Standort Röm / Rømø
Legende: (1) Stützpunktgruppe Robbe Nord (2) Stützpunktgruppe Robbe Süd (3) Stützpunktgruppe Roland I (4) Stützpunktgruppe Roland II (5) Stützpunktgruppe Runxendorf (6) Marine-Küsten-Batterie Sønderby (7) Flak-Batterie Rübezahl (8) FuMG Resa; FuMG Rose und WN Hørstbjerg (9) WN Ladbjerg (10) WN Vandværk (11) Marine-Küsten-Batterie Rixdorf
Die Insel Röm (dänisch Rømø, auch Römö oder Romo) liegt in der Nordsee
nördlich von Sylt. Die Insel wurde am 9. April 1940 von der Wehrmacht besetzt.
1942 wurde im Bereich Tvismark eine Nachtjägerleiststellung 2. Ordnung
(Tarnbezeichnung Robbe) der Luftwaffe errichtet. Die Stellung wurde durch
feldmäßige MG- und Infanterie-Stellungen sowie weiträumige Minenfelder
gesichert. Am 21. August 1942 wurde die Insel dem Befehlsbereich des
Kommandierenden Admirals der Marinestation der Nordsee unterstellt. 1943 wurden
die ersten Bunker gebaut. Bei Lakol entstanden die beiden Stellungen Roland I
und Roland II zur Sicherung des Strandes. Anschließend wurden die
Verteidigungsstellungen um die Ortungsanlagen Resa und Rose verstärkt. Diese
Ortungsanlagen bestanden aus einem Funkmeßgerät Wassermann M V Rüssel in der
Stellung Resa und aus einem FuMG 402 M I oder M II in der Stellung Rose. Die
Marine errichtete eine Funkmess-Stellung mit einem FuMO 214. Diese Stellung
erhielt die Bezeichnung Runxendorf und lag bei Vesterhede. Geschützt wurde die
Stellung durch leichte Flak und einen Scheinwerfer. Außerdem befand sich auf der
Insel die Alarm-Flak-Batterie Rübezahl, ausgerüstet mit vier 7,5-cm
Vickers-Flak-Geschützen. In der Nähe des Stützpunktes Runxendorf wurde mit dem
Bau der Marine-Küsten-Batterie Sønderby. Die mit vier 7,5-cm Pak-Geschützen auf
Marinepivotlafette ausgerüstete Batterie war bis zum 15. März 1945
einsatzbereit. Nach Kriegsende wurde die deutsche Besatzung der Insel von den
Briten gefangen genommen und auf das Festland transportiert. Anschließend wurden
die Funkmess-Anlagen von britischen Spezialisten untersucht. Anschließend wurden
die Anlagen demontiert.
Insgesamt hatte die Luftwaffe auf der Insel errichtet:
- 1 Fernsuchanlage See-Elefant
- 2 Peilempfänger für Dee-Elefant (Resa und Rose)
- 1 Mammut Fernstsuchanlage Friedrich II
- 2 FuSE 65 Würzburg-Riese
- 2 FuMG 401 Freya LZ
- 1 Y-Peiler (YP)
- 1 E-Meß-Mast (YE)
- 1 FuMG 404 Jagdschloss
Die Marine hatte folgende Anlagen errichtet:
- 1 FuMG 214 Würzburg-Riese
1 FuMO 2 Calais B
Fronttruppenteile
Marine-Insel-Bataillon 352
6. mittlere Flugmeß-Leit-Kompanie I. / Luftnachrichten-Regiment 232
Verfügungskompanie der Marine-Flak-Abteilung 234
Teile 42. / Funkmeßkompanie der Marine
7. / Marine-Flak-Abteilung 234
Ersatztruppenteile
5. und 6. / Marine-Ersatz-Abteilung
Kommandobehörden / Dienststellen
Einrichtungen
Literatur und Quellen
Thilo Christophersen, Margarete Kragh: Die Nordseeinsel Röm. Natur,
Geschichte, Gegenwart. Tinglev 2008
Tessin, Georg. Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939-1945 Band 16 Teil 4: Besetzte Gebiete Nord/West/Süd
Jürgen Friese: Deutsches Atlantikwall-Archiv: Der Atlantikwall auf Rømø 2.
Auflage 2009