Standort Groß Stein

Einsatzhafen Groß Stein

 

Die Gemeinde Groß Stein ist heute ein Teilort von Gogolin und liegt im Südwesten Polens. 1933 lebten im Ort 1435 Einwohner. 1939 hatte der Ort 1617 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz. Unmittelbar südlich der Schlossanlage befand sich ein Privatflugplatz der Familie Strachwitz, der ab 1939 als Einsatzhafen immer weiter ausgebaut wurde.  Ende August 1939 wurde die I./ZG 2 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 2), von Bernburg nach Groß Stein verlegt. Bereits am 9. September 1939 erfolgte die Verlagerung der Zerstörergruppe. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde der Einsatzhafen Groß Stein nur sporadisch in Alarmfällen aktiviert. Er diente der Flugzeugführerschule A/B 9 (später A 9) in Grottkau als Arbeitsplatz. 1942-1943 war die Störkampffliegerschule Groß-Stein hier stationiert, ab Oktober 1943 die 1. / Schlacht-Geschwader 111, eine Schul-Staffel. Im Juni 1944 lag hier noch mal kurzzeitig die 3./NSGr. 1 (3. Staffel der Nachtschlachtgruppe 1). 1944 erhielt der Platz eine 1.600 m lange Start- und Landebahn. In den letzten Kriegsjahren wurde das Schloss in ein Lazarett umfunktioniert. Der Transport von verwundeten Soldaten erfolgte größtenteils über den Flugplatz. Am 19. Januar 1945 erfolgte die Evakuierung aufgrund der anrückenden Roten Armee, die Groß Stein am 22. Januar 1945 erreichte.

 

Fronttruppenteile

I. / Zerstörergeschwader 2

3. / Nachtschlachtgruppe 1

Landesschützenzug der Luftwaffe 464 / VI

Landesschützenzug der Luftwaffe 465 / VI

Transport-Begleit-Kommando der Luftwaffe 1 / VIII

 

Ersatztruppenteile

1. / Schlacht-Geschwader 111

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Flugplatz-Kommando 15/VIII

 

Einrichtungen

Lazarett

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück