Polizei-Regiment 19
SS-Polizei-Regiment 19
Mit Befehl des RFSS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministeriums des Inneren, Oberkommando I (O) (3) Nr. 184/42 , Berlin, den 9.Juli 1942 betr. Zusammenfassung der Polizei – bzw. Reserve-Polizei-Bataillone zu Polizei-Regimenter und Bestimmung neuer Standorte (Anhang) wurde das Polizei-Regiment 19 für den Höheren SS- und Polizeiführer Alpenland aufgestellt. Neben dem neu aufgestellten Stab wurden dem Regiment die Polizei-Bataillone 72, 171 und 181 zugeteilt. Das Regiment wurde anschließend im Raum Kamnik (dt. Stein) zu allgemeinen polizeilichen Aufgaben (Objektschutz und Streifendienst) eingesetzt. Teile des Regiments wurden außerdem zu Einsätzen gegen Partisanen eingesetzt. Im September 1942 kam es zu einem Partisaneneinsatz im Raum Trbovlje - Prebold, südwestlich von Cilli. Im Januar 1943 durchkämmten Teile des Regiments die Berge bei Kropa. Am 24.Februar 1943 wurden die Polizeiregimenter in SS-Polizeiregimenter umbenannt. Das Polizei-Regiment 19 erhielt folglich die Bezeichnung SS-Polizei-Regiment 19. Diese Entscheidung des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei wurde mit der „Anerkennung ihres besonders tapferen und erfolgreichen Einsatzes…“ begründet. Im September 1943 beteiligte sich das Regiment an der Entwaffnung der in ihrem Raum stehenden italienischen Verbände. Vom 12. Oktober bis 10. November 1943 wurde das Unternehmen "Wolkenbruch" durchgeführt. Zusammen mit den Infanterie-Regimentern 132 und 314, dem SS-Polizei-Regiment 14, dem SS-Karstwehr-Bataillon, dem Gebirgsjäger-Regiment 901 und Teilen der 71. Infanterie-Division wurden im Raum Delnice, etwa 30 km nordöstlich von Fiuma, Partisanenverbände bekämpft. Im Mai 1944 wurde das Regiment nach Frankreich verlegt und im Raum Mont Mouchet stationiert. Nach dem Beginn der alliierten Landung in der Normandie verlegte das Regiment in den Raum Paris. Hier wurde das Regiment gegen die "Freie Republik Vercors" eingesetzt. Nach der Landung der Alliierten in Südfrankreich wurde das Regiment in den Raum Grenoble verlegt. Hier sollte es den Aufstellungsraum der 16. Volksgrenadier-Division sichern. Im September 1944 wurde das Regiment dann zur Sicherung von Belfort und der dortigen Regierung um Marschall Petain eingesetzt. Mitte September 1944 wurden Teile des Regiments im Raum Langres beim LXIV. Armeekorps an der Front eingesetzt. Ende September 1944 erfolgte die Unterstellung unter das LXVI. Armeekorps. Im Oktober 1944 kämpfte das Regiment im Rahmen der 16. Volksgrenadier-Division im Raum um Bruyeres im Elsaß. Der letzte Einsatz des Regiments erfolgte Anfang März 1945 in Slowenien im Raum Cilli. Bei Kriegsende war es der Kampfgruppe "von Seeler" zugeteilt und zog sich über den Loibl-Paß und die Drau nach Ferlach zurück, wo es in britische Gefangenschaft geriet.
Literatur und Quellen:
Zur Geschichte der Ordnungspolizei 1936 - 1945 Teil II: Die Stäbe und
Truppeneinheiten der Ordnungspolizei, Georg Tessin
Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939 - 1945. Ein Überblick anhand
der Feldpostübersicht, bearbeitet von Georg Tessin und Norbert Kannapin,
Biblio-Verlag, Osnabrück 2000
Wolfgang Curilla, Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und
in Weißrussland, Schöningh-Verlag Paderborn, 2. Auflage 2006
Rolf Michaelis „Der Einsatz der Ordnungspolizei 1939-1945“, Michaelis-Verlag,
Berlin 2008