79. Volksgrenadier-Division
Einheit | 44/45 |
Divisionsstab 79.VGD | 29870 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 79. Volksgrenadier-Division wurde am 27. Oktober 1944 als Ersatz für die im Raum Jassy vernichtete 79. Infanterie-Division durch
die Umbenennung der Volks-Grenadier-Division Katzbach (586) der 32. Welle
aufgestellt, die sich seit
dem 16. September 1944 in Westpreußen in Aufstellung befand. Die Versorgungseinheiten
kamen hauptsächlich von der Sicherungs-Division 350. Ab dem 11. Dezember 1944 wurden die
Einheiten von Thorn aus, in den neuen Einsatzraum transportiert. Die Division
wurde zunächst dem LIII. Armeekorps bei der 7. Armee als Reserve zugeführt und
schließlich dem LXXXV. Armeekorps im Raum Vianden zugeführt. Von hier aus nahm
die Division an der Ardennen-Offensive teil. Auftrag der Division war es, die
Brückenkopfstellung bei Bourscheid mit allen Mitteln zu halten bzw. auszubauen.
In der Zeit zwischen dem 23. Dezember 1944 und dem 14. Januar 1945 hatte die
Division rund 1.800 Mann an Verlusten, die nicht durch gleichwertiges Personal
ersetzt werden konnten. Am 12. Januar 1945 wurde die Division dem LIII.
Armeekorps unterstellt und löste am 17. Januar 1945 die 212.
Volksgrenadier-Division in deren Abschnitt ab. In der Nacht auf den 20. Januar
1945 wurde der Brückenkopf Bourscheid von der 79. Volksgrenadier-Division
geräumt. Am 30. und 31. Januar 1945 folgte der Rückzug auf den Westwall hinter
die Our. Die Division wurde im Raum Dasburg eingesetzt. Am 8. Februar 1945
übernahm die Division dann einen Abschnitt bei Gemünd und am 15. Februar einen
Abschnitt von Gemünd bis Bauler. Am 3. Februar 1945 hatte die Division noch eine
Gesamtstärke von 6.302 Mann und eine Gefechtsstärke von 2.729 Mann. Am 22. / 23.
Februar 1945 setzte sich die Division über Daleiden, Jucken, Obergeckler und
Karlshausen in Richtung Neuerburg ab. Am 24. Februar erfolgte eine weitere
Zurücknahme hinter die Ens, am 26. / 27. Februar hinter die Prüm in die Linie
Merkeshen - Wiersdorf (nordwestlich von Bitburg). Doch auch hier musste die
Division im hinhaltenden Kampf weiter zurück gehen. Am 28. Februar und 1. März
1945 setzte sich die Division auf die Höhen am Westufer der Kyll beiderseits
Malbergweich ab. Nach Kämpfen an der Ruwer wurde die Division am 18. März auf
dem Marsch zwischen Idar-Oberstein und Baumholder durch einen kombinierten
Angriff von Luft- und Panzerverbänden zersprengt. Die restlichen Teile der
Division setzten sich sich in den Nordwestrandes des Pfälzer Waldes ab und von
dort an den Rhein. Neue Aufgabe der Division war es, auf dem westlichen
Rheinufer eine Auffangstellung zu errichten, um die sich durch den Pfälzer Wald
zurückziehenden Reste der 1. Armee aufzunehmen. In der Nacht auf den 24. März
1945 wurden die Reste der Division über den Rhein verlegt und dort aufgelöst.
Die Reste der Division wurden zu einer Korps-Sperrgruppe zusammen gefasst.
Am
28. März erhielt der Rest-Stab der Division vom XIII. SS-Armeekorps den Befehl,
an die Jagst zu verlegen. Dort sollte mit Hilfe von Versprengten und Volkssturm
ein überraschender Vorstoß des Gegners verhindert werden. Zu dieser
Auftragsdurchführung kam es jedoch nicht mehr. Der Rest des Divisionsstabes
wurde in die Ausbildungs-Division Bayern eingegliedert.
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
November | in Aufstellung | BdE | Thorn | |
Dezember | LIII | 7. Armee | B | Luxemburg |
Dezember | LXXXV | 7. Armee | B | Luxemburg |
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | LXXXV | 7. Armee | B | Luxemburg (Lagekarte) |
12. Januar | LIII | 7. Armee | B | Mosel, Trier (Lagekarte) |
März | XIII | 7. Armee | B | Mosel, Trier |
April | XIII. SS | 1. Armee | G | Rhein, Neckar |
2. Divisionskommandeure:
Generalmajor Erich Weber
Oberst Reinherr
Oberst Hummel
Oberstleutnant von Hobe
Oberst Reymann
Oberst Seeher
3. Gliederung:
Panzerjäger-Abteilung 179
Divisions-Einheiten 179
4. Literatur und Quellen:
Der Weg der 79. Infanterie-Division (Bildband), Arno Pomrehm/Hans Sänger/Hans
Joachim Schaeffer, Podzun-Pallas-Verlag, Bad Nauheim 1971
Karl-Heinz Pröhuber: Volksgrenadier-Divisionen - Zur Geschichte und den
personellen/ökonomischen Rahmenbedingungen der im Westen 1944/45 eingesetzten
Großverbände, Band 1, Helios-Verlag Aachen, 2017
Die 79. Infanterie-Division, Hans Sänger, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg (1979)
Bildband 2 der 79. Infanterie-Division. Tapfer und Treu 1939 - 1945, Hans
Sänger, Verlag Starke, Limburg a.d. Lahn o.J. (1982)
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im
Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2.
Auflage. Osnabrück 1979
Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, 3 Bände, Podzun-Verlag
Schematische Kriegsgliederungen 1939 - 1945 BA/MA RH 2/348 bis RH 2/355; RH
2/356K und R 2/769
Kriegstagebücher und sonstige Unterlagen BA/MA RH 26-79/
Kriegsgliederungen der 7. Armee RH 20-7/
Divisionsschicksale - Deutsches Rotes Kreuz - Erarbeitet vom Suchdienst des DRK
München, München 1958 - 1960, Band 1 und 2