Sturmartillerie-Abteilung 190
Sturmgeschütz-Abteilung 190
leichte Sturmgeschütz-Brigade 190
Feldpostnummern:
Einheit | Feldpostnummer | |
Stab | 08124 | 08124 A |
Stabsbatterie | 08805 | 08124 B |
1. Batterie | 09318 | 08124 C |
2. Batterie | 09975 | 08124 D |
3. Batterie | 10423 | 08124 E |
Die Sturmartillerie-Abteilung 190 wurde am 1. Oktober 1940 in Jüterbog
aufgestellt. Die Abteilung war am 15. November 1940 einsatzbereit. Am 26.
November 1940 wurde die Abteilung auf die Bahn verladen und erreichte am 28.
November 1940 mit Stabsbatterie, 2. und 3. Batterie Montbéliard und der 1.
Batterie in Lure. Am folgenden Tag wurde die Abteilung der 72.
Infanterie-Division unterstellt und bezog Quartiere im Raum Lure. Im neuen
Unterkunftsraum ging die Ausbildung der Abteilung weiter. Am 7. Januar 1941
wurde die Abteilung in Belfort erneut verladen und über München und Wien nach
Balaci in Rumänien verlegt. Am 7 Februar 1941 wurde die Abteilung in
Sturmgeschütz-Abteilung 190 umbenannt. Am 28. Februar stellte sich die Abteilung bei Giurgiu auf der Straße von Bukarest in Richtung Donau zum Vormarsch bereit. Am
4. März überquerte die Abteilung die Donau nach Bulgarien, überquerte am 8. März
den Sipka-Paß und erreichte Haskovo. Hier stellte sich die Abteilung für einen
Einsatz gegen Griechenland bereit. Am 5. April begann der Feldzug gegen
Griechenland mit einem Vorstoß auf Komotini. Bis zum 10. April wurden die
Grenzbefestigungen von der 50. Infanterie-Division durchbrochen. Am 12. April
wurde die Abteilung der 2. Panzer-Division zugeteilt und erreichte bis zum 14.
April Saloniki sowie am 16. April Katerini am Fuße des Olymp. Der Durchbruch an
den Thermopylen wurde in den nächsten Tagen erzwungen. Anschließend wurde die
Abteilung im Raum Theben zusammen gezogen. Am 15. Mai trat die Abteilung ihren
Rückmarsch an und erreichte Mitte Juni Bukarest, wo die Geschütze
generalüberholt werden sollten, was durch den Ausbruch des Krieges gegen die
Sowjetunion jedoch unterblieb. Ende Juni 1941 wurde die Abteilung in den Bereich
der 11. Armee verlegt. Auf Befehl der Armee wurde die 1. Batterie dem XXX.
Armeekorps zugeführt, die 2. Batterie und die 3. Batterie dem XI. Armeekorps. Am
18. August 1941 wurde die Abteilung wieder vereint. Am 23. August erreichte sie
Nikolajewka. Im Verband der 22. Infanterie-Division kämpfte die Abteilung nach
Übersetzen über den Ingul am 31. August um Malaya-Kachowka. Bis zum 20.
September kämpften alle Batterien in direkter Unterstellung unter das XXX.
Armeekorps. Am 22. September wurde die Abteilung dem LIV. Armeekorps zugeführt,
um den Durchbruch durch die Landenge der Krim bei Perekop zu erzwingen. Der
Angriff auf die Landenge begann am 24. September 1941. Bis zum 15. Oktober
begann der Durchbruch durch die Landenge und die Abteilung stieß auf die Krim
vor. 10 Tage später wurde die Festung Sewastopol erreicht. Die Festung konnte
jedoch nicht genommen werden. Im Frühjahr 1942 wurde die Abteilung teilweise
gegen Partisanen eingesetzt. Am 8. Mai begann der Angriff auf die Halbinsel
Kertsch (Unternehmen "Trappenjagd"). Die Kämpfe um die Halbinsel dauerten bis
zum 20. Mai 1942. Nach einigen Tagen Ruhe nahm die Abteilung ab dem 7. Juni 1942
am Angriff auf Sewastopol teil. Die Kämpfe dauerten bis zum Ende des Monats.
