Standort Deutsch-Piekar

 

Die Stadt Deutsch-Piekar in Schlesien heißt heute Piekary Śląskie und liegt im Süden Polens, etwa 14 km südöstlich von Tarnowitz. Seit dem 18. Jahrhundert war Deutsch Piekar Industriestadt. Im Jahre 1804 entstand die Scharley-Grube; doch bereits 1704 hatte sich Georg Giesche für den späteren Konzern Georg von Giesches Erben das Recht gesichert, in der Umgebung Galmei abzubauen, das für die Zinkgewinnung benötigt wurde. Diese Grube war noch bis zur Mitte des Jahrhunderts die wichtigste in der Region. Teile der Bevölkerung waren 1919–1921 an den Aufständen in Oberschlesien beteiligt. Deutsch Piekar wurde nach der Volksabstimmung in Oberschlesien, bei der in Deutsch Piekar 86,6 % der Stimmen für Polen abgegeben wurden, 1922 an Polen abgetreten und in Piekary Wielkie umbenannt. Die Stadt, die vorher dem Landkreis Beuthen angehört hatte, wurde dem Kreis Świętochłowice (Schwientochlowitz) zugeteilt. 1934 entstand die jetzige Stadt durch den Zusammenschluss der Gemeinden Piekary Wielkie und Scharley, ein Jahr später wurde die neue Gemeinde Piekary Wielkie in Piekary Śląskie umbenannt. 1939 wurde der Ort vom Schlesischen Parlament zur Stadt erhoben. Dies konnte jedoch aufgrund des Überfalls auf Polen nicht realisiert werden, so dass die Stadtrechte erst 1947 verliehen wurden. Während der Deutschen Besetzung Polens 1939–1945 hieß die Gemeinde Scharley-Deutsch Piekar; sie gehörte zum Landkreis Beuthen-Tarnowitz. Zum Schutz der Industriewerke und der Galmei-Grube wurde auf dem Gebiet der Stadt 1943 eine schwere Flak-Batterie stationiert. Nach dem Krieg wurde die Industrie weiter ausgebaut und 1954 die Steinkohlengrube Julian errichtet. Später wurden noch die alten Blei- und Zinkhütten ausgebaut, und auch der Maschinenbau wurde zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Die Stadt gehörte bis zur Gebietsreform 1999 zur damaligen Woiwodschaft Katowice, Kreis Tarnowitz (Tarnowskie Góry) und danach zur neugebildeten Woiwodschaft Schlesien. Seitdem ist Piekary Śląskie kreisfreie Stadt.

 

Fronttruppenteile

schwere Heimat-Flak-Batterie 258/VIII

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen