SS-Panzergrenadier-Division "Wiking"

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die SS-Panzergrenadier-Division "Wiking" entstand am 9. November 1942 durch die Umbenennung der SS-Division "Wiking" während des Einsatzes der Division in Südrußland. Als es der Roten Armee gelang, südlich von Malgobek zwischen Ordshonikidse und dem westlich davon liegenden Gisel Teile der 13. Panzergrenadier-Division einzuschließen, wurde die Division zum Entsatz herangezogen. Nachdem die 6. Armee am 22. November 1942 in Stalingrad eingeschlossen worden war, folgte Ende Dezember 1942 die Verlegung der Division zur 4. Panzerarmee. Am 27. Dezember trafen die ersten Teile der Division im Raum Proletarskaja, etwa 175 km östlich Rostow ein. Dem LVII. Panzerkorps unterstellt, folgten sofort schwere Abwehrkämpfe. Am Fluß Manytsch konnte der russische Vormarsch vorerst gestoppt werden. Nachdem es der Roten Armee gelungen war, auch diesen Fluß zu überschreiten, folgte das Absetzen nach Rostow, das am 5. Februar 1943 erreicht wurde. Von hier aus verlegte die Division dann in den Raum Stalino. Hier sollte weiter nördlich die Front westlich des Donez stabilisiert werden. Als die Rote Armee jedoch weiter westlich so weit vorgestoßen war, dass sie drohte, die Heeresgruppe Don durch einen Stoß westlich Stalino nach Süden zum Schwarzen Meer einzuschließen, wurde die Division in den Raum Krasnoarmaisk verlegt, wo es bereits am 10. Februar 1943 zu schweren Gefechten kam. Am 18. Februar trat sie dann zum Gegenstoß an, wodurch die hier stehenden russischen Truppen zerschlagen wurden. Anschließend nahm die SS-Panzergrenadier-Division "Wiking" an den deutschen Gegenoperationen teil, mit denen der Raum bis zum Donez zurück gewonnen wurde. Anfang März 1943 bezog die Division dann Stellungen zwischen Isjum und Protopokowka am Donez. Am 18. März 1943 wurde das SS-Panzergrenadier-Regiment "Nordland" aus dem Divisionsverband herausgelöst, um den Stamm der SS-Panzergrenadier-Division "Nordland" zu bilden. Mitte April 1943 verlegten dann die Restteile der Division zur Auffrischung in den Raum Losowaja, etwa 80 km südwestlich von Isjum. Hier wurde sie durch das SS-Panzergrenadier-Bataillon "Narwa" verstärkt. Mitte Mai 1943 wurde die Division dann als Armeereserve in den Raum Slawiansk, etwa 45 km südöstlich von Isjum an die Donezfront verlegt. Am 5. Juli 1943 folgte dann die Verlegung in den Raum nördlich von Walki, etwa 50 km westlich von Charkow. Hier bildete die Division die Reserve der Armee-Abteilung "Kempf" für das Unternehmen "Zitadelle". Bereits am 16. Juli wurde die Division zurück in den Raum Isjum verlegt. Ab dem 18. Juli wurde sie dann gegen den russischen Brückenkopf am Donez, der jedoch nicht mehr eingedrückt werden konnte. Am 5. August 1943 wurde die Division dann wieder aus der Front gezogen und marschierte am 11. August wieder in den Raum Charkow. Bei Olschany, etwa 20 km westlich von Charkow, kam es ab dem 12. August zu schweren Angriffs- und Abwehrkämpfen, wobei es gelang, die russischen Offensivkräfte aufzuhalten. Ende August 1943 setzten die Russen ihre Angriffe fort und die SS-Panzergrenadier-Division "Wiking" mußte sich bis nach Walki zurückziehen. Der weitere Rückzug brachte die Division über Poltawa an den Dnjepr, der am 27. September bei Tscherkassy überquert wurde. Bereits einige Tage später konnte die Rote Armee den Dnjepr an mehreren Stellen überqueren und u.a. an der Mündung der Rossawa einen Brückenkopf bilden. Es gelang der Division hier nur teilweise, den Gegner wieder über den Fluß zu werfen. Schließlich übernahm die Division einen 50 km breiten Frontabschnitt zwischen Kanew und Tscherkassy. Am 22. Oktober 1943 folgte hier die Umgliederung in die 5. SS-Panzer-Division "Wiking".

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
9. November LII 1. Panzerarmee A Kaukasus
Dezember III 1. Panzerarmee A Kaukasus

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LVII 4. Panzerarmee Don Manytsch
März XXXX 1. Panzerarmee Süd Isjum, Charkow
Juni XXIV 1. Panzerarmee Süd Isjum, Charkow (Lagekarte)
Juli z. Vfg. 1. Panzerarmee Süd Isjum, Charkow (Lagekarte)
August XXXX /LVII 1. Panzerarmee Süd Isjum, Charkow
September III 8. Armee Süd Dnjepr

 

2. Kommandeure:

9. November 1942 Obergruppenführer Felix Steiner

1. Mai 1943 Obergruppenführer Herbert Gille

 

3. Gliederung:

SS-Panzergrenadier-Regiment "Germania"

SS-Panzergrenadier-Regiment "Nordland"

SS-Panzergrenadier-Regiment "Westland"

SS-Panzer-Abteilung "Wiking"

Artillerie-Regiment 5

Panzerjäger-Abteilung

Aufklärungs-Abteilung

Flak-Abteilung

Pionier-Bataillon

Nachrichten-Abteilung

Feldersatz-Bataillon

Versorgungseinheiten

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973

Rolf Michaelis: Die Panzer-Divisionen der Waffen-SS.  Michaelis-Verlag, Berlin 2007