Transportgeschwader 4

 

Lebenslauf

Das Transportgeschwader 4 wurde im Mai 1943 mit einem Geschwaderstab und vier Gruppen aufgestellt. Als Geschwaderstab fungierte der auf dem Kommandoweg gebildete Stab des Kampfgeschwaders z.b.V. "S", die I. - IV. Gruppe bildeten die Kampfgruppen z.b.V. 105, 500, 400 und 700. Der Geschwaderstab lag im Zeitpunkt seiner Aufstellung in Trapani auf Sizilien, die I. Gruppe in Berlin-Schönwalde, die II. Gruppe in Weimar-Nohra, die III. Gruppe in Südfrankreich´und die IV. Gruppe in Paris - Le Bourget. Während der Stab und die I. - III. Staffel mit der Junkers Ju 52 ausgestattet waren, verfügte die IV. Gruppe über französische LeO 451. Nach erfolgter Auffrischung verlegte die I. Gruppe ab Mitte Mai 1943 nach Griechenland in den Raum Athen. Von hier aus wurde die Gruppe Versorgungseinsätzen nach Rhodos und Kreta eingesetzt. Die II. Gruppe wurde staffelweise an der Ostfront und auf dem Balkan eingesetzt. Die IV. Gruppe flog Versorgungs- und Verlegungseinsätze innerhalb von Frankreich bei der Luftflotte 3. Am 5. Juni 1943 verlegte der Stab nach Grosseto im Nordwesten Italiens. Die III. Gruppe flog im Juli und August 1943 Truppen und Ausrüstung von Südfrankreich und Italien nach Sardinien. Im September 1943 flog die III. Gruppe die deutsche Besatzung von Korsika nach Pisa in Italien. Ende Oktober 1943 lag die II. Gruppe in Saloniki. Die 6. Staffel war der Fallschirmjägerschule in Kraljevo zugeteilt. Die III. Gruppe verlegte Ende Oktober 1943 zur Auffrischung nach Würzburg.
 Im Januar 1944 verlegte der Stab in den Raum Athen, um von dort aus Versorgungsflüge auf dem Balkan zu koordinieren. Im gleichen Monat verlegte die I. Gruppe von Athen-Tatoi nach Jena-Rödigen, um hier aufgefrischt zu werden. Die II. Gruppe lag mit Stab und 5. Staffel in Belgrad, der 6. Staffel in Kraljewo, die 7. Staffel in Tanagra und die 8. Staffel in Mostar. Zwischen dem 10. und 13. Januar 1944 verlegte die II. Gruppe gesammelt nach Athen-Tatoi. Im März 1944 lag die I. Gruppe in Celle und verlegte am 26. März 1944 nach Reichshof, um von hier aus Versorgungseinsätze für die 1. Panzerarmee im Raum Kamenez-Podolsk zu fliegen. Nach dem Ende dieser Versorgungsflüge am 10. April verlegte die I. Gruppe am 20. April nach Galati in Rumänien, um von hier aus Versorgungseinsätze auf die Krim zu fliegen. Zwischen dem 13. und 20. April 1944 verlegte die aufgefrischte III. Gruppe nach Schaulen in Litauen, um von dort aus Versorgungseinsätze unter der Luftflotte 1 zu fliegen.  Am 14. Mai 1944 verließ die I. Gruppe Galati und verlegte auf den Fliegerhorst Kosteletz bei Proßnitz in Tschechien. Hier wurde die 4. Staffel der Gruppe aufgelöst und auf die 1. - 3. Staffel verteilt. Ebenfalls im Mai 1944 wurde die 8. Staffel aufgelöst und ihre Reste auf die II. Gruppe verteilt, die 12. Staffel wurde auf die 10. und 11. Staffel der III. Gruppe verteilt. Am 25. Mai 1944 flog die II. Gruppe mit 36 Junkers Ju 52 200 Mann des SS-Fallschirmjäger-Bataillons 500 zu Titos Hauptquartier bei Drvar. Anschließend wurde die Gruppe über Griechenland und dem Balkan eingesetzt. Die III. Gruppe wurde im Mai 1944 nach Würzburg und im Juli 1944 nach Cottbus verlegt. Im Juli 1944 übergab die IV. Gruppe ihre restlichen 25 LeO 451 an die Transportfliegerstaffel Hansa und die Staffeln wurden im Juli und August mit Ju 352, Me 323, Piaggio P. 108, Savoia SM 82, SM 95 und einigen Flugzeugen verschiedener anderer Typen ausgerüstet. Sie bauten auch Komponenten anderer Einheiten ein und wurden dadurch erheblich verändert. Am 31. August beispielsweise meldete die 16. Staffel 18 x Me 323 in Stärke, viele oder alle davon stammten von der aufgelösten TG 5. Ab September 1944 begannen die neu organisierten Staffeln quasi unabhängig zu operieren, behielten jedoch ihre ursprüngliche Nummerierung und administrativen Verbindungen zum Stab der IV. Gruppe bei. Der Gruppenstab blieb intakt und verlegte  nach Vietskerstrand in Pommern. Von der Umstrukturierung nicht betroffen, operierte die 13. Staffel weiterhin unter Stab der IV. Gruppe, der Typ der eingesetzten Flugzeuge konnte jedoch nicht ermittelt werden. Am 9. September 1944 verlegte die I. Gruppe erneut nach Griechenland und flog Versorgungs- und Evakuierungsflüge von Griechenland nach Belgrad. Hierzu war die I. Gruppe zuerst in Athen, dann in Saloniki und ab dem 18. Oktober in Zagreb stationiert.
Am 7. Oktober 1944 wurde der Stab im Rahmen des deutschen Rückzuges vom Balkan nach Saloniki-Mikra verlegt. Am 20. Oktober 1944 erging durch die Luftflotte 4 der Befehl zur Auflösung des Geschwaderstabes. Dieser wurde daraufhin zum Stab / Lufttransportführer Südost umgewandelt. Mitte Dezember 1944 verlegte die I. Gruppe nach Goslar, wo sie am 19. Februar 1945 aufgelöst wurde. Die II. Gruppe kehrte Anfang Dezember ohne Flugzeuge nach Deutschland zurück, wo sie noch im gleichen Monat aufgelöst wurde. Ab dem 17. Dezember 1944 war die III. Gruppe an der Ardennenoffensive beteiligt und flog deutsche Fallschirmjäger in die Ardennen. Nach dem Ende der Ardennenoffensive flog die Gruppe noch letzte Einsätze an der Ostfront. Im März 1945 wurde die III. Gruppe schließlich aufgelöst. Ende Januar 1945 wurde auch die IV. Gruppe aufgelöst. Der Gruppenstab und die 13. Staffel bildeten die Goßraumtransportgruppe in Berlin-Schönwalte.

 

Kommandeure

Geschwaderkommodore:

Mai 1943 Oberst Richard Kupschus

1944 Major Reimann

 

I. Gruppe

Gruppenkommandeure:

18. Mai 1943 Major Rüdiger Jakpb

13. Mai 1944 Oberst Josef Kögl

28. Juli 1944 Oberstleutnant Emil Herbst

24. September 1944 Major Kurt Schneidenberger

 

II. Gruppe

Gruppenkommandeure

15. Mai 1943 Oberstleutnant Werner Hoffmann

24. Februar 1944 Major Emil Herbst

August 1944 unbekannt

 

III. Gruppe

Gruppenkommandeure

1. Mai 1943 Major Herbert Heyer

Mai 1944 Major Rüdiger Jakobs

24. Oktober 1944 Hauptmann Hans-Hermann Brambach

1944 Oberstleutnant Reichard Wenning

1944 Oberstleutnant Otto Pfister

 

IV. Gruppe

Gruppenkommandeure

Mai 1943 Major Ferdinand Muggenthaler

18. September 1943 Hauptmann Heinrich Hans