Standort Brieg
Fliegerhorst Brieg
Mudra-Kaserne
Sydlitz-Kaserne
Tiede-Kaserne
Die Stadt Brieg in Schlesien heißt heute Brzeg und liegt im Südwesten Polens, etwa 50 km südöstlich von Breslau an der Oder. 5 km südwestlich von Brieg gab es bereits im Ersten Weltkrieg eine Fliegerstation, die nach Kriegsende nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages demontiert werden musste. Bis zum Jahre 1930 blieb die Stadt Brieg nach dem Ersten Weltkrieg ohne Garnison. Am 4. August dieses Jahres rückte dann die 5. Schwadron des Reiterregiments 8 aus Breslau/Carlowitz in Brieg ein. Weitere Schwadrone folgten aus Militsch und Oels in den folgenden Jahren. Die Tiede-Kasernen mußten zu diesem Zweck umgebaut werden. Pferdeställe, Reithallen, Reitplätze usw. waren neu zu schaffen. Im Jahre 1933 wurde der Flugplatz bei Hermsdorf neu erbaut und ein großer Fliegerhorst errichtet. Belegt waren Flugplatz und Fliegerhorst mit der Fliegeraufklärungsgruppe 113. Im Herbst 1938 ist dann das Reiter-Regiment 8 nach Oels verlegt worden. In seinen Kasernen wurde das Maschinengewehr Bataillon 15 neu aufgestellt. An der Paulauer Chaussee entstanden zwei neue große Kasernen. In die Mudra-Kaserne zog im Jahre 1936 das Pionier Bataillon 8 aus Oppeln und in die Sydlitz-Kaserne die Panzer-Jäger-Abteilung 8 ein; nach deren Verlegung nach Freudenthal im Sudetenland ist ist diese Kaserne durch das Panzer-Pionier-Bataillon 89 belegt worden. Für die Flak waren weitere Kasernen an der Briegischdorfer Straße vorgesehen. Bis auf einzelne Fahrzeugschuppen kamen weitere Bauten während der Kriegszeit aber nicht mehr zur Durchführung. Die bei Kriegsbeginn in Brieg befindlichen Truppenteile zogen im August 1939 ins Feld. In den Kasernen wurden Ersatztruppenteile aufgestellt. Darüber hinaus erfolgten hier auch die Aufstellungen neuer Front-Truppenteile. Am 6. Februar 1945 wurde Brieg – nach tagelangen Kämpfen zur Hälfte zerstört – von sowjetischen Truppen erobert und besetzt. Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Die deutschen Bewohner wurden zwischen 1945 und 1947 größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben und durch Polen ersetzt.
Fronttruppenteile
MG-Bataillon 15
Stab, 1., 3. u. Ausbildungs-Eskadron/Reiter-Regiment 8
Panzer-Abwehr-Abteilung 8
15.(Panzer-Abwehr-) Kompanie/Infanterie-Regiment 49
Kavallerie-Regiment 8, Stab
Stabs-, 1. -3., 5./Kavallerie-Regiment 8
I./Kavallerie-Regiment 8
6., 9., 10./Kavallerie-Regiment 8
Pionier-Bataillon 28
4.(E.)/Pionier-Bataillon 28
1., 2. Kompanie /Pionier-Bataillon 89
Kampfgruppe Brieg
Alarm-Einheiten 124/VIII Brieg
Pionier-Regiment Brieg
Landesschützen-Bataillon 518
Landesschützen-Bataillon X/VIII
Aufklärungsgruppe 31
4. / Aufklärungs-Gruppe (F) 121
3. / Aufklärungs-Gruppe (F) Nacht
Nahaufklärungsstaffel 2
4. / Nachtjagdgeschwader 7
I. / Sturzkampfgeschwader 77
Aufklärer-Fliegerschule 2 (H)
leichte Heimat-Flak-Batterie 50/VIII
Ersatztruppenteile
Sanitäts-Staffel
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Infanterie-Ersatz-Bataillon 360
Heeres-Flak-Artillerie-Ersatz-Abteilung 273
Brückenbau-Ersatz-Bataillon 3
Pionier-Brücken-Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon 3
Pionier-Ersatz-Bataillon 8
3./Pionier-Ersatz-Bataillon 8
Pionier-Ersatz-Bataillon 54
Pionier-Ersatz-Bataillon 213
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Breslau. Zuständig für die
Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Brieg, Ohlau und Ramslau.)
Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Brieg. Zuständig für den Stadtkreis und den
Landkreis Brieg.)
Wehrmachtfürsorgeoffizier
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Kommandant Brieg
Orts-Kommandantur Brieg
Flughafenbereich
Fliegerhorst-Kommandantur 5/VIII
Fliegerhorst-Kommandantur 45/III
Einrichtungen
Außenkommando KL Groß-Rosen - Flugplatz in Pampitz
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück