wurde als Ersatz ab dem 1. März 1943 in den Pyrenäen die 3. Infanterie-Division neu aufgestellt. Als Grundstock diente hierbei die 386. Infanterie-Division. Am 23. Juni 1943 wurde die Division in 3. Panzergrenadier-Division umbenannt und nach Lyon verlegt. Ende Juli 1943 folgte die Verlegung nach Mittelitalien in den Raum zwischen Chiusi und dem Bolsena-See. Nach der italienischen Kapitulation am 8. September 1943 wurde die Division zur Entwaffnung italienischer Verbände in Mittelitalien. Eine motorisierte Kampfgruppe zog westlich an Rom vorbei und besetzte einen Küstenstreifen zwischen der Mündung des Tiber und Gaeta. Zwei Einheiten der Division wurden nach Süden gegen die dort gelandeten alliierten Verbände in Marsch gesetzt: II. / Grenadier-Regiment (mot) 29 und die Aufklärungs-Abteilung 103. Erstere erlitt bei Salerno im Kampf gegen die dort gelandeten amerikanischen Einheiten schwere Verluste, letztere kehrte am 5. September zur Division zurück. Diese hatte zwischenzeitlich an den Volturno verlegt und einen Frontabschnitt zwischen Cajazzo und Telese übernommen. Am 13. Oktober 1943 setzten amerikanische Einheiten nach starkem Artilleriefeuer über den Fluß. Die Division musste sich anschließend hinhaltend kämpfend nach Nordwesten zurückziehen. Die Division erreichte die Bernhard-Stellung zwischen Mignano und die Höhen nördlich von Venafro. Mitte November 1943 wurde die Division durch die 29. Panzergrenadier-Division abgelöst und anschließend zur Küstensicherung an der Adria im Raum zwischen Tarquinia und Torre Astura eingesetzt. Ab dem 22. Januar 1944 war die Masse der Division (ohne Panzer-Aufklärungs-Abteilung 103, das Grenadier-Regiment (mot) 8 und die II. / Artillerie-Regiment 3) Reserve der Heeresgruppe C im Raum nördlich des Monte Cassino. Ab dem 22. Januar 1944 war die Division zur Abwehr der gelandeten alliierten Verbände im Raum Anzio und Nettuno eim Einsatz. Dabei ´gelang der Division die Rückeroberung von Aprilla. Nach dem alliierten Durchbruch bei Monte Cassino im Mai 1944 musste sich die Division vom Landekopf zurückziehen und wehrte alliierte Angriffe auf Rom südwestlich der Stadt ab. Anschließend zog sich die Division über Rom - Viterbo - Bolsana See bis Monteguidi zurück. Bis Mitte August stand die Division in schweren Abwehrkämpfen in der Heinrich-Stellung beiderseits von Empoli. Anschließend wurde die Division abgelöst und im Raum Verona versammelt. Von hier aus verlegte die Division zum OB West in den Raum Verdun - Nancy. Westlich der Mosel wurde die Division kurz aufgefrischt.
Ende August 1944 wehrte die Division alliierte Angriffe zwischen Marne und Mosel ab und führte Gegenstöße westlich von Chaumont-Bar-le-Duc und St.Mihiel. Anschließend musste sich die Division auf den Mosel-Abschnitt südwestlich von Metz zurückziehen. Ab dem 13. September 1944 verteidigte die Division an der Mosel beiderseits des amerikanischen Brückenkopfes um Pont-à-Mousson und später an der Seile beiderseits von Kemnat in Lothringen. Mitte Oktober 1944 verlegte die Division in den Kampfraum um Aachen-Würselen und nahm an der Schlacht um Aachen teil. Mitte Dezember 1944 wurde die Division in Vorbereitung auf die Ardennen-Offensive kurzfristig aufgefrischt und  dann ab dem 20. Dezember 1944 zum Schutz der Nordflanke der deutschen Ardennenoffensive eingesetzt. Die Division kämpfte bis 26. Dezember im Raum Krinkelt - Elsenborn und marschierte anschließend in den Abschnitt westlich von Bastogne. Es folgten Abwehrkämpfe um Chenogne und im Januar 1945 bei Flamière und der Rückzug bis in die Gegend westlich von Houffalize. Bei Lichtenborn wurde die Division aus der Front gezogen, um Ende Januar 1945 nach Norden zu verlegen. Die Division wurde zur Verteidigung des Abschnitts Gmünd-Schleiden eingesetzt. Ab Februar kämpfte die Division am Erft-Abschnitt und zog sich anschließend über den Südrand von Köln auf das rechte Rheinufer zurück. Ab dem 17. März 1945 führte die Division einen Gegenangriff am Nordrand des US-Brückenkopf um Remagen-Honnef. Es folgten Abwehrkämpfe zwischen Oberpleiss und Eudenbach. Anschließend setzte sich die Division bis in den Raum westlich von Siegen ab. Ende März 1945 beteiligte sich die Division am Versuch der Heeresgruppe G, den Ruhrkessel aufzubrechen. Nördlich von Winterberg scheiterte der deutsche Gegenangriff und die Division wurde an die Ostfront des Ruhrkessels verlegt. Nach Herauslösung aus der Front stand die Division im Plettenberg im Abwehrkampf und zog sich dann in den Raum um Iserlohn - Östrich - Albringhausen zurück, wo sie schließlich in Gefangenschaft geriet.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
23. Juni   Neuaufstellung OB Süd Lyon
16. Juli     OB Süd Nord-Italien
9. September XI. Fliegerkorps   OB Süd Nord-Italien
10. Oktober XIV. Pz. 10. Armee OB Süd Volturno
17. November XI. Fliegerkorps   OB Süd Italien
28. Dezember I. Fallschirmkorps 14. Armee OB Süd Italien

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar I. Fallschirmkorps 14. Armee OB Süd Italien
Januar LXXVI 14. Armee C Aprilia (Italien) (Lagekarte)
März I. Fallsch. Korps 14. Armee C Aprilia (Italien)
Juli XIV 14. Armee C Nord-Italien
August XXXXVII 1. Armee B Maas, Mosel (Lagekarte)
September XIII. SS 1. Armee B Metz
Oktober Reserve 7. Armee B Metz
November LXXXI 5. Pz. Armee B Aachen, Ardennen (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XXXIX 5. Pz. Armee B Ardennen
Februar LXXIV 5. Pz. Armee B Ardennen
März LVIII 15. Armee B Köln, Remagen (Lagekarte)
April LXXIV 15. Armee B Sauerland, Ruhr

 

2. Divisionskommandeure

23. Juni 1944 Generalleutnant Fritz-Hubert Gräser

1. Juni 1944 Generalleutnant Hans-Günther von Rost

25. Juni 1944 Generalmajor Hans Hecker

3. Oktober 1944 Generalmajor Kurt Cuno

Oktober 1944 Emmanuel von Kilian

Oktober 1944 Generalleutnant Walter Denkert

 

3. Gliederung:

Panzer-Abteilung 103

Panzergrenadier-Regiment 8

Panzergrenadier-Regiment 29

Artillerie-Regiment 3 (mot)

Feldersatz-Bataillon 3

Panzer-Aufklärungs-Abteilung 103

Panzerjäger-Abteilung 3

Pionier-Bataillon 3 (mot)

Nachrichten-Abteilung 3 (mot)

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 3

 

4. Literatur und Quellen:

Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935–1945. Ed. Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2003

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Gerhard Dieckhoff: 3. Infanterie Division / 3. Infanterie Division (mot.) / 3. Panzergrenadier-Division. Göttingen, Erich Börries, 1960