14. (germanische) SS-Panzergrenadier-Division "Nordland"
SS-Panzergrenadier-Division 11 (germanisch)
11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland"

11PGDSS-1.jpg (11588 Byte)

1. Einsatz und Unterstellung:

Mit Befehl vom 22. März 1943 wurde aus den Freikorps "Danmark" und der Freiwilligen-Legion "Norwegen" sowie dem SS-Panzergrenadier-Regiment "Nordland" der SS-Division "Wiking" die 14. (germanische) SS-Panzergrenadier-Division "Nordland" gebildet. Den Großteil der Mannschaften stellten jedoch rumänische Volksdeutsche. Am 10. April 1943 wurde die Division in SS-Panzergrenadier-Division 11 (germanisch) und schließlich in 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division "Nordland" umbenannt. Ab dem 20. August 1943 wurde die noch in Aufstellung befindliche Division vom Truppenübungsplatz "Grafenwöhr" in den Raum südlich Sisak, etwa 50 km südöstlich von Agram verlegt. neben weiterer Ausbildung wurde die Division zu Partisaneneinsätzen und zur Entwaffnung italienischer Einheiten im Raum Sambor und Karlovac eingesetzt. Im Dezember 1943 hatte die Division eine Stärke von 12.462 Mann. Sie wurde in den Raum Kirowa am Oranienbaumer Kessel verlegt und der 18. Armee unterstellt. Als die Rote Armee am 14. Januar 1943 im Zuge ihrer Winteroffensive in die Stellungen der am östlichen Kesselrand eingesetzten 9. und 10. Luftwaffen-Feld-Division einbrechen konnte, wurden Teile der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division zur Bereinigung der Lage eingesetzt. Nachdem es der Roten Armee gelungen war, ihre Offensive erfolgreich voranzutreiben, erreichte die Division in schweren Abwehrkämpfen schließlich die Narwa. Hier stabilisierte sich die Front wieder. Mitte Februar 1944 erhielt die Division Ersatz, so dass sie Ende Februar 1944 eine Stärke von 11.134 Mann hatte. Während die Stellungen an der Narwa hielten, wurde die Division nach Südwesten verlegt, um die nach Vaivara und Auvere durchstoßenden Feindtruppen aufzuhalten. In schweren Kämpfen konnte der Vormarsch der Roten Armee südwestlich Narwa gestoppt werden. Damit beruhigte sich die Front im Bereich der Armee-Abteilung "Narwa" bis zum Sommer 1944. Am 30. Juni 1944 hatte die Division eine Stärke von 11.020 Mann. Ab Juli 1944 stand die Division dann an der Narwa in schweren Abwehrkämpfen. Am 25. Juli 1944 mußte sich die Division auf die "Tannenberg"-Stellung zwischen Vaivara und Auvere zurückziehen. Hier kam es bin Anfang August zu schweren Kämpfen. Am 10. August 1944 gelang es der Roten Armee, die Front sülich des Pleskauer Sees zu durchbrechen und den Raum östlich von Vöru vorzudringen. Daraufhin erhielt die Armee-Abteilung "Narwa", der die 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division angehörte, den Vormarsch der russischen Truppen zwischen dem Wirz- und Peipus-See aufzuhalten. Es gelang, den russischen Einbruch einzudämmen und vorerst aufzuhalten. Bei der Räumung Estlands Mitte September 1944 marschierte die Division in den Raum Baldone und wurde von hier aus zur Entlastung der lettischen Hauptstadt eingesetzt. Bis zum 26. September kam es zu schweren Kämpfen mit enormen Verlusten auf beiden Seiten. Es gelang den deutschen Verbänden, den russischen Vormarsch auf Riga aufzuhalten. Daraufhin wurde die Division in den Raum Dobele verlegt. Als russische Truppen am 14. Oktober 1944 bei Polangen die Ostsee erreichten, wurde die Division aus der Front genommen und im Raum Priekule versammelt, um den Durchbruch nach Süden zu erzwingen. Doch die Rote Armee kam den deutschen Angriffsabsichten zuvor. Am 16. Oktober 1944 begann die 1. Kurlandschlacht, bei der die russischen Truppen die Division mit voller Wucht trafen. Trotzdem gelang es der Division, ihre Stellungen zu halten. Auch während der 2. Kurlandschlacht konnte die Division ihre Linien halten. Am 23. Januar 1945 kam es im Rahmen der 4. Kurlandschlacht wieder zu Angriffen mit dem Schwerpunkt Priekule. Mehrfach gelang es russischen Truppen, in die deutschen Stellungen einzubrechen. Zusammen mit der 14. Panzer-Division gelang es der Division, ihren Raum zu behaupten. Ende Januar 1945 wurde die Division schließlich aus der Front gezogen und in Libau auf Schiffe verladen. In Stettin wieder entladen, wurde die Division dem III. SS-Panzerkorps bei der 11. Armee zugeteilt und am 15. Februar 1945 in den Bereitstellungsraum für das Unternehmen "Sonnenwende", die Pommern-Offensive verlegt. Aus dem Raum Reetz trat die Division auf das eingeschlossene Arnswalde an, konnte die Stadt befreien und die eingeschlossenen Soldaten und Zivilisten evakuieren. Anschließend zog sich die Division auf Grund der heftigen russischen Gegenangriffe auf ihre Ausgangsstellungen zurück. Am 1. März 1945 begann die russische Offensive gegen die in Pommern stehenden deutschen Verbände. Innerhalb von Stunden brach die deutsche Front zusammen. Am 7. / 8. März erreichte die Division das Gebiet um Altdamm östlich von Stettin, das zu einem Brückenkopf östlich der Oder ausgebaut wurde. Hier erlitt die Division schwerste Verluste, erst am 20. März 1945 zogen sich die Reste der Division in den Raum südwestlich von Stettin zurück. Hier sollte die Division in eine Panzer-Division umgegliedert werden, es blieb jedoch auf Grund der Kriegslage bei der Planung. Allerdings erhielt die Division Ersatz durch Soldaten der Luftwaffe, der Kriegsmarine, der Waffen-SS und des "British Freecorps". Am 27. März 1945 verlegte die Division im Rahmen des III. SS-Panzerkorps in den Raum nördlich von Angermünde. Im Zuge der am 16. April 1945 beginnenden russischen Offensive auf Berlin sollte die Division in den Raum südlich von Frankfurt / Oder verlegt werden. Wegen fehlender Kfz und Kraftstoffs endete der Transport der Division zunächst im Raum Strausberg bei Berlin, wo die Division dem LVI. Panzerkorps unterstellt wurde. Zwei Tage später bezog die Division Abwehrstellungen im Vorfeld Strausbergs. Anschließend zog sich die abgekämpfte Division über Mahlsdorf nach Berlin zurück. Die Division war auf eine Stärke von 1.500 Mann zusammengeschrumpft. Im Kampf um Berlin wurden auch diese letzten Reste der Division vernichtet.

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
August in Aufstellung BdE      
September in Aufstellung BdE 2. Panzerarmee F Kroatien
Dezember im Antransport   Nord Leningrad

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar III. SS 18. Armee Nord Leningrad
Februar LIV 18. Armee Nord Leningrad
März LIV AA. Narwa Nord Narwa
April III. SS AA. Narwa Nord Narwa
Oktober z. Vfg.   Nord Kurland
November III. SS 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar III. SS 18. Armee Nord Kurland (Lagekarte)
Februar III. SS 11. Armee Weichsel Pommern
März III. SS 3. Panzerarmee Weichsel Pommern
April z. Vfg. 3. Panzerarmee Weichsel Oder
Mai LIV     Berlin

 

2. Divisionskommandeure:

1. Mai 1943 Stolz Edler von Barancze, Fritz

27. Juli 1944 Ziegler, Joachim

26. April 1945 Krukenberg, Dr. jur. Gustav

 

3. Gliederung:

SS-Panzergrenadier-Regiment 23 "Norge"

SS-Panzergrenadier-Regiment 24 "Danmark"

Kradschützen-Regiment SS-Panzergrenadier-Division 11

SS-Panzer-Regiment 11

SS-Panzerjäger-Abteilung 11

SS-Artillerie-Regiment 11

SS-Sturmgeschütz-Abteilung 11

SS-Flak-Abteilung 11

SS-Pionier-Bataillon 11

SS-Nachrichten-Abteilung 11

SS-Feldersatz-Bataillon 11

Kommandeur der SS-Divisions-Nachschubtruppen 11

SS-Instandsetzungs-Abteilung 11

SS-Sanitäts-Abteilung 11

SS-Wirtschafts-Bataillon 11

 

4. Literatur und Quellen:

Rolf Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS. 2. Auflage. Michaelis-Verlag, Berlin 1998
Rolf Michaelis: Die 11. SS-Freiwilligen-Panzer-Grenadier-Division „Nordland“. Michaelis-Verlag, Berlin 2001
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 3. Die Landstreitkräfte 6–14. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Akten aus dem Bundesarchiv: RS 3-11/