Standort Dhyernfurth

 

Die Stadt Dhyernfurth heißt heute Brzeg Dolny und liegt im Westen Polens, etwa 36 km nordwestlich von Breslau an der Oder. Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Stadtgemeinde Dyhernfurth ab 1816 zum Landkreis Breslau und ab 1818 zum Landkreis Wohlau, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1860 wurde ein kleines Hospital gegründet. Mit dem Anschluss an das Schienennetz erfolgte ab 1875 ein wirtschaftlicher Aufschwung. Die I.G. Farben und die Schickert-Werke Bad Lauterberg errichteten in den 1930er Jahren in Dyhernfurth eine Produktionsstätte für chemische Kampfstoffe wie Tabun und Sarin. 1939 hatte Dyhernfurth 2013 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden die beiden Außenlager Dyhernfurth I und II des KZ Groß Rosen in der Stadt. Die Häftlinge wurden bei der I.G. Farben zur Zwangsarbeit eingesetzt. Ab 1943 gab es in der Stadt zwei Flak-Batterien und eine Luftsperr-Abteilung mit Fessel-Ballons zur Sicherung der Industriebetriebe. Am 26. Januar 1945 erreichte die Rote Armee den Ort. Am 5. Februar gelang der deutschen Kampfgruppe Sachsenheimer ein Gegenangriff. Während der Kämpfe brannte das Schloss aus, das chemische Werk überstand sie unzerstört. Im März 1945 übergab die Rote Armee Dyhernfurth zusammen mit fast ganz Schlesien unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen. Anschließend wurde Dyhernfurth in Brzeg Wołowski und 1947 in Brzeg Dolny umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht vorher geflohen war – 1945/46 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten zum Teil aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Durch den Rückgang der Bevölkerung verlor Brzeg Dolny das Stadtrecht.

 

Fronttruppenteile

Stab Bataillon Dyhernfurth (Volkssturm)

Luftsperr-Abteilung
 
mittlere Heimat-Flak-Batterie 23/VIII

leichte Heimat-Flak-Batterie 44/IV

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

Zwangsarbeitsleger für Juden - IG Farben AG

Außenkommando KL Groß-Rosen - IG-Farben AG