Anschließend lag die Abteilung bis zum 22. Juli 1942 auf der Krim in Ruhe und
wurde anschließend zur 2. Armee in den Raum Kursk verlegt. Am 8. August 1942
begann der deutsche Angriff im Raum Kursk und führte die Abteilung in den
Brückenkopf bei Woronesch. In diesem Brückenkopf kämpfte die Abteilung in den
folgenden Wochen und Monaten. Als die Rote Armee den Brückenkopf Mitte Januar
1943 eindrücken konnten, unterstützte die Abteilung im Februar 1943, am Ingul
eine neue Frontlinie aufzubauen. Ende Februar wurde die Abteilung aus der Front
gezogen und zur Auffrischung nach Jüterbog verlegt.
Am 1. April 1943 wurde
die Abteilung in leichte Sturmgeschütz-Abteilung 190 umbenannt.
Am 23. Juni 1943 wurde die Abteilung wieder an die Ostfront verlegt. Am 27. Juni
erreichte sie Gomel, wo sie drei Wochen verblieb. Am 14. Juli erreichte sie
Karatschew, wo sie der 4. Armee zum sofortigen Einsatz bei der 211.
Infanterie-Division und der 5. Panzer-Division unterstellt wurde. Beide
Divisionen standem im Abwehrkampf gegen die Rote Armee, die zur Entlastung der
russischen Kräfte im Raum Kursk bei Shisdra pausenlos angriffen. Anfang November
wurde die Abteilung der 3. Panzerarmee zugeführt, die im Raume Witebsk - Newel
in schweren Abwehrkämpfen stand. Die Abteilung wurde dem VI. Armeekorps
zugeführt. Am 13. Dezember 1943 begann die 1. Winterschlacht bei Witebsk, am 3.
Februar folgte die 2. Winterschlacht bei Witebsk. Am 14. Januar 1944 war die
Abteilung in leichte Sturmgeschütz-Brigade 190 umbenannt
worden. Am 25. Februar wurde die Abteilung heraus gelöst und in den Raum Cholm
verlegt. Von Cholm aus sollte das eingeschlossene Kowel entsetzt werden. Nach
schweren und verlustreichen Kämpfen wurde Kowel entsetzt. Am 26. Mai wurde die
Abteilung im Eiltransport in den Raum ostwärts von Mogilew verlegt. Hier wurde
die Abteilung im Juni 1944 von der russischen Sommeroffensive getroffen. Die
Beressina wurde noch von sechs Geschützen erreicht. Am 27. Juli erreichten die
Reste der Abteilung beim Polizei-Regiment 31 die deutschen Linien. Im Raume Lyck
in Ostpreußen wurden die Reste der Brigade gesammelt. Am 18. Juli erfolgte die
Verlegung in den Raum Brest-Litowsk. Am Narew entbrannten schwere Abwehrkämpfe,
die bis zum 9. November 1944 andauerten. Am 14. Januar 1945 begann die russische
Winteroffensive. Die Brigade wurde in den Raum Danzig zurück gedrängt. Bei Hela
ging sie bei Kriegsende in russische Gefangenschaft.
Kommandeure:
1. Oktober 1940 Oberstleutnant Hans-Joachim Haupt
4. September 1940 Oberstleutnant Reinhard Naether
29. September 1941 Major Hans Voigt
Oktober 1941 Hauptmann Kurt Möhring
Dezember 1941 Major Gerhard Peitz
Juni 1942 Hauptmann Caesar
Dezember 1942 Oberstleutnant Roth
März 1943 Hauptmann Heinz Wersig
September 1943 Hauptmann Dieter Bender
Oktober 1943 Major Wilhelm Kröhne
Literatur und Quellen:
Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007
Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965