Standort Liegnitz

Fliegerhorst Liegnitz

 

Die Stadt Liegnitz heißt heute Legnica und liegt im Westen Polens, etwa 60 km westlich von Breslau. Die Stadt war bereits seit 1742 Garnisonsstadt. Im Jahre 1912 entstand am Südrand der Stadt ein Luftschiffhafen, 1913 wurde eine Luftschiffhalle errichtet. Während des Ersten Weltkrieges entstand auf dem Gelände zusätzliche eine Fliegerstation. Nach dem Ersten Weltkrieg mussten sämtliche anlagen demontiert werden. Bei der Volkszählung von 1910 gaben in Liegnitz 95,86 Prozent der Bewohner Deutsch, 2,26 Prozent Wendisch, 1,27 Prozent Polnisch, 0,19 Prozent Tschechisch sowie 0,15 Prozent Deutsch und Polnisch als Muttersprache an. Am 1. Oktober 1934 übernahm Generalmajor Hermann Hoth als Infanterieführer III in Liegnitz die Aufstellung der 18. Infanterie-Division aus Teilen der 3. und 4. Division. Neben dem Divisionsstab lagen der Stab und das II. und III. Bataillon des Infanterie-Regiments 51 in Liegnitz. Außerdem lag die Panzerabwehr-Abteilung 18, der Stab sowie die II. und III. Abteilung des Artillerie-Regiments 18 sowie die Nachrichten-Abteilung 18 in der Stadt. Daneben gab es u.a. eine Sanitätsstaffel, ein Wehrmeldeamt, ein Wehrbezirks-Kommando und eine Wehrersatz-Inspektion sowie weitere Dienststellen und Einrichtungen. Die Luftwaffe der Wehrmacht errichtete ab 1935 am Südrand der Stadt den Fliegerhorst Liegnitz. Zum 1. April 1937 wurden Teile der Gemeinden Alt Beckern, Groß Beckern, Hummel, Liegnitzer Vorwerke, Pfaffendorf und Prinkendorf aus dem Landkreis Liegnitz in den Stadtkreis Liegnitz eingegliedert. Liegnitz gehörte bis 1919 und von 1938 bis 1941 zur preußischen Provinz Schlesien und von 1919 bis 1938 sowie von 1941 bis 1945 zur preußischen Provinz Niederschlesien. Im Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl infolge der Verlagerung deutscher Betriebe nach Niederschlesien auf rund 90.000 an. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Auszug der aktiven Truppenteile wurden mehrere Ersatztruppenteile in Liegnitz stationiert. Am 9. Februar 1945 eroberte die Rote Armee Liegnitz und setzte Teile der Altstadt sowie das Schloss in Brand. Ab dem 25. April 1945 etablierte sich die Verwaltung der Volksrepublik Polen in der Stadt. Daneben bestand bis 1947 weiterhin die sowjetische Militärkommandantur. Der Ortsname wurde zunächst zu Lignica polonisiert und später in Legnica abgeändert. Die Bevölkerung wurde fast gänzlich aus Liegnitz vertrieben und es begann die Besiedlung mit Polen, die vorwiegend aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen.

 

Fronttruppenteile

Stab 18. Infanterie-Division

Ausbildungs-Kompanie /Infanterie-Regiment 8

Infanterie-Regiment 51, Stab, 13., 14. Kompanie

II. / Infanterie-Regiment 51

III. / Infanterie-Regiment 51

Ausbildungs- / Infanterie-Regiment 54

14./Infanterie-Regiment 83

Maschinengewehr-Bataillon 48

Panzer-Abwehr-Abteilung 18

4.(E.)/Panzer-Abwehr-18

Artillerie-Kommandeur 18

Artillerie-Regiment 18, Stab

II./Artillerie-Regiment 18

III./Artillerie-Regiment 18

Nachrichten-Abteilung 18

4.(E.)/Nachrichten-Abteilung 18

3.(H.)/Nachrichten-Abteilung 18

Sanitäts-Abteilung 18

Standort-Kompanie Liegnitz

Panzer-Jäger-Abteilung Liegnitz

Panzer-Jagd-Kommando Liegnitz

schwere Flakstamm-Batterie

leichte Heimat-Flak-Batterie ?/IV

Ergänzungs-Stab / Jagdgeschwader 51

Ergänzungs-Stab / Jagdgeschwader 54

Stab / Jagdgruppe Ost

1. / Jagdgruppe Ost

3. / Jagdgruppe Ost

I. / Kampfgeschwader 2

II. / Kampfgeschwader 2

 

Ersatztruppenteile

Ergänzungs-Bataillon 50

Ergänzungs-Nachrichten-Kompanie 10

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter

1. u. 2. Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Division Nr. 178

Division Nr.(motorisiert) 178

Panzer-Division Nr. 178

Infanterie-Ersatz-Regiment (motorisiert)2

Infanterie-Ersatz-Regiment 18

Infanterie-Ersatz-Regiment (motorisiert)18

Panzer-Grenadier-Regiment 85

Schützen-Ersatz-Regiment 85

Infanterie-Ersatz-Bataillon 25

Infanterie-Ersatz-Bataillon 51

Grenadier-Ersatz-Bataillon (motorisiert)51

Schützen-Ersatz-Bataillon 110

Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 110

Infanterie-Panzer-Jäger-Ersatz-Kompanie 267

Fla-Ersatz-u. Ausbildungs-Abteilung (motorisiert) 48

Ersatz-Kompanie MG-Bataillon 48

Marsch-Bataillon Liegnitz

Urlauber-Kompanie Liegnitz

Artillerie-Ersatz-Regiment (motorisiert)116

leichte Artillerie-Abteilung 18

leichte Artillerie-Ersatz-Abteilung 162

Artillerie-Ersatz-Abteilung I/213

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 8

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 8(neu)

Nachrichten-Ausbildungs-Abteilung 8

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 28

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrkreisarzt VIII mit Sanitäts-Abteilung

Wehrersatz-Inspektion (WK VIII. Zuständig für die Wehrbezirke Liegnitz, Glogau, Sagan, Görlitz, Bunzlau, Hirschberg und Trautenau.)

Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Liegnitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Liegnitz und Jauer.)

Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Liegnitz. Zuständig für den Stadtkreis Liegnitz und die Landkreise Liegnitz und Lüben.)

Wehrmeldeamt

Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt

Wehrmachtfürsorgeoffizier

Wehrwirtschaftsstelle

Rüstungskommando

Gericht der 18. Division

Ev.Standortpfarramt

Ev.Standortpfarrer

Kath.Standortpfarramt

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Verpflegungs-Hauptamt

Heeres-Verpflegungs-Amt

Heeres-Bauamt

Kampf-Kommandant Liegnitz

Fluko

Flughafenbereich Liegnitz

Kommando Flughafenbereich 7/IV

Fliegerhorst-Kommandantur 42/III

Fliegerhorst-Kommandantur 8/VIII

 

Einrichtungen

Ersatz-Verpflegungs-Magazin

Standortlazarett

Standortfunkstelle

H.Nebenzeugamt m.H.R.Ma.


 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück