schwere Panzerabteilung 502
schwere Panzerabteilung 511 (ab 5. Januar 1945)
Die Abteilung wurde am 25. Mai 1942 in Bamberg, Wehrkreis XIII,
aufgestellt. Die Abteilung wurde als schwere Tiger-Abteilung der Heerestruppe
aufgestellt. Zuerst entstand nur eine Kompanie. Am 19. oder 20. August
erreichen 4 Tiger die 1. Kompanie. Am 23. August 1942 verlegen die Stabskompanie
und die 1. Kompanie mit 4 Tigern und einigen Panzern III an die Ostfront. Zuerst
wurde die Abteilung im Bereich der Heeresgruppe Nord bei der 11. Armee
eingesetzt. Am 29. August 1942 kommt die Abteilung in Mga an. Mit ihren Tigern
fährt die Kompanie den ersten Tiger-Einsatz der Geschichte. Gegen eingebrochene
russische Truppen führten die Tiger einen Gegenangriff in ungünstigem Gelände.
Zwei Tiger fielen wegen Getriebeschadens, ein dritter wegen Motorschadens aus.
Nur der Kommandeurspanzer blieb einsatzbereit. Die drei beschädigten Tiger
konnten in der Nacht mit unzulänglichen Mitteln geborgen werden. Für die
schweren Fahrzeuge gab es keine geeigneten Berge-Geräte, so daß jeweils drei
18-t Zugkraftwagen vor die Tiger gespannt werden mußten, und das alles im
Granatwerferbeschuß der Russen. Zwischen dem 16. und 18. September 1942
erreichen 3 weitere Tiger für die Abteilung in Paderborn. Mit den vier wieder einsatzbereiten Tigern fährt
die Abteilung am 22. September 1942 den zweiten Angriff. Das Gelände hierfür war
völlig ungeeignet, aber Major Märker konnte bei den höheren Führungsstäben keine
Änderung des Einsatzplanes erreichen. Im Einsatz gegen die eingeschlossene
russische 2. Stoßarmee gingen alle vier Tiger durch Pakbeschuß oder das
Einsacken in einen Sumpf verloren. Drei Tiger konnten in der Nacht geborgen
werden, der am weitesten vorgerollte Tiger saß aber so fest, daß er gesprengt
werden mußte. Die 1. Kompanie wird am 26. September 1942 aus der Front
herausgezogen und mit der Werkstattkompanie nach Tossno verlegt. Der Stab zog in
einem Wald vor Gatschina unter. Am 30. September 1942 verfügte die Abteilung
über 9 Tiger, 7 Panzer III L und 18 Panzer III. Am 26. Oktober 1942 erreichen 2
weitere Tiger die Abteilung. Von Oktober bis November 1942 wird in Paderborn aus
Teilen der Panzer-Regimenter 1 und 35 eine 2. Kompanie für die Abteilung
aufgestellt. Vom 21. bis zum 28. Dezember 1942 erreichen 9 Tiger diese 2.
Kompanie. Am 29. Dezember 1942 verlegte die 2. Kompanie nach Osten zur
Heeresgruppe Don.
Vom 5. bis zum 6. Januar 1943 erreicht die 2. Kompanie mit 9 Tigern und 10
Panzer III die Front. Vom 12. bis zum 18. Januar 1943 wird die 1. Kompanie in
Schlüsselburg eingekesselt. 5 Tiger werden beim Ausbruch vernichtet. Am 20.
Januar 1943 sind nur noch 1 Tiger und 2 Panzer III einsatzbereit. Am 5. Februar
1943 erreichen 3 Tiger die 1. Kompanie, insgesamt sind 5 bei der Truppe. Am 15.
Februar übernahm Major Horst Richter-Rethwisch als neuer Kommandeur die
Abteilung von Major Märker. Am 20. Februar 1943 treffen erneut 4 Tiger bei der
1. Kompanie ein. Am 22. Februar 1943 stellt die 2. Kompanie die 3. Kompanie der
schweren Panzer-Abteilung 503 auf. Für den Zeitraum Januar bis Februar konnte
die „Panzerkampfgruppe Meyer“ unter Leutnant d. Res. Herbert Meyer von der
1./s.Pz.Abt.502 große Abwehrerfolge in der Gegend der Mündung der Tossna in die
Newa erzielen und wurde als Korps-Feuerwehr des L.A.K. an den Brennpunkten
eingesetzt. Als die Abteilung am 1. April 1943 zur Auffrischung ins Sennelager
verlegte, verblieb die 1. Kompanie als Panzer-Kompanie bei der 18. Armee. Bei
der Auffrischung entsteht die 2. Kompanie aus der 4. Kompanie vom
Panzer-Regiment 4 wieder. Ebenfalls wird aus der 8. Kompanie vom Panzer-Regiment
3 eine neue 3. Kompanie gebildet. Vom 19. bis zum 26. Mai 1943 erhalten die 2.
und 3 Kompanie 31 Tiger. Am 6. Juni 1943 erhält auch die 1. Kompanie weitere 7
Tiger, so daß bei ihr insgesamt 14 Tiger sind. Im Juli 1943 erreicht die
Abteilung nach Eingliederung der 1. Kompanie mit 45 Tigern ihre Sollstärke. Am
10 Juli 1943 waren 36 Tiger und 4 Panzer III einsatzbereit. Am 10. August 1943
wurde Hauptmann Eberhard Lange mit der Führung der Abteilung betraut. Am 20.
August 1943 wurde die 3./Sturm-Gesch.Abt.226 zusammen mit Teilen der
1./s.Pz.Abt.502 beim Gren.Rgt.24 in der Gegend zwischen Mga und Sinjawino
eingesetzt. Die Abteilung wurde am 28. Oktober 1943 von Major Willy Jähde als
neuer Kommandeur übernommen. Am 30 November 1943 waren nur noch 12 von 37 Tigern
einsatzbereit.
Am 21. Januar 1944 sind 22 von 41 Tigern einsatzbereit. Am 12. Februar 1944
erreichen vorerst 13 weitere Tiger die Abteilung. Am 29. Februar 1944 treffen
weiter 17 bei der Abteilung ein. Am 17. März 1944 hatte die 2./s.Pz.Abt.502
unter Oberleutnant von Schiller große Abwehrerfolge im Abschnitt der Gruppe
Berlin. So hieß es in der Ia Tagesmeldungen der Gruppe Berlin vom 19. März 1944:
„Im Verlauf der heutigen Kämpfe bei 61.I.D. wurden durch s.Pz.Abt. 502 9 Pz. (8
t34, 1 KW I) vernichtet, 1 (T 70) wurde bewegungsunfähig geschossen. Die
Abschußzahl der Pz. vom 18.3. hat sich auf 10 erhöht. Damit wurden in den
letzten 3 Tagen insgesamt 50 Panzer vernichtet. Wie in den vorausgegangenen
Tagen zeichneten sich Lt. Carius, s.Pz.Abt. 502, in der Abwehr der fdl. Pz. im
Raum Lembitu uns ostw. Pkt. 33,9 auch heute wieder besonders aus. Die Gruppe
beantragt die Nennung der unter der Führung des Oberlt. von Schiller stehenden
2./s.Pz.Abt.502 im Wehrmachtsbericht.“ Am 1. Mai 1944 sind 25 von 63 Tigern
einsatzbereit, gleichzeitig wurde an dem Tag Major Hans-Joachim Schwaner der
neue Kommandeur der Abteilung. Im Juni 1944 stand die Abteilung bei Pleskau
immer noch unter der 18. Armee im Einsatz. Vom 2. bis zum 6. Juli 1944 verlegt
die Abteilung nach Dünaburg. Es sind noch 22 von 52 Tigern einsatzbereit. Die
Abteilung wurde Ende Juli 1944 bei Roskisis und Birsen eingesetzt. Das verloren
gegangene Birsen wurde mit acht Tigern und zehn Sturmgeschützen noch einmal
zurückerobert. Am 1. August 1944 sind 12 der 37 Tiger einsatzbereit. Gemäß der
Kriegsgliederung sowie Stärkemeldung der Abteilung vom 1. September 1944 bestand
die Abteilung aus insgesamt 993 Soldaten (28 Offiziere, 253 Unteroffiziere, 628
Mannschaftssoldaten und 84 HiWis) sowie über 19 einsatzbereite Panzer VI, 8
weitre Panzer VI befanden sich in der kurzfristigen Instandsetzung. Am 9.
September 1944 wurde Major Hans-Joachim Schwaner mit einem Knöchelbruch ins
Reservelazarett Forchheim aufgenommen. Somit wurde Hauptmann von Forster mit der
Führung der Abteilung betraut. Am 4. Oktober 1944 erreicht die Abteilung der
Befehl zur Verlegung nach Deutschland zur Umrüstung mit Tiger II. Am 9. Oktober
1944 erreichen die 1. und 2. Kompanie die Memel. Die 3. Kompanie bleibt mit 8
Tigern im Kurlandkessel und wird der schweren Panzer-Abteilung 510 unterstellt.
Am 12. November 1944 überstellt die 3. Kompanie die 6 verbleibenden Tiger der
schweren Panzer-Abteilung 510 und verlegt nach Libau um verschifft zu werden. Am
16. Dezember 1944 erreichen 2 Tiger von der schweren Panzer-Abteilung
Großdeutschland die Abteilung. Am 17. Dezember 1944 erreicht auch die 3.
Kompanie den Truppenübungsplatz Sennelager und wurde hier auf Tiger II
umgeschult sowie umgerüstet. Am 21. Januar 1945 werden Teile der Abteilung bei
Pillau eingeschifft, Panzer die nicht mehr verladen werden konnten, wurden vor
Ankunft des Feindes gesprengt. Am 31. Januar 1945 wurde die schwere Panzer-Abteilung 502
zur Panzer-Abteilung
511 umbenannt.
Kommandeure:
Major Reinhard oder Richard Märker (Kdr., Juli 1942 – 30.
Dezember 1942); + 22.02.1943 gefallen
Hauptmann Artur Wollschlaeger (Kdr.,
30. Dezember 1942 – 06. Februar 1942)
Major Horst Richter-Rethwisch (Kdr.,
15. Februar 1942 – 20. April 1943)
Hauptmann Friedrich Schmidt (Kdr., 20. Mai
1943 – 09. August 1943)
Hauptmann Eberhard Lange (m.F.b., 10. August 1943–
27. Oktober 1943)
Major Willy Jähde (Kdr,. 28. Oktober 1943 – 30. April 1944)
Major Hans-Joachim Schwaner (Kdr., 01. Mai 1944 – 21. August 1944)
Hauptmann
d. R. Hans-Ferdinand von Foerster (Kdr., 22. August 1944 bis ???)