Sturmgeschütz-Abteilung 202
Sturmgeschütz-Brigade 202
Heeres-Sturmartillerie-Brigade 202

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer  
Stab 09044 09044 A
Stabsbatterie 09044 09044 A
1. Batterie 09892 09044 B
2. Batterie 10377 09044 C
3. Batterie 11586 09044 D

 

Die Sturmgeschütz-Abteilung 202 wurde am 10. September 1941 in Jüterbog mit drei Batterien aufgestellt. Schon Mitte September 1941 wurde die Brigade per Bahn an die Ostfront verlegt und in Smolensk entladen. Die Abteilung wurde der 184. Infanterie-Division zugeteilt und nahm mit dieser ab dem 2. Oktober 1941 an der deutschen Offensive gegen Moskau teil. Bereits am ersten Angriffstag hatte die Abteilung schwere Verluste, die meisten Geschütze fielen durch Beschädigung aus. Im weiteren Verlauf der Kämpfe wurden Roslawl, Brjansk und Karatschew erreicht. Von hier aus ging es weiter nach Orel und weiter nach Süden auf Fatesch im Raum Kursk. Die Abteilung stieß bis hart südlich von Tula vor. Um Weihnachten 1941 begann der Rückzug der Abteilung in die Oka-Stellung. Während des Jahres 1942 kämpfte die Abteilung an der Bolchow-Front. Im April 1942 unterstand die Abteilung dem LIII. Armeekorps. Am 19. April 1942 traf sie in Wys.Marinskije ein und wurde der 112. Infanterie-Division unterstellt. Am 21. April erhielt die Abteilung den Befehl, von Wys.Marinskije nach Kljutschnikowskije umzusiedeln, da die Sturmgeschütze in Wys.Marinskije durch feindliches Artilleriefeuer zu stark gefährdet waren. Die Abteilung blieb bis zum 4. Juni der 112. Infanterie-Division unterstellt. Dann verlegte sie nach Bolchow zur Überholung. Sie wurde hier wieder direkt dem LIII. Armeekorps unterstellt. Im Herbst 1942 wurde die Abteilung nach Wjasma verlegt. Am 28. November 1942 wurde die Abteilung der 78. Sturm-Division zugeteilt. Im Frühjahr 1943 in den Orelbogen verlegt, nahm die Abteilung an der Schlacht bei Charkow teil. Nach den erfolgreichen Kämpfen bei Charkow wurde die Abteilung nach Sumy verlegt und dort teilweise gegen Partisanen eingesetzt. Als dann die russische Offensive gegen Kiew begann, stand die Abteilung bei der 7. Panzer-Division bis zum Oktober 1943 in schweren Abwehrkämpfen. Ende Oktober 1943 ging die Abteilung auf Berditschew zurück. Hier hielt sie die Front bis Weihnachten 1943. Danach wurde die Brigade zur Stabilisierung der Front bei der 25. Panzer-Division eingesetzt. Die Brigade musste auf Winniza zurück gehen, wobei ein großer Teil der Abteilung im Kessel von Tscherkassy eingeschlossen und vernichtet wurde. Nach den Kämpfen zur Öffnung der Kesselfront wurde die Abteilung zur Auffrischung nach Uman verlegt. Am 14. Februar 1944 war sie in Sturmgeschütz-Brigade 202 umbenannt worden. Von Uman aus musste sich die Brigade kämpfend auf den Bug zurückziehen, wo sie die verbliebenen Geschütze sprengen musste. Nur Reste gelangten noch über den Fluß und wurden anschließend in Neufahrwasser bei Danzig gesammelt. Nach zehnwöchiger Auffrischung in Ziegenhals / Langendorf wurde die Brigade in der ersten Julihälfte 1944 im Bahnhof-Welle verladen und nach Dünaburg verlegt und bei der Verteidigung der Stadt eingesetzt. Im Oktober 1944 lag die Brigade bei Tukkum im Kurlandkessel. Zum Jahreswechsel 1944/45 lag sie im Raum Frauenburg und Tukkum, wo sie aufgefrischt wurde. 1945 wurde die Brigade noch in Heeres-Sturmartillerie-Brigade 202 umbenannt. Die Brigade kämpfte bis Kriegsende im Kurlandkessel und ging dann in russische Gefangenschaft. 


 

Kommandeure:

10. September 1941 Major Dr. Hans Marder

Januar 1942 Oberstleutnant Karl Evers

31. Dezember 1942 Hauptmann Martin Buhr

11. Februar 1942 Oberstleutnant Karl Evers

18. März 1943 Major Martin Buhr

März 1944 Hauptmann Gerhard Essigke

September 1944 Major Johann Spielmann

 

Literatur und Quellen:

Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007

Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965

KTB der 112. Inf.Div. RH26/112/27