Standort Kreuzburg

Feldflugplatz Kreuzburg-Süd

 

Die Stadt Kreuzburg in Oberschlesien heißt heute Kluczbork im Südwesten Polens, etwa 50 km nördlich von Oppeln an der Stober. In Kreuzburg gab es ein Wehrmeldeamt und ein Wehrbezirks-Kommando. Auf dem Gelände der Gemeinde befand sich ein Feldflugplatz, der jedoch nur 1939 und zu Beginn des Rußlandfeldzuges genutzt wurde. Im Jahr 1939 war die Kreisstadt Kreuzburg O.S. zentraler Ort eines Gebiets mit etwa 50.000 Einwohnern, wobei die Stadt selbst 11.693 Einwohner zählte. Im Januar 1939 wurde der Festungs-Pionier-Stab 27 in der Stadt stationiert, der Anfang 1940 an die Westfront verlegt wurde.
In Kreuzburg befanden sich während des Zweiten Weltkriegs mehrere Kriegsgefangenen- und Interniertenlager:
Ilag VIII Z, Juli 1942 – November 1943
Ilag/Oflag 6, Zweiglager, Januar 1944 – April 1944
Ilag/Stalag 344, Zweiglager, Mai 1944 – Januar 1945
Oflag VIII A, Dezember 1939 – Mai 1942
Zur Kriegsgefangenenbewachung lag ab 1940 das Landesschützen-Bataillon 561 in der Stadt. Zur Organisation der Kriegsgefangenenlager wurde der Kommandeur der Kriegsgefangenen WK VIII in der Stadt stationiert.
Bis 1945 war Kreuzburg Verwaltungssitz des Landkreises Kreuzburg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs. Im März 1945 unterstellte die Sowjetunion Kreuzburg der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Es begann danach die Zuwanderung polnischer Migranten, die zum Teil aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen, wo sie der polnischen Minderheit angehört hatten. Der Ortsname wurde zunächst als Kluczborek polonisiert und später in Kluczbork abgeändert. Die deutsche Bevölkerung wurde von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde fast gänzlich aus Kreuzburg vertrieben.

 

Fronttruppenteile

Landesschützen-Bataillon 561

II. / Jagdgeschwader 51

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Festungs-Pionier-Stab 27

Kommandeur der Kriegsgefangenen WK VIII

Wehrbezirks-Kommando (WK II, Wehrersatzbezirk Oppeln. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Kreuzburg, Rosenberg und Groß Strehlitz.) (bis August 1941)

Wehrmeldeamt (WK II, Wehrbezirk Kreuzburg. Zuständig für den Landkreis Kreuzburg.) (bis August 1941)
Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Loben. Zuständig für die Landkreise Kreuzburg und Rosenberg.) (ab August 1941)

 

Einrichtungen

Ilag VIII

Ilag VIII Z

Ilag/Oflag 6 - Zweiglager Kreuzburg

Ilag/Stalg 344 - Zweiglager Kreuzburg

Oflag VIII A

Oflag 6 - Zweiglager Kreuzburg

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück