Sturmgeschütz-Abteilung 243
Sturmgeschütz-Brigade 243
Heeres-Sturmgeschütz-Brigade 243
Heeres-Sturmartillerie-Brigade 243

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 34779
Stabsbatterie 35461
1. Batterie 36520
2. Batterie 36814
3. Batterie 37396
4. (Grenadier-) Batterie 36951

 

Die Sturmgeschütz-Abteilung 243 wurde am 10. Mai 1941 in Jüterbog mit drei Batterien aufgestellt. Die Aufstellung wurde beschleunigt durchgeführt so dass die Abteilung bereits im Juni nach Osten verlegt wurde und am 19. Juni 1941 ihren Bereitstellungsraum bei Przemysl bezog. Hier wurde die 1. Batterie aus dem Abteilungsverband heraus gelöst und der 1. Gebirgs-Division unterstellt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm die Abteilung am Rußlandfeldzug teil. Bis zum 26. August 1941 erkämpfte sich die Brigade einen Weg durch die galizischen Grenzbefestigungen. Sie nahm an der Schlacht um Lemberg teil und stieß direkt auf Tarnopol vor. Anschließend folgte der Durchbruch durch die Stalin-Linie. Die Abteilung nahm an der Umfassungsschlacht bei Uman teil und stieß dann bis zum Dnjepr vor. Die 1. Batterie stieß im Verband der 1. Gebirgs-Division bis zum 18. August nach Kirowograd vor und kehrte anschließend zur Abteilung zurück. Am 27. August 1941 nahm die Abteilung an der Umfassungsschlacht von Kiew teil, die einen Monat dauerte. Sie bildete ostwärts von Gornostaipol einen Brückenkopf, erkämpfte den Desna-Übergang und nahm  an den Verfolgungskämpfen südostwärts von Kiew teil. Am 27. September begann der Vorstoß auf Kiew. Im Eilmarsch erreichte die Abteilung am 6. Oktober über Gomel den Raum Brjansk. Nach der Einnahme von Brjansk verblieb die Batterie hier für ein paar Ruhetage. Am 20. November 1941 begann der Vorstoß über Orel und Nowosil nach Osten. Durch den Beginn der russischen Gegenoffensive am 5. Dezember kam dieser Vorstoß zum Erliegen. Bereits am 6. Dezember kam es bei Werchwije, bei Wschod und im Sossna-Abschnitt zu schweren Abwehrkämpfen. Am 24. Januar 1942 wurde die Brigade in den Raum nordwestlich Liwny geworfen. Während der Abteilungsstab und die Reste der 2. und 3. Batterie diesen Raum erreichten, lag die 1. Batterie in Lomowoje eingeschneit fest. Erst am 13. Februar 1942 ´war die gesamte Abteilung in Maloarchangelsk versammelt. Die Batterien hatten nur noch eine Stärke von maximal drei Geschützen. Mit Einsetzen der Tau- und Schlammperiode am 23. Februar 1942 wurde die Abteilung Reserve des LV. Armeekorps. Die Kampfstärke war wieder auf 21. Geschütze angewachsen. Mit Beginn der deutschen Sommeroffensive am 28. Juni 1942 durchbrach die Brigade die russischen Stellungen am Tim. Anschließend wurde die Abteilung in den Abwehrkämpfen nordwestlich von Woronesh eingesetzt. Am 9. Juli wurde die Abteilung nach schweren Verlusten aus dem Kampf gezogen und in Eilmärschen nach Süden in Richtung Kaukasus verlegt. Die Abteilung durchquerte den Donbogen und überschritt am 30. Juli 1942 bei Zymlianskaja den unteren Don und stieß zum Sal durch. Als am 3. August 1942 die 14. und die 24. Panzer-Division sowie die 29. Infanterie-Division (mot) in Richtung Stalingrad abgedreht wurden, schloß sich die Abteilung dieser Kampfgruppe an. Am 1. September 1942 wurde der äußere Verteidigungsriegel vor Stalingrad erreicht. Am 19. November erhielt die Abteilung den Befehl, Beketowka und Krasnoarmeisk anzugreifen. Der angriff wurde von den Russen abgewehrt. Am 23. September wurde die Brigade mit der 1 und 3. Batterie im Kessel von Stalingrad eingeschlossen. Die 2. Batterie befand sich zur Umrüstung außerhalb des Kessels. Bis Ende Januar 1943 wurde die Brigade in Stalingrad vernichtet.
Aus den nicht eingeschlossenen Abteilungsresten erfolgte im Frühjahr 1943 die Neuaufstellung der Sturmgeschütz-Abteilung 243. Unmittelbar nach Beendigung der Aufstellung wurde die Abteilung wieder an die Ostfront verlegt. Ab Mai 1943 nahm sie an den schweren Rückzugskämpfen der Südfront teil. Bei den Gefechten am Mius, die bis zum September währten, erlitt sie schwere Verluste. Auch die im Oktober 1943 stattfindende Abwehrschlacht bei Saporoshje und die Kämpfe in der Nogaischen Steppe forderten hohe Verluste. Es gelang der Abteilung, sich mit in den Brückenkopf Nikopol zurück zu ziehen. Von hier aus erfolgte ab dem 7. Februar 1944 der weitere Rückzug. Am 14. Februar 1944 wurde die Abteilung in Sturmgeschütz-Brigade 243 umbenannt. Die Abwehrschlacht bei Kriwoi Rog, die Abwehrkämpfe am Dnjepr, nördlich Nikolajew und die Rückzugsgefechte bis an den Bug folgten. Der untere Dnjepr wurde erreicht. Hier versteifte sich noch einmal der deutsche Widerstand. Vin Mitte April bis zum 10. Mai 1944 kämpfte die Brigade im Raum Tiraspol - Akkerman und schließlich südlich von Grigoripol. Die Kämpfe an der Dnjeprschleife forderten noch einmal hohe Verluste. Entlang des Dnjestr ging es in den Raum Jassy. Am 10. Juli 1944 wurde die Brigade in Heeres-Sturmgeschütz-Brigade 243 umbenannt. Bei Kischinew aurde die Brigade zum zweiten mal eingekesselt und vollkommen aufgerieben.
Die nicht eingeschlossenen Reste der Brigade kamen nach Tuchheim im Raum Altengrabow. Hier begann im Herbst 1944 die dritte Neuaufstellung der Brigade. Mit Beginn der Ardennen-Offensive stand die Brigade im Westen im Einsatz. Bis Mitte Januar 1945 hatte die Brigade sämtliche Geschütze in den Ardennen verloren. Die Brigadereste wurden zur Neuaufstellung nach Postdam verlegt.
Im März und April 1945 wurde die Brigade als Heeres-Sturmartillerie-Brigade 243 in Potsdam in der Jäger-Kaserne neu aufgestellt. Die Brigade erhielt die letzten bei Alkett in Berlin-Borsigwalde gefertigten Sturmgeschütze. Die Brigade erhielt 35 Geschütze und bestand aus zwei Batterien mit Sturmgeschützen III (7,5-cm lang) und einer Batterie mit Sturmhaubitzen (10,5-cm Haubitzen). Die Brigade erhielt ihr Personal von der Sturmgeschützschule Burg und wurde bis zum Soll-Bestand aufgefüllt. Hinzu kam eine Infanterie-Begleit-Batterie mit zwei Zügen Infanterie und einem Pionierzug. Die Brigade unterstand der 12. Armee am amerikanischen Brückenkopf Schönebeck am 14. / 15. April 1945. Wenig später wurde die gesamte Brigade der Infanterie-Division Körner zugeteilt. Mit dieser machte die Brigade die Kämpfe im Rahmen der 12. Armee südlich von Berlin und im Raum Potsdam mit und zog sich dann auf die Elbe zurück. Am 7. Mai 1945 überquerten die Reste der Brigade bei Tangermünde die Elbe und gingen in amerikanische Gefangenschaft. Teile der Brigade wurden später an die Rote Armee ausgeliefert.

 

Kommandeure:

10. Mai 1941 Oberstleutnant Hesselbarth

Januar 1943 Hauptmann Georg Mayer

Juli 1943 Hauptmann Siegfried Keißhold

September 1943 Hauptmann Georg Mayer

März 1944 Hauptmann Siegfried Keißhold

Mai 1944 Hauptmann Georg Mayer

12. Januar 1945 Hauptmann Heinz Rübig

 

Literatur und Quellen:

Sturmgeschütze marsch - Die Einsatzwege der Sturmgeschütz Batterien Abteilungen und Brigaden, Aufsess, Florian Freiherr von und zu, Selbstverlag, 2007

Sturmartillerie - Feld in der Brandung, Oberstleutnant Tornau, Franz Kurowski, Maximilian-Verlag, 1965