Bopfingen
Die Stadt Bopfingen liegt im Ostalbkreis im äußersten Osten von
Baden-Württemberg im ehemaligen Wehrkreis V. Durch Eingemeindungen besteht die
Stadt heute aus den Ortsteilen Aufhausen, Baldern, Bopfingen, Flochberg,
Kerkingen, Oberdorf am Ipf, Schloßberg, Trochtelfingen und Unterriffingen. In
der Stadt Bopfingen waren keine Wehrmachtseinheiten stationiert. Im heutigen
Teilort Trochtelfingen
gab es einen Fliegerhorst. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Stadt
Bopfingen 1.836 Einwohner. Zwischen September 1939 und Mai 1940 waren in
Bopfingen Flüchtlinge aus Rastatt und Karlsruhe, Pirmarsens, Bergzabern und
Zweibrücken unter gebracht. Zwischen November 1940 und Mai 1941 waren Soldaten
aus Ersatzeinheiten im Ort in Privatquartieren einquartiert. Im Oktober 1940
wurde in der Turnhalle des Ortes ein Proviantlager des Heeresverpflegungsamtes
Aalen unter gebracht. Weiter wurden beim Neuen Friedhof zwei große Schuppen der
Heeresverwaltung zur Lagerung von Heu und Stroh errichtet. Ein dritter Schuppen
stand auf dem Sechtaplatz. In der Nacht auf den 15. Oktober 1941 wurden auf die
Fabrik Landwehr Sprengbomben abgeworfen, die einigen Gebäudeschaden anrichteten,
außerdem fiel am Ostholz und gegen den Ipf die ersten Phosphorkanister.
Daraufhin wurde zur Luftwarnung eine Sirene angeschafft, die Anfang 1942 auf dem
Neuen Schulhaus angebracht wurde. Am 2. März 1942 mussten die Kirchenglocken der
Stadt abgeliefert werden. Ab 1942 wurden aus Karlsruhe und Stuttgart infolge der
verstärkten alliierten Luftangriffe nach Bopfingen evakuiert.
Im September
1944 wurde der Volkssturm aufgestellt. Die Einkleidung erfolgte erst kurz vor
dem Einmarsch der Amerikaner. Die Bopfinger Gruppe bestand aus 4 Kompanien (1.
Bopfingen, 2. Kirchheim, 3. Flochberg, Schlossberg, Härtsfeldhausen, 4. Oberdorf
und Aufhausen). Von den vier Bopfinger Zügen waren drei für den Kampf
vorgesehen, der 4. Zug war zum Roten Kreuz zugeteilt. Als sich das
Kriegsgeschehen der Stadt näherte, wurden einzelne Volkssturmleute, besonders
Artilleristen, zur Besetzung des Westwalls abkommandiert. Andere wurden später
für einige Wochen dorthin kommandiert, um hinter der Front im Elsass, in
Lothringen und in Baden Schanzarbeiten auszuführen. Ausserdem hatte er den
Bahnschutz vom Röttinger Tunnel bis Flochberg zu tragen. Im Spätherbst 1944
mussten an den Landstraßen wegen der häufigen Luftangriffe Splitterschutzgräben
ausgehoben werden.
Am 29. und 30. März 1945 wurden in Bopfingen die
Panzersperren geschlossen. Am Ostersonntag, den 1. April 1945 und am Ostermontag
wurden an den Rändern der Stadt, bei Pfitzenmaier, am Egerufer unterhalb
Bortolazzis Fabrik und anderswo Schützenlöcher ausgehoben. Am 4. April
1945 löste sich die NSDAP in der Stadt auf, sämtliche Unterlagen wurden
vernichtet. Daraufhin übernahm der stellvertretende Bürgermeister wieder die
vollziehende Gewalt über die Stadt und ließ die Panzersperren beseitigen. Auf
Befehl der Kreisleitung mussten die Sperren jedoch wieder aufgebaut werden. Am
6. April wurde ein Pionierstab in die Stadt verlegt, um die Panzersperren weiter
zu verstärken. Außerdem erschienen 35 Mann der Ellwanger SS mit einem
Kampfkommandanten in der Stadt. In den Folgetagen wurden die
Verteidigungsanlagen der Stadt weiter ausgebaut. Am 17. April wurden Teile der
HJ-Jahrgänge 1929 und 1930 durch die SS eingekleidet und ausgebildet.
Am 19.
April passierte ein Zug KZ-Häftlinge von Ellwangen kommend, die Stadt. Im
Sechtatal wurden an verschiedenen Orten insgesamt 42 KZ-Häftlinge, die zu
schwach waren, den Marsch fortzusetzen, erschossen. Sie sind heute im Zöbinger
Friedhof beigesetzt.
Am Freitag, den 21. April, wurde der Volkssturm
schließlich aufgerufen und in die Verteidigungsstellungen verlegt. Die
Volkssturmmänner erhielten fabrikneue Mauser-Gewehre aus Oberndorf am Neckar. Am
gleichen Tag zogen deutsche Truppenteile auf ihrem Rückzug durch die Stadt. Ab
Mittags wurde im Sechtatal, in Oberdorf und auf der Aalener Straße zu Kämpfen
amerikanischer Einheiten mit der SS, HJ und dem Volkssturm. Die Stadt Bopfingen
selbst blieb von den Kämpfen weitgehend unberührt. Zum Abend hin bereitete ein
heftiges Gewitter den Kämpfen ein Ende. Die Verteidiger zogen sich in die Stadt
zurück und die Amerikaner rückten am Folgetag nach. Daraufhin wurde der
Volkssturm aufgelöst und die HJ nach Hause geschickt. Die SS zog sich über
Weidendorf nach Neresheim zurück. Bei den Kämpfen um die Stadt kamen insgesamt
16 Deutsche ums Leben, darunter 5 Soldaten, 2 Volkssturmmänner und 2
Hitlerjungen. Die Stadt wurde von den Amerikanern besetzt.
Zusätzlich hatte
die Stadt Bopfingen noch 80 Gefallene und 37 Vermisste zu beklagen.
Fronttruppenteile
Ersatztruppenteile
Kommandobehörden