SS-Division "Germania"
SS-Division "Wiking"

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die SS-Division "Germania" wurde am 9. November 1940 aus dem Stamm-Regiment "Germania" den Regiments-Neuaufstellungen "Westland" und "Nordland" formiert. Dem ging eine Führerweisung vom September 1940 voraus, der die Neuaufstellung einer motorisierten Infanterie-Division mit Freiwilligen aus den niederländischen-, flämischen, dänischen- und norwegischen Gebieten, anordnete.  Mit Führerbefehl vom 21. Dezember 1940 wurde der Name der Division in SS-Division "Wiking" geändert. Der Zustrom der "germanischen" Freiwilligen blieb jedoch stark hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt hatten sich statt 5.000 Freiwilliger nur rund 1.150 Mann gemeldet (600 Niederländer, 100 Flamen, 200 Dänen, 250 Norweger). Ende März 1941 wurde die Division auf den Truppenübungsplatz Heuberg verlegt. Anfang Juni 1941 folgte die Verlegung der Division in den Raum nördlich von Breslau und die Bereitstellung für den Rußlandfeldzug. Hierzu marschierte sie am 18. Juni in den Raum südöstlich von Lublin. Eine Woche nach Beginn des Rußlandfeldzuges folgte die Kommandierung der Division nach Lemberg. Von hier aus marschierte sie nach Tarnopol und dann an den Sprucz bei Santanow und Husiatyn. Am 7. Juli wurde der Bug bei Proskurow erreicht, am 16. Juli kam es zu schweren Gefechten bei Taratschtscha. Während Teile der Division im Rahmen des XIV. Armeekorps nach Süden marschierten, um an der Zerschlagung des Kessels von Uman mitzuwirken, wurde die Masse der Division entlang des Flusses Ross am Kanew am Dnjepr angesetzt. Von hier aus verfolgte die Division die russischen Truppen südlich des Dnjepr nach Smjela, wo es am 6. August 1941 zu schweren Kämpfen kam. Anschließend im Brückenkopf Dnjepropetrowsk eingesetzt, folgten bis zum 28. September 1941 außerordentlich schwere Abwehrkämpfe. Anfang Oktober trat die Division dann zum Stoß auf Pawlograd an. Anfang November 1941 folgte der Stoß über den Mius auf Rostow. Nach heftigen Kämpfen mußte die Division wieder hinter den Mius zurückgehen und bezog dort ihre Winterstellung. Im Dezember 1941 kam es wiederholt zu schweren russischen Angriffen. Im Januar 1942 bildete die Division eine Kampfgruppe, die dem stark bedrängten, nördlich stehenden III. Panzerkorps zugeführt wurde. Nach einem achtwöchigen Einsatz kehrte die Kampfgruppe zur Division zurück. Am 16. Juli 1942 wurde die Division in der Mius-Stellung abgelöst und marschierte in den Raum nordwestlich Tanganrog. Fünf Tage später begann der Angriff auf Rostow. Am 23. Juli konnte die Stadt erobert werden und die Division überschritt den Don nach Süden und stieß auf den Kuban vor. Hier kam es wieder zu schweren Kämpfen. Nach der Eroberung von Grigoripolitskaja stieß die Division über den Kuban auf die Laba vor. Am 10. August wurde der Fluß Belaja bei Velikoje überschritten und am 14. August 1942 wurde das Ölgebiet Chadyshenskaja besetzt. Hier blieb die Division vor dem Kaukasus-Gebirge liegen. Da die Division für den Gebirgskrieg nicht verwendbar war, wurde sie am 19. August aus der Front genommen und in den Raum Mosdok am Terek verlegt. Am 27. September 1942 griff die Division aus dem Raum südlich von Mosdok Malgobek an, um von hier weiter auf Grossny vorzugehen. Am 5. Oktober 1942 konnte Malgobek nach schweren Kämpfen erobert werden. Die Division wurde am 9. November 1942 in SS-Panzergrenadier-Division "Wiking" umbenannt.

 

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar       WK VII
1. April XXIV 11. Armee C Tr.Üb.Platz Heuberg
Mai   2. Panzerarmee   Tr.Ob.Platz Heuberg
Juni XIV 1. Panzerarmee Süd Tarnopol, Kiew
29. Juli III 1. Panzerarmee Süd Kiew, Rostow (Lagekarte) (Lagekarte)
10. Oktober XIV 1. Panzerarmee Süd Mius (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar XIV 1. Panzerarmee Süd Mius (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
Juni XIV   Süd Mius (Lagekarte)
Juli LVII   Süd Südrußland
August LVII 1. Panzerarmee A Kaukasus
September LVII 17. Armee A Kaukasus (Lagekarte)
Oktober LII 1. Panzerarmee A Kaukasus (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

 

2. Kommandeure:

20. November 1940 Obergruppenführer Felix Steiner

 

3. Gliederung:

SS-Regiment Germania

SS-Regiment Nordland

SS-Regiment Westland

Aufklärungs-Abteilung SS-Division "Wiking"

Panzerjäger-Abteilung SS-Division "Wiking"

Fla-MG-Abteilung SS-Division "Wiking"

Artillerie-Regiment SS-Division "Wiking"

Flak-Abteilung SS-Division "Wiking"

Pionier-Bataillon SS-Division "Wiking"

Nachrichten-Abteilung SS-Division "Wiking"

Feldersatz-Bataillon SS-Division "Wiking"

 

4. Literatur und Quellen:

Die SS- Panzer- Division Wiking

Europäische Freiwillige. Die Geschichte der 5. SS-Panzer-Division "Wiking" - Peter Straßner, Munin-Verlag, Osnabrück 1968, 448 Seiten

Der Kessel von Tscherkassy. Die Flut verschlang sich selbst - nicht uns. Eine Dokumentation - und Kartenwerk der Truppenkameradschaft 5. SS-Pz.Div. "Wiking" - Munin-Verlag, Osnabrück o.J.

Niederländische Freiwillige im Europäischen Kriegsdienst 1940 - 1945 - Teil 4: 5. SS-Panzer-Division "Wiking" und kleinere Formationen - Vincx/Schotanius, Verlag ETNIKA, Herentals/Belgien o.J. (1994), 696 Seiten

Panzergrenadiere der Panzer-Division "Wiking" im Bild - Fritz Hahl, Rgt. Kameradschaft "Westland", Munin-Verlag, Osnabrück 1984, 300 S.

Mit dem Panzerregiment 5 Wiking im Osten - Ewald Klapdor, Eigenverlag, Siek 1981, 392 Seiten

Verweht sind die Spuren. Bilddokumentation 5. SS-Panzer-Regiment "Wiking" - Rolf Proschek, Munin-Verlag, Osnabrück 1979, 204 Seiten

Das SS-Panzer-Artillerie-Regiment 5 in der Panzer-Division Wiking im Bild - Günter Bernau, Eigenverlag Kameradschaft, Wuppertal 1990, 300 Seiten

Die Geschichte der 7. Batterie SS-Art.Rgt. 5, SS.Pz.Div. Wiking - herausgegeben vom ehem. Bttr.Chef, 54 Seiten, Fotos, Abb., Karte, Din-A-4

Die Panzer-Nachrichten-Abteilung Wiking. Männer mit Mikrofon und Morsetaste - Herbert Schmeißer, Eigenverlag, 7063 Welzheim o.J. (1985), 100 Seiten

Chronik der 2./SS-Panzer-Nachrichten-Abteilung 5 "Wiking" - Heinz Lechtenböhmer, Selbstverlag o.O. und o.J.

Das Finnische Freiwilligen-Bataillon der Waffen-SS, III. (finn.) Nordland - Wilhelm Tieke, Munin-Verlag, Osnabrück 1979, 290 Seiten

Pioniere nach vorn. Vom Kaukasus bis Kurland - Günther Wanhöfer, Vowinckel-Verlag, Neckargemünd 1962, 248 Seiten

Ein ruheloser Marsch war unser Leben - Wilhelm Tieke, Munin-Verlag, Osnabrück 1977, 232 Seiten, Leinen mit SU

Mit Westland im Osten. Erinnerungen eines hochausgezeichneten Frontoffiziers des Regiments Westland der Division Wiking. - Fritz Hahl, 163 Seiten, broschiert