Standort Mülheim an der Ruhr

 

Die Stadt Mülheim an der Ruhr liegt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt unmittelbar an der Ruhr zwischen den angrenzenden Oberzentren Duisburg und Essen sowie der nahe gelegenen Landeshauptstadt Düsseldorf. 1936 wurde Mülheim Garnisonstadt. Sowohl das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 39 als auch das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 77 wurden in der Stadt stationiert. 1937 folgte die Aufstellung einer Sanitätsstaffel sowie des Landwehr-Kommandeurs und des Ausbildungsleiters Mülheim. 1938 wurde das Pionier-Bataillon 57 in Mülheim stationiert.
Im Verlauf der Jahre 1943 und 1944 wurde die Stadt mehrfach zum Ziel von Luftangriffen. Der schwerste Angriff fand in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1943 statt. In drei dicht aufeinander folgenden Wellen flogen 242 Lancaster-, 155 Halifax-, 93 Stirling-, 55 Wellington- und 12 Mosquito- Bomber, somit 557 Flugzeuge, die Stadt an. Hauptziele waren die Innenstadt, die Eisenbahnlinien, die Deutschen Röhrenwerke, die Firma Schmitz-Scholl als Provianthersteller für die Wehrmacht, das Reichsbahnausbesserungswerk und der Hafen. Der Angriff forderte 530 Tote unter der Stadtbevölkerung und 1630 Gebäude (64 %) wurden zerstört oder beschädigt. Etwa 40.000 Einwohner mussten daraufhin evakuiert werden. Bei einem weiteren Bombenangriff, der eigentlich der Stadt Oberhausen galt, trafen in der Nacht vom 1. auf den 2. November 1944 einige Bomben den Stadtteil Dümpten. Dort und in umliegenden Stadtteilen kamen 33 Einwohner ums Leben. Am 24. Dezember 1944 fand der letzte schwere Angriff statt: Zur Abwehr der deutschen Ardennenoffensive, die Luftunterstützung durch den Mülheimer Flughafen bekam, griffen 338 britische Bomber den Flughafen Essen-Mülheim an. 74 Einwohner der Stadt verloren ihr Leben, davon allein fünfzig bei einem Volltreffer auf den Bunker in der Windmühlenstraße. Das Ende des Kriegs kam für die Stadt am 11. April 1945. Zur Verteidigung gegen die anrückenden Truppen befanden sich noch 200 Soldaten des 183. Volksgrenadierregiments auf Mülheimer Gebiet, die von etwa 3.000 Angehörigen des Volkssturms unterstützt werden sollten. Am Morgen rückten die ersten Soldaten der 17. US-Luftlandedivision von Essen über den Stadtteil Heißen in die Stadtmitte vor. Im Stadtgebiet wurden im Bereich der Kämpchenstraße bei einem kurzen Kampf zwei Volkssturmmänner und drei GIs getötet. Oberbürgermeister Edwin Hasenjaeger  übergab um 9:40 Uhr die Stadt den Amerikanern, die einige Monate später von den Briten als Besatzungsmacht abgelöst wurden.

 

Fronttruppenteile

II./Infanterie-Regiment 39

III./Infanterie-Regiment 77

Pionier-Bataillon 57

Landesschützen-Bataillon 488

Landesschützen-Bataillon 778

 

Ersatztruppenteile

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Sanitäts-Staffel

Infanterie-Ersatz-Bataillon 77

Grenadier-Ersatz-Bataillon 77

Infanterie-Ersatz-Bataillon 78

Infanterie-Ersatz-Bataillon 474

Grenadier-Ersatz-Bataillon 474

Technisches Reserve-Bataillon 2

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Landwehr-Kommandeur

Ausbildungs-Leiter Mülheim

Wehrmeldeamt (WK VI, Wehrbezirk Oberhausen. Zuständig für den Stadtkreis Mülheim.)

Wehrmachfürsorgeoffizier

Heeres-Nebenzeugamt m.H.R.Ma.

Heeres-Standort-Verwaltung

 

Einrichtungen

Arbeits-Erziehungslager der SS bei Thyssen AG bzw. bei der Reichsbahn