Standort Tauroggen

 

Tauroggen heißt heute Taurage und liegt im Südwesten Litauens. Im Ersten Weltkrieg besetzten nach der gewonnenen Winterschlacht in Masuren deutsche Truppen im Februar 1915 Tauroggen, mussten es am 18. März gegenüber den Russen aufgeben und eroberten es am 29. März zurück. Den Kämpfen fielen bedeutende Teile der städtischen Infrastruktur zum Opfer. Am 9. September 1927 rebellierte die Bevölkerung gegen die Herrschaft des litauischen Präsidenten Antanas Smetona, doch wurde die Revolte schnell niedergeschlagen. Nach der sowjetischen Besetzung Litauens 1940 diente das Schloss von Tauroggen der Internierung litauischer Dissidenten und polnischer Kriegsgefangener. Tauragė gehörte nun zur Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Viele Bewohner des Ortes, darunter die Eltern sowie Verwandte Roman Abramowitschs, deportierte das NKWD ab 1940 in den Gulag. Am Tag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion eroberte die Wehrmacht am 22. Juni 1941 die Stadt. Im folgenden Holocaust wurden über 4.000 Juden in Tauroggen und den umliegenden Orten ermordet. Im Herbst 1944 endete die deutsche Besatzung mit der Wiedereinnahme Tauragės durch die Rote Armee. Die erneute Zugehörigkeit zur Sowjetunion endete 1990 mit der Unabhängigkeit Litauens

 

Fronttruppenteile

Landesschützen-Bataillon 598

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Frontleitstelle 2 (HGr.Nord)

Frontsammelstelle 2

Kommandeur für Urlaubsüberwachung 16

 

Einrichtungen

 


Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945 / Standortverzeichnis. Gegliedert nach Wehrkreisen bzw. außerdeutschen besetzten Ländern. Wehrkreise I-VI.: BD 16/1

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.