Standort Althammer / Alt Hammer
Die Gemeinde Althammer heißt heute Kuźnica Katowska und liegt im Osten der
historischen Region Niederschlesien. Der Ort liegt ca. zehn Kilometer nördlich
vom Gemeindesitz Popielów (dt. Alt Poppelau) und ca. 33 Kilometer nordwestlich
von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. 925 lebten in Alt Hammer
338 Menschen, im Jahr 1933 341 Menschen und 1939 wiederum 342 Menschen. Bis 1945
befand sich der Ort im Landkreis Brieg im Regierungsbezirk Breslau.
Das
Konzentrationslager im Ort wurde im September 1944 von der SS errichtet. Es
sollte dazu dienen, billige Arbeitskräfte zur Errichtung eines Wärmekraftwerkes
zu liefern. Aus diesem Grunde wurden 486 jüdische Gefangene in den Baracken des
Lagers untergebracht. Die Mehrzahl stammte aus dem Ghetto Lodz, aber auch
Gefangene aus Ungarn, Frankreich und Griechenland wurden nach Althammer
deportiert. Die Behandlung der Gefangenen war extrem schlecht. Sie wurden
misshandelt und waren unterernährt. Meist waren sie mit Bau- und
Transportarbeiten beschäftigt. Ihre Situation wurde durch die fast nicht
vorhandene Mechanisierung der Arbeit extrem erschwert. Außerdem fehlte
notwendige Arbeitsschutzbekleidung. 30 Prozent der Inhaftierten erkrankten
schwer. Typhus brach im Lager aus. Am 19. Januar 1945 fand die teilweise
„Evakuierung“ des Lagers statt. Für etwa 400 Gefangene begann ein Todesmarsch in
Richtung Gleiwitz. Das Ziel sollte das KZ Mittelbau sein. Gefangene, die zu
erschöpft waren, um den Todesmarsch überhaupt zu beginnen, wurden zum
überwiegenden Teil erschossen. Viele Häftlinge erreichten dieses KZ nicht, da
die geschwächten Personen unterwegs von ihren Bewachern erschossen wurden.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Kuźnica
Katowska umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben und Polen
angesiedelt.
Fronttruppenteile
schwere Heimat-Flak-Batterie 258/VIII
Teile Flakscheinwerfer-Abteilung 379 (o)
Ersatztruppenteile
Kommandobehörden
Einrichtungen
Außenkommando KL Auschwitz - Bau eines Kraftwerkes
Evakuierungsort vom KL Stutthof - Unterbringung im RAD-Lager