Standort Donaueschingen
Hindenburg-Kaserne
Barbara-Kaserne
Fürstenberg-Kaserne
Feldflugplatz Donaueschingen - Hüfingen
Ortsteile: Allmendshofen, Aufen, Aasen, Grüningen, Heidenhofen, Hubertshofen, Neudingen, Pfohren und Wolterdingen.
Die Stadt Donaueschingen wurde im Oktober 1913 mit dem Einzug des III.
Bataillons des Infanterie-Regiments 170 Garnisonsstadt. Das Bataillon bezog
zuerst provisorische Baracken und sollte später in die Infanterie-Kaserne
übersiedeln. Der Erste Weltkrieg verhinderte dies aber. Das Bataillon mußte am
6. August 1914 ins Feld ziehen. Am 7. Februar 1915 zog das I. Ersatzbataillon
des 4. Badischen Infanterie-Regiments "Prinz Wilhelm" Nr. 112 in die Baracken am
Linsenösch ein. Im Januar 1919 traf das Infanterie-Regiment 112 von der Front
wieder in Donaueschingen ein und wurde hier am 31. März 1919 demobilisiert. Am
9. Juni 1920 wurde das Reichswehrschützen-Bataillon Nr. 5 von Freiburg nach
Donaueschingen verlegt. Das Bataillon wurde im Sommer 1920 zum
Ergänzungsbataillon des Infanterie-Regiments 14 und am 1. Oktober 1934 zum II.
Bataillon des Infanterie-Regiments Konstanz, welches am 1. Oktober 1935 zum
Infanterie-Regiment 75 wurde. Am 1. Oktober 1935 verlegte die I. /
Artillerie-Regiment 5 in die Stadt ein. Am 9. Oktober 1935 folgte die 13.
Kompanie des Infanterie-Regiments 75. Im Sommer 1938 wurden die 15. und 16.
Kompanie des Infanterie-Regiments 75 aufgestellt. Im August 1939 wurden die
Einheiten der Garnison an die französische Grenze verlegt. In den
Kasernenanlagen wurden mehrere Ersatztruppenteile aufgestellt.
Zwischen Donaueschingen und Hüfingen wurde bereits vor Kriegsbeginn ein
Feldflugplatz erkundet und nach Kriegsbeginn zu einem Einsatzhafen II. Ordnung
ausgebaut.
Zur Sicherung der Eisenbahnbrücke über die Brigach in Richtung Aufen wurde
der 1. Zug der Fla-MG-Reserve-Kompanie 305 eingesetzt. Der Zug besaß vier
Geschütze 2-cm und war nordwestlich von Donaueschingen wie folgendermaßen
eingesetzt:
1. Geschütz auf einem 4 m hohen Aufsichtshäuschen an der Straße
Donaueschingen-Grüningen
2. Geschütz auf einer Dachstellung im Armee-Verpflegungslager
3. Geschütz auf einem Hochstand direkt an der Eisenbahnbrücke
4. Geschütz an einer Weggabel 250 m westlich von Aufen
Der 2. Zug war zum Schutz der Straßenüberführung Donaueschingen - Hüfingen und
des Bahnhofs Donaueschingen eingesetzt. Auch er verfügte über vier Geschütze
2-cm und war wie folgt eingesetzt:
5. Geschütz auf einem Hochstand östlich des Brückenaufgangs
6. Geschütz auf einem Hochstand westlich des Brückendamms
7. Geschütz in einer Erdstellung südsüdwestlich der Straßenkreuzung
Donaueschingen und südlich des Bahnhofs
8. Geschütz in einer Erdstellung 800 m südwestlich der Straßenkreuzung
Donaueschingen und westlich des Bahnhofs
Wie lange der Einsatz der Kompanie hier dauerte, läßt sich nicht feststellen.
Am 18. August 1940 wurde das Infanterie-Ersatz-Bataillon 358 aufgestellt, welches am 10. Oktober 1942 nach Altkirch ins Elsaß verlegt wurde.
Gegen Ende des II. Weltkrieges wird Donaueschingen mehrfach bombardiert. Der erste Luftangriff traf die Stadt am 2. Januar 1945. Hauptziel war der Bahnhof, der von 96 Bomben schwer beschädigt wurde. 96 Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. Die meisten waren Soldaten, die bei der Zerstörung des Luftschutzkellers im Bahnhof ums Leben kamen. Am 22. Februar folgte ein weiterer Angriff. 14 Bomber griffen die Innenstadt an, zerstörten 38 Häuser vollständig und beschädigten 53 weitere. Das Bezirksamt wurde von einem Volltreffer zerstört. Beidem Angriff kamen 339 Menschen ums Leben, davon 165 Soldaten. Bereits einen Tag später war erneut der Bahnhof Ziel eines Bombenangriffs. Am 24. Februar wurden die Bahnlinien bei Hüfingen und Wolterdingen das Ziel alliierter Luftangriffe. Der letzte schwere Angriff auf die Stadt erfolgte am 25. Februar, als 36 Bomber erneut die Kasernenanlagen bombardiert wurden. Dieser Angriff kostete erneut 136 Tote und 51 Verletzte. Bis zum 20. April herrschte nun Ruhe über der Stadt. Dann warf ein Bomber Brandbomben auf die Stadt, die mehrere Brände auslösten. Bei Kriegsende waren von ca. 1200 Häusern 124 total zerstört, 276 schwer und 727 leicht beschädigt.
In der Nacht des 20. April rückten die letzten deutschen Truppen aus der Stadt ab. Auch der Volkssturm löste sich auf. Am Morgen des 21. April wurde noch die Eisenbahnbrücke über die Brigach bei Aufen gesprengt. Gegen 11 Uhr wurden mehrere Brücken (Käfer-, Sollbad- und Schützenbrücke) gesprengt. Gegen 11.30 Uhr tauchten die ersten französischen Panzer in der Dürrheimer Straße auf. Bei Behla kam es noch einmal zu einem schweren Feuergefecht. Anschließend marschierten die Franzosen Kampflos in die Stadt ein.
Nach dem Krieg zogen die Franzosen in die Kasernen ein. 1990 wurden die Kasernen an die Bundeswehr übergeben, welche hier die Panzer-Pionier-Kompanie 550 aufstellte. Die Kompanie wurde im September 1942 nach Immendingen verlegt. An ihrer Stelle zogen Teile der deutsch-französischen Brigade in Donaueschingen ein.
Fronttruppenteile
Infanterie-Regiment 14, Stab, 14., 15. Kompanie
Infanterie-Regiment 14
II./Infanterie-Regiment 14
Infanterie-Regiment 75, Stab
13./Infanterie-Regiment 75
16.(E.)/Infanterie-Regiment 75
18.(E-I.G.)/Infanterie-Regiment 75
II./Infanterie-Regiment 75 (Jäger-)
I./Artillerie-Regiment 5
Wehrkreisarzt V mit Sanitäts-Abteilung Donaueschingen
Sanitäts-Staffel
Luftwaffe (nur 1944/45):
2./Nahaufklärungsgruppe 13
Stab./Jagdgeschwader 53
III./Jagdgeschwader 76
Ersatztruppenteile
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Infanterie-Ersatz-Regiment 205
Infanterie-Ersatz-Bataillon 358
Jäger-Ersatz-Bataillon 75
Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon 75
Landwehr-Infanterie-Ersatz-Regiment 14
Infanterie-Ersatz-Bataillon (Landwehr-)33
Landesschützen-Regiment 5/V
Landesschützen-Regiment z.b.V. 55
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando
Wehrmeldeamt
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Standortlazarett
Heeres-Nebenzeugamt
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Verpflegung Hauptamt
Heeres-Bauamt
Grenzabschnitts-Kommando Donaueschingen
Auskunftsnebenstelle Donaueschingen
Fliegerhorst-Kommandantur E (v) 211/XII
Einrichtungen
Literatur und Quellen
Ochs, Oliver: Donaueschingen als Garnison. 1681-1995. Selbstverlag
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig
blieb. VDM Heinz Nickel, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im
Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16. Biblio-Verlag Osnabrück, 1996
Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 180 vom 18. September 1939, Seiten 1777 ff. inkl.
Anlagen
Adolf Reinicke: Die 5. Jäger-Division 1939 - 1945. Podzun-Pallas-Verlag, Bad
Nauheim 1962
Prien, Dr. J., PIK-AS Geschichte des Jagdgeschwader 53, Teil 1, Hamburg,
Selbstverlag, 1990
Einzug der I. / Artillerie-Regiment 5 in die neue Garnison in Donaueschingen am 1. Oktober 1935. |