Standort Königshütte

 

Die Stadt Königshütte heißt heute Chorzów und liegt im Süden Polens, etwa 7 km nordwestlich von Kattowitz. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Königshütte O.S. 31.864 Wahlberechtigte (74,5 Prozent) für einen Verbleib bei Deutschland und 10.764 Wahlberechtigte (25,2 Prozent) für eine Abtretung an Polen. Die Wahlbeteiligung betrug 97,1 Prozent, es wurden 130 ungültige Stimmen (0,3 Prozent) gezählt. Weil es aber im stadtumgebenden Landkreis Kattowitz eine Stimmenmehrheit für den Anschluss an Polen gab, wurde am 19. Juni 1922 die Stadt Königshütte O.S. zusammen mit dem Landkreis Kattowitz an Polen abgetreten, weil sie sonst zu einer deutschen Exklave in Polen geworden wäre. Königshütte O.S. erhielt nunmehr eine übliche polnische Übersetzung des deutschen Namens: Królewska Huta. Im Stadtrat hielt sich beinahe die gesamte Zeit bis 1939 eine deutsche Mehrheit. Im September 1939 kam die Stadt nach Kriegsbeginn zu Deutschland. Seit dem 26. Oktober 1939 gehörte Chorzów – jetzt wieder Königshütte (ohne den Zusatz „O.S.“) genannt – als Stadtkreis zum Regierungsbezirk Kattowitz in der preußischen Provinz Schlesien, ab 1941 zu Provinz Oberschlesien. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1939 wurden viele Polen ins „Generalgouvernement“ verdrängt und der frei werdende Wohnraum wurde bis Ende 1944 durch zuwandernde Deutsche belegt, dazu kamen seit 1943 Evakuierte aus westdeutschen von Bombenangriffen betroffenen Großstädten und sogenannte Volksdeutsche aus Südosteuropa.
Im Dezember 1940 wurde die leichte Artillerie-Abteilung 8 in die Stadt verlegt, im Juli 1944 folgte das Bau-Pionier-Ersatz-Bataillon 28. 1943 kamen zum Schutz der umliegenden Industriegebiete mehrere Heimat-Flak-Batterien in die Stadt.
Bereits im Januar 1940 wurde in Königshütte ein Zwangs-Arbeitsleger für Juden errichtet. In Königshütte befanden sich mindestens zwei Nebenlager des KZ Auschwitz und fünf Arbeitslager. Am 27. Januar 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee unzerstört eingenommen; da Flucht verboten war, blieben große Teile der Bevölkerung in der Stadt. Der deutsche Bevölkerungsteil wurde teilweise in die Sowjetunion verschleppt oder von den polnischen Behörden über die Oder-Neiße-Linie vertrieben. Dies wurde aber nicht so streng gehandhabt wie in anderen ehemaligen Teilen des Deutschen Reiches östlich von Oder und Neiße. Dringend benötigte qualifizierte Arbeiter erhielten ein Bleiberecht oder wurden zum Verbleib gezwungen.

 

Fronttruppenteile

Heimat-Flak-Abteilung 50/VIII

mittlere Heimat-Flak-Batterie 7./VIII

schwere Heimat-Flak-Batterie 207/VIII

schwere Heimat-Flak-Batterie 208/VIII

schwere Heimat-Flak-Batterie 209/VIII

schwere Heimat-Flak-Batterie 217/VIII

schwere Heimat-Flak-Batterie 237/VIII

Landesschützen-Bataillon 337

 

Ersatztruppenteile

leichte Artillerie-Ersatz-Abteilung 8

Bau-Pionier-Ersatz-Bataillon 28

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen

Zwangs-Arbeitsleger für Juden

Nebenlager des Konzentrationslagers Auschwitz