246. Volks-Grenadier-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 246. Volksgrenadier-Division wurde am 15. September 1944 als Ersatz für die vernichtete 246. Infanterie-Division durch die Umbenennung der 565. Volks-Grenadier-Division auf dem Truppenübungsplatz Milowitz aufgestellt. Ende September 1944 wurde die Division an die Westfront verlegt und erreichte ab dem 25. September den Ausladeraum Jülich, Bedburg und Linnich. Ab dem 28. September 1944 löste die Division die 116. Panzer-Division in der HKL bei Aachen ab. Bei den Kämpfen um Aachen erlitt die Division schwerste Verluste. Bis zum 16. Oktober war Aachen von den alliierten Truppen eingeschlossen. Bis zum 21. Oktober 1944 wurde die Division in Aachen vernichtet.
Im Anschluss an die Kämpfe um Aachen wurden die verbliebenen Reste der Division durch das LXXXI. Armeekorps gesammelt und im Raum Jülich neu aufgestellt. Am 28. Oktober 1944 war die Division personell wieder aufgestellt. Hierzu waren ihm u.a. folgende Teileinheiten eingegliedert worden:
- Luftwaffen-Festungs-Bataillon XVIII
- Festungs-MG-Bataillon 54
- Schnelle Abteilung 503, 504 und 506
- Reserve-Grenadier-Bataillon 453
- Volkssturm-Bataillon Trier
Ende Oktober 1944 wurden zudem die Reste der 49. Infanterie-Division in die 246. Volksgrenadier-Division eingegliedert. Die Division wurde östlich von Aachen in der HKL eingesetzt, wobei es hier erneut zu schweren Abwehrkämpfen kam, welche den ganzen November andauerten. Ab dem 26. Dezember 1944 wurde die Division in den Raum Zülpich verlegt. Von dort aus wurde die Division im Januar 1945 zum Herausziehen der 3. Fallschirmjäger-Division im Raum Schoppen (unweit Amel) eingesetzt. Mitte Februar 1945 waren die Reste der Division im Raum Ormont eingesetzt. Am 27. Februar wurde die Division der 7. Armee zugeführt. Am 8. März 1945 befanden sich Teile der Division noch in der Eifel. Ende Februar / Anfang März 1945 übernahm die 246. Volksgrenadier-Division einen Verteidigungsabschnitt bis Scheid einschließlich der Straße Losheim - Stadtkyll. Im März überquerten die verbliebenen Reste der Division den Rhein nach Osten. Am 26. März 1945 erfolgte der Rheinübergang der US-Streitkräfte, wobei die Reste der 246. Volksgrenadier-Division nicht mehr in der Lage waren, die Front zu halten. Die als Kampfgruppe geführte Division hatte zu diesem Zeitpunkt noch eine Stärke von 400 Mann. Am 26. März befanden sich die Reste der Division im Abschnitt Weinheim und am 28. März begann die 12. US-Panzer-Division ihren Angriff in den Odenwald, wobei die 246. Volksgrenadier-Division versuchte, mit Brückensprengungen den Vormarsch in den Odenwald zu verzögern. Am 29. März wurden die Reste der Division auf das Südufer des Neckars zurück genommen. Am 3. April 1945 befanden sich die Reste der Division im Raum Heilbronn. Am 19. April wurden diese Reste durch US-Truppen in den Raum Schorndorf - Waiblingen zurück gedrängt. Am 21. April konnten die Reste der Division auf die Schwäbische Alb durchbrechen und am 23. / 24. April auf das Ostufer der Donau übersetzen. Hier löste sich die Division endgültig auf.

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
September z. Vfg. BdE      
Oktober LXXXI 7. Armee B Aachen
November LXXXI 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte)
Dezember z. Vfg. 5. Panzerarmee B Ardennen (Lagekarte)

1945

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar LXVII 15. Armee B Ardennen
Februar LXVII 5. Panzerarmee B Ardennen
März z. Vfg. 7. Armee B Hunsrück
April XIII 1. Armee G Mittelrhein
19. April LXXX 19. Armee Oberrhein Heilbronn - Schwäbische Alb

 

2. Divisionskommandeure:

15. September 1944 Oberst Gerhard Wilck

November 1944 Generalmajor Peter Körte

1. Januar 1945 Oberst List

1. Januar 1945 Generalmajor Dr. Walter Kühn

 

3. Gliederung:

Grenadier-Regiment 352

Grenadier-Regiment 404

Grenadier-Regiment 689

Artillerie-Regiment 246

Divisions-Einheiten 246

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201-280. 2. Auflage. Osnabrück 1973
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH 2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-227/
Kriegsgliederungen der 7. Armee RH 20-7/
Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